Albert Neisser
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Albert Ludwig Sigesmund Neisser (* 22. Januar 1855 in Schweidnitz; † 30. Juli 1916 in Breslau) war ein deutscher Mediziner.
Neisser war der Sohn des Arztes Dr. Moritz Neisser. Nachdem er die Volksschule Nüsterberg absolviert hatte, besuchte Neisser das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau. Hier erreichte er zusammen mit seinem Schulkameraden Paul Ehrlich 1872 die Matura (Abitur). Im gleichen Jahr begann Neisser an der Breslauer Universität mit dem Medizinstudium. Später wechselte er nach Erlangen. 1877 legte er sein Staatsexamen ab und promovierte. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Assistenzarzt an der neu gegründeten Breslauer Hautklinik bei Oskar Simon.
1879 machte Neisser eine bahnbrechende Entdeckung: Er wies die Erreger der Gonorrhoe nach, die nach ihm benannt wurden: Neisseria gonorrhoeae. Bei einer Forschungsreise nach Norwegen gelang es ihm zudem, den Leprabazillus nachzuweisen. 1880 habilitierte sich Albert Neisser, 1882 übernahm er als außerordentlicher Professor die Leitung der von ihm mit geplanten neuen Breslauer Hautklinik, die sich zu einem Forschungszentrum der Dermatologie von internationalem Ruf entwickelte. 1907 wurde Albert Neisser ordentlicher Professor. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Lupus-Erkrankungen und die Syphilis. 1888 gründete Albert Neisser die „Deutsche Dermatologische Gesellschaft“ und 1902 die „Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten“. Aus seiner Schule ging eine große Zahl bedeutender Dermatologen hervor.
Albert Neisser und seine Frau Toni waren aber auch Kunstliebhaber und Kunstsammler. Ihre Villa war reich mit Kunstschätzen ausgestattet und ein Kulturzentrum der Stadt Breslau. Zu den Freunden des Hauses gehörten die Architekten Hans Poelzig und der Bildhauer Theodor van Gosen, die Komponisten Gustav Mahler und Richard Strauss sowie der Schriftsteller und spätere Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann sowie der Maler Eugen Spiro. – Im Alter von 61 Jahren starb Prof. Dr. Albert Neisser an einer Blutvergiftung. Seine Asche und die seiner Frau Toni wurde im Garten der Villa beigesetzt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Albert Neisser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Neisser, Albert |
ALTERNATIVNAMEN | Neisser, Albert Ludwig Sigesmund |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dermatologe |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1855 |
GEBURTSORT | Schweidnitz |
STERBEDATUM | 30. Juli 1916 |
STERBEORT | Breslau |