Gerhart Hauptmann
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Gerhart Johann Robert Hauptmann (* 15. November 1862 in Obersalzbrunn in Niederschlesien; † 6. Juni 1946 in Agnetendorf, heute Ortsteil von Hirschberg/Jelenia Góra) war ein deutscher Schriftsteller. Hauptmann gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus, hat sich aber auch mit anderen Stilrichtungen befasst. 1912 erhielt er den Literaturnobelpreis.
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Gerhart Hauptmann wurde am 15. November 1862 im nordschlesischen Obersalzbrunn geboren. Seine Eltern waren die Eheleute Robert und Maria Hauptmann, geb. Strähler, die in Obersalzbrunn ein Hotel betrieben. Hauptmann hatte mit Georg (* 1853), Johanna (* 1856) und Carl (* 1858) noch drei ältere Geschwister. Er wurde zwar auf den Name Gerhard Johann Robert getauft, änderte diesen aber später in Gerhart. In der Nachbarschaft war der junge Hauptmann als fabulierfreudig bekannt.
Er besuchte zunächst ab 1868 die Dorfschule und ab dem 10. April 1874 die Realschule in Breslau, für die er nur knapp die Eignungsprüfung geschafft hatte. Hauptmann hatte Schwierigkeiten, sich in die neue Umgebung der Großstadt einzuleben; gemeinsam mit seinem Bruder Carl lebte er zunächst in einer heruntergekommenen Schülerpension, ehe sie bei einem Pastor unterkamen. Darüber hinaus bereitete ihm der preußisch geprägte Schulalltag Probleme. Ihn störten vor allem die Härte der Lehrer und die Besserbehandlung der adligen Mitschüler. Diese Abneigung und zahlreiche Krankheiten, deretwegen er nicht am Unterricht teilnehmen konnte, sorgten dafür, dass Hauptmann das erste Jahr wiederholen musste. Mit der Zeit lernte Hauptmann Breslau wegen der Möglichkeit, das Theater besuchen zu können, zu schätzen.
Nach der siebten Klasse verließ Hauptmann jedoch die Realschule mit einem durchschnittlichen Zeugnis und begann eine Lehre auf dem Gutshof seines Onkels Gustav Schubert. Er musste zwar nur die Landarbeiter überwachen, dennoch strengte ihn die Arbeit dermaßen an, dass er die Lehre abbrechen musste. Anschließend versuchte er, das Einjährigen-Examen (in der Fachrichtung Kunst) nachzuholen, woran er jedoch scheiterte.
[Bearbeiten] Studium und Bildhauerdasein
Im Oktober 1880 wurde Hauptmann in die Bildhauerklasse der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau aufgenommen, wurde allerdings schon 1881 wieder wegen „schlechten Betragens und unzureichenden Fleißes“ ausgeschlossen. Nach einer Wiederaufnahme des Studiums verließ er die Hochschule 1882. Für die Hochzeit seines Bruders Georg mit der Radebeuler Kaufmannstochter Adele Thienemann schrieb Hauptmann das kleine Festspiel Liebesfrühling, das am Polterabend uraufgeführt wurde. Auf dieser Hochzeit lernte er auch die Schwester der Braut, Marie Thienemann, kennen. Noch auf der Hochzeit verlobte er sich heimlich mit ihr. Sie unterstützte ihn fortan finanziell, was ihm ermöglichte, zum Wintersemester 1882/83 ein Studium der Philosophie und der Literaturgeschichte an der Universität Jena zu beginnen, das er aber auch bald abbrach.
Danach finanzierte Marie ihm eine Mittelmeerreise, die er mit seinem Bruder Carl bestritt. Er beschloss, sich in Rom als Bildhauer niederzulassen, was nicht von Erfolg gekrönt war. Seine Versuche, in der deutschen Gemeinde Roms Fuß zu fassen, misslangen, und seine überlebensgroße Tonplastik eines germanischen Kriegers fiel in sich zusammen. Nach dieser Enttäuschung kehrte er nach Deutschland zurück und begann ein Zeichenstudium an der Königlichen Akademie Dresden, das er ebensowenig beendete wie ein anschließendes Geschichtsstudium an der Universität Berlin. Er widmete sein Interesse eher dem Theater denn dem Studium.
[Bearbeiten] Ehe mit Marie Thienemann
Am 5. Mai 1885 heiratete er Marie Thienemann vom Hohenhaus in Radebeul. Im Juli holten sie zusammen mit Hauptmanns Bruder Carl und dessen Frau Martha (geb. Thienemann, Schwester von Marie, Hochzeit 1884) ihre Hochzeitsreise nach Rügen nach. Sie besuchten erstmals die Insel Hiddensee, die in Zukunft beliebtes Reiseziel Hauptmanns werden sollte. Die Hauptmanns lebten zusammen in Berlin, zogen jedoch im September nach Erkner in die Villa Lassen, weil das Stadtleben Hauptmann Lungenprobleme bereitete. Dort lebten sie vier Jahre, in denen die drei Söhne Ivo (* 1886), Eckart (* 1887) und Klaus (* 1889) zur Welt kamen. Im nahegelegenen Berlin nahm Hauptmann bald Kontakt mit dem naturalistischen Literaturverein „Durch“ auf, dem u.a. auch Karl Bleibtreu und Wilhelm Bölsche angehörten.
In dieser Zeit entstanden Hauptmanns frühe Werke, die „novellistische Studie“ Bahnwärter Thiel, sein erstes Drama Vor Sonnenaufgang und sein Hauptwerk Die Weber. Mit seinen Dramen sorgte Hauptmann für viel Aufsehen. Nach der Aufführung von Vor Sonnenaufgang in Otto Brahms „Freier Bühne“ am 20. Oktober 1889 war eine gesteigerte Nachfrage nach Hauptmanns Erzeugnissen zu verzeichnen, allerdings gab es auch negative Meinungen, wie die Frank Wedekinds, der Anspielungen auf seine Familie erkannt zu haben meinte. Die Weber hatten als Grundlage die Weberaufstände von 1844. Hauptmann unternahm zu Recherchezwecken umfangreiche Reisen durch das Riesengebirge. Ende 1891 beendete Hauptmann sein Projekt über die Weberaufstände zunächst in schlesischem Dialekt, in dem es De Waber heißt. Die dem Hochdeutschen angenäherte Fassung fand im März 1892 seinen Abschluss. Zwar wurde das Stück wieder von der „Freien Bühne“ inszeniert, eine öffentliche Aufführung verbot jedoch die preußische Zensur, die in dem Stück einen Aufruf zum Klassenkampf zu erkennen glaubte. Um eine Inszenierung am Deutschen Theater zu ermöglichen, ließ Hauptmann durch seinen Anwalt erklären, das Drama sei nicht als sozialdemokratische Parteischrift, sondern als dichterischer Aufruf an das Mitleid der Besitzenden zu verstehen. [1] Während sozialdemokratische Kreise das Stück, das am 2. Oktober 1893 aufgeführt wurde, begeistert aufnahmen, kündigte Kaiser Wilhelm II. seine Loge im Deutschen Theater.
Nachdem Der Biberpelz schlechte Kritiken erfahren hatte, wandte sich Hauptmann von naturalistischen Themen ab und widmete sich mythisch-religiösen Themen und Märchenstoffen. In diese Schaffensphase fallen Hanneles Himmelfahrt, Die versunkene Glocke sowie Und Pippa tanzt. 1893 wurde die Schwester des Komponisten Max Marschalk, Margarete Marschalk, Hauptmanns Geliebte. Diese Vorgänge blieben seiner Ehefrau nicht unbekannt, so dass sie mit ihren Söhnen in die Vereinigten Staaten aufbrach, während Hauptmann wegen einer Premiere von Hanneles Himmelfahrt in Paris weilte. Er folgte ihr zwar, doch seine Überredungsversuche scheiterten, so dass die Ehe zerbrach.
[Bearbeiten] Ehrungen und Engagement für den Weltkrieg
Obwohl Hauptmanns erste Ehe erst im Juli 1904 geschieden wurde, brachte Margarete Marschalk am 1. Juni 1900 den gemeinsamen Sohn Benvenuto zur Welt. Zwei Monate nach seiner Scheidung heiratete Hauptmann erneut. Die Ehe währte bis zu seinem Tod, wenngleich er 1906 eine Liaison mit der 16-jährigen Schauspielerin Ida Orloff hatte. Ab 1910 begann Hauptmann damit, auch Romane zu schreiben. So erschienen 1910 Der Narr in Christo Emanuel Quint und 1912 Atlantis, von dem 1913 als erstes der Hauptmannwerke eine Verfilmung entstand. Zwar war Hauptmann an Verfilmungen nicht sonderlich interessiert, dennoch empfand er sie als willkommene Einkommensquelle.
Hauptmann wurden gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts einige Ehrungen zuteil. So wurde ihm dreimal der österreichische Grillparzer-Preis verliehen, er erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig und des Worcester Colleges der University of Oxford und wurde schließlich 1912 „vor allem als Anerkennung für sein fruchtbares und vielseitiges Wirken im Bereich der dramatischen Dichtung“ mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Hauptmanns Verhältnis zur preußischen Staatsführung war von jeher gespannt. Nicht nur die Kündigung der Hofloge im Deutschen Theater 1893 war Ausdruck der Abneigung. 1896 wäre Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt mit dem Schillerpreis ausgezeichnet worden, hätte nicht der Kaiser Einspruch eingelegt. Zudem setzte er 1913 das Festspiel in deutschen Reimen ab, das Hauptmann anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Befreiungskriege entwickelt hatte. Trotzdem unterstützte Hauptmann die Kriegsbemühungen des Deutschen Reichs und stieg in die Kriegseuphorie ein, was zum Beispiel die Unterzeichnung des Manifests der 93 zeigt. 1915 erhielt er von Wilhelm II. die IV. Klasse des Roten Adler-Ordens verliehen, die allerdings bloß die niedrigste Stufe darstellt.
[Bearbeiten] Repräsentativer Dichter Deutschlands
Hauptmanns Kriegseuphorie wandelte sich bald. So beteiligte er sich an einer von zahlreichen Intellektuellen unterschriebenen Erklärung, die im November 1918 im „Berliner Tageblatt“ veröffentlicht wurde, worin er sich mit der Republik solidarisierte. Dass er eine Kandidatur als Reichspräsident erwog, wurde 1921 dementiert. Im darauf folgenden Jahr wurde ihm als erstem Empfänger das Adlerschild des Deutschen Reiches überreicht. Zu dieser Zeit war die Nachfrage nach Hauptmanns Werken schon rückläufig, so dass er, um seinen Lebensstandard zu halten, von Verfilmungen und Fortsetzungsromanen lebte. Trotzdem erfreute sich Hauptmann selbst großer Popularität und galt im Ausland als der Repräsentant der deutschen Literatur schlechthin. 1932 begab er sich wegen des Goethejahres auf eine Vortragsreise durch die USA, auf der ihm die Ehrendoktorwürde der Columbia University verliehen wurde. Zudem erhielt er den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main. Anlässlich seines 70. Geburtstags gab es zahlreiche Ausstellungen, Ehrenbürgerverleihungen und viele Inszenierungen seiner Werke mit bekannten Darstellern. Der Regisseur Max Reinhardt inszenierte derweil sein Drama Vor Sonnenuntergang.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nahm er kommentarlos hin, wenngleich nichts aus der Nazi-Ideologie in sein Werk eingeflossen ist. [2] Er genoss hohes Ansehen bei der Bevölkerung, weshalb die Nationalsozialisten versuchten, den Schriftsteller entgegen der Emigration zahlreicher Schriftsteller im Land zu behalten und für ihre Zwecke zu nutzen. Dennoch wachte die Zensur des Reichspropagandaministers Goebbels über Hauptmanns Wirken. So verbot er eine Neuauflage von Der Schuss im Park, weil darin eine Farbige vorkam, Hauptmann jedoch wurde gesagt, ein neuer Druck sei wegen des Papiermangels nicht möglich. Zudem wurden die Verfilmungen Vor Sonnenaufgang und Der Biberpelz zensiert; die filmische Adaption von Schluck und Jau verboten. Zu Hauptmanns 80. Geburtstag kam es auch unter Beteiligung von Repräsentanten des nationalsozialistischen Regimes zu Ehrungen, Jubiläumsfeiern und –aufführungen. Von seinen Verlegern Peter Suhrkamp und Carl Friedrich Wilhelm Behl bekam er die ersten Exemplare seiner 17-bändigen Gesamtausgabe überreicht.
Hauptmann erlebte das Kriegsende in seinem Haus „Wiesenstein“. 1944 erschien sein großes Alterswerk, die Atriden-Tetralogie, an der er vier Jahre gearbeitet hatte, und die Iphigenie in Delphi, Iphigenie in Aulis, Agememnons Tod und Elektra umfasste. Während des Bombenangriffs auf Dresden, weilte er jedoch in einem dort ansässigen Sanatorium, weil er eine schwere Lungenentzündung auskurieren musste. Über dieses Inferno sagte er: „Wer das Weinen verlernt hat, lernt es wieder beim Untergang Dresdens.“ Nach dem Krieg wurde Schlesien polnisch und das Verbleiben Hauptmanns durch einen Schutzbrief vorübergehend ermöglicht. Am 7. April 1946 wurde Hauptmann von sowjetischer Seite mitgeteilt, dass die polnische Regierung nun auch auf der Aussiedlung Hautmanns bestehe. Vor Vollzug der Ausweisung erkrankte Hauptmann jedoch schwer.
[Bearbeiten] Tod
Am 6. Juni 1946 starb Gerhart Hauptmann nach einer Bronchitiserkrankung in Agnetendorf (Schlesien). Sein letzten Worte sollen „Bin ich noch in meinem Haus?“ gelautet haben. Sein Leichnam wurde an die Ostsee überführt. In Stralsund fand am 27. Juli eine große Trauerfeier statt, bei der der Sarg im Rathaus aufgebahrt wurde und Wilhelm Pieck, Johannes R. Becher und Oberst Tjulpanow Trauerreden hielten. Am Morgen des 28. Juli fand noch vor Sonnenaufgang die Bestattung auf dem Inselfriedhof in Kloster auf Hiddensee statt.
1951 wurde ein Granitblock, ein Odenwaldfindling, als Grabstein enthüllt. Er trug nur den Namenszug Hauptmanns, so wie er es wünschte, und war von Germanistikstudenten der Universität Greifswald finanziert worden. 1983 erfolgte die Beisetzung der Urne Margarete Hauptmanns in Hauptmanns Grab auf Hiddensee. Sie war 1957 verstorben.
[Bearbeiten] Werk
In Hauptmanns Gesamtwerk dominieren die Dramen, die, wenn man die Fragmente beiseite lässt, 52 an der Zahl sind. Eine Begründung für den Vorrang der dramatischen Form lieferte Hauptmann in einer Ansprache beim Bankett der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften am 24. März 1905 in Wien: „Es meldeten sich in meinem Innern stets viele Stimmen zum Wort, und ich sah keine andere Möglichkeit, einigermaßen Ordnung zu schaffen, als vielstimmige Sätze: Dramen zu schreiben.“ [3]
Darüber hinaus verfasste er auch epische Prosatexte, die neben seinem Erstlingswerk Bahnwärter Thiel vorrangig in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstanden.
[Bearbeiten] Einflüsse
Hauptmann bezeichnete sich selbst als 23-Jähriger als Genie, was ihn zu einem jener Menschen mache, die für die Wahrheit kämpften. Zu dieser Zeit hatte er jedoch noch nichts erbracht, was ihn berechtigt hätte, sich zu dieser Personengruppe zu zählen. Um seine naturalistische Ästhetik auszubilden, brauchte er Kontakt zum literarischen Leben, den er erstmals 1885 im avantgardistischen Verein „Durch“ erhielt. Hier traf er auf verschiedene Vertreter des späteren Naturalismus, die ihn entscheidend prägten. Der Verein berief sich auf historische Anknüpfungspunkte. Diese umspannten einen Zeitraum von der Epoche des Sturm und Drang, an der sich vor allem der Kreis um die Brüder Hart orientierte, bis hin zum Vormärz. Zudem wurde auf den Sitzungen über ästhetisches Programm, Idealismus, Realismus und die naturalistische Bewegung diskutiert. Hauptmann selbst hielt einen Vortrag über Georg Büchner, dessen Wirken damals weitgehend unbeachtet blieb.
Ende der 1880er Jahre wurde Hauptmann mit der einsetzenden Sozialistenverfolgung konfrontiert. Das Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie wurde zwar schon 1878 auf Bismarcks Bestreben im Reichstag beschlossen, 1887 allerdings nochmals verschärft. Hauptmann wurde 1887 als Zeuge vor das Breslauer Gericht geladen, da er während seiner Studentenzeit Anhänger der Ikarier gewesen war, deren Idee auf den französischen Kommunisten Etienne Cabet zurückgeht. Er suchte 1888 Schutz im Zürcher Haus seines Bruders Carl, um nicht von den Gerichten belangt zu werden. Dort begegnete er dem Psychiater Auguste Forel, dessen Kenntnisse über die menschliche Psyche Hauptmann fortan begleiteten.
[Bearbeiten] Naturalismus

In Zürich begann Hauptmanns naturalistisches Schaffen. Von hier aus schickte er das Manuskript zu seinem ersten naturalistischen Werk Bahnwärter Thiel nach München, wo es der Kritiker Michael Georg Conrad begutachten sollte. Mit seinem 1889 uraufgeführten Drama Vor Sonnenaufgang sorgte er für einen der größten Skandale der deutschen Theatergeschichte. Das bürgerliche Publikum war schockiert, weil in Hauptmanns Stück Sexualität und Alkoholismus freimütig dargestellt wurden. Es entsprach jedoch auch den Ansprüchen an ein sozialkritisches Drama jener Zeit. Laut Franz-Josef Payrhuber sei Hauptmanns Vor Sonnenaufgang zwar ein epochemachendes Werk, aber sei nicht das repräsentative Beispiel für das naturalistische Drama. Dieses Prädikat käme Familie Selicke von Arno Holz und Johannes Schlaf zu. [4] Hauptmann komme jedoch eine wichtige Rolle zu, da er mit Unterstützung Otto Brahms naturalistische Dramen auf deutschen Bühnen etabliert habe. Unter Brahms Leitung der Freien Bühne, des Deutschen Theaters und des Lessingtheaters kam es beispielsweise zu 17 Hauptmann-Uraufführungen. [5] Durch die zahlreichen Aufführungen auf verschiedenen Bühnen in ganz Deutschland, habe der Naturalismus allererst Breitenwirkung und sozialkritische Stoßkraft erhalten. [6]
Daraufhin entstanden mit Das Friedensfest (1890), Einsame Menschen (1891) und Der Biberpelz (1893) weitere Dramen Hauptmanns. Auch Komödien wie College Crampton (1891) verfasste er, doch einzig mit Der Biberpelz gelang es ihm, „auch das gesellschaftliche Anliegen des Naturalismus erfolgreich und überzeugend einzuarbeiten“. [7] Mit seinem wichtigsten Drama Die Weber, an dessen Realisierung er schon während seines Zürichaufenthalts gedacht hatte, erlangte Hauptmann Weltruhm und erreichte den Höhepunkt seiner naturalistischen Schaffensphase.
[Bearbeiten] Weitere Tendenzen
Literaturprofessor Peter Sprengel sieht in Hauptmanns Werk nach den Webern drei Haupttendenzen. Die erste Tendenz ist ein Bruch mit dem Naturalismus und eine Zuwendung zur Neuromantik. [6] Zu dieser Richtung passe das Märchendrama Die versunkene Glocke (1896). Das in Versen geschriebene Drama war zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung ein großer Erfolg und zu Lebzeiten Hauptmanns das meistgespielte Stück. Mit dem ebenfalls in Versen geschriebenen Stück Der arme Heinrich (1902) begab sich Hauptmann in das Reich der Legenden und adaptierte das gleichnamige mittelhochdeutsche Versepos Der arme Heinrich von Hartmann von Aue. Kaiser Karls Geisel (1908) und Griselda fallen in die gleiche Kategorie. Eine weitere Grundlage bot die griechische Mythologie, wie das Schauspiel Der Bogen des Odysseus (1913) zeigte.
In Sprengels zweiter Tendenz verband Hauptmann Naturalistisches mit Nicht-Naturalistischem. Die Verbindung entstünde durch Kontrastierung der beiden Richtungen. So zeige das Traumspiel Hanneles Himmelfahrt (1893) sowohl soziale Anklage als auch den Entwurf einer romantischen Phantasiewelt. Auch in Und Pippa tanzt! (1905) zeigten sich demnach eine reale und eine ideale Sphäre. [6]
Die dritte Tendenz sieht laut Sprengel keinen Bruch mit dem Naturalismus vor und beinhaltet sämtliche weitere Hauptmann-Dramen naturalistischer Prägung. Ihr gehören u.a. das historische Revolutionsdrama Florian Geyer (1896), Fuhrmann Henschel (1898) und die erst aus dem Nachlass aufgeführten Dramen Herbert Engelmann (1962) und Christine Lawrenz (1990) an.
Während und nach dem Ersten Weltkrieg schuf Hauptmann eine Reihe von Theaterstücken, die andere Stilphänomene aufwiesen, als die bereits genannten. So entwarf er mit der Winterballade (1917) und im Weißen Heiland mythische Bilder. Versuche symbolischer Gestaltung unternahm er in den Dramen Die goldene Harfe (1932) und Ulrich von Lichtenstein (1939). Die Shakespeare-Adaption Hamlet in Wittenberg (1935) enthält ebenso historische Darstellungsweisen wie das 1915 beendete Magnus Garbe, das aber erst 1956 zur Uraufführung kam. [4]
Mit seinem Spätwerk, der Atriden-Tetralogie, adaptierte Hauptmann antike Dramen. Allerdings hat er sie nach den Erfahrungen seiner Griechenlandreise neu gedeutet.
[Bearbeiten] Rezeption
Hauptmanns Frühwerk wurde unterschiedlich beurteilt. Die konservativen Kreise und auch die Staatsführung des Kaiserreichs waren von seinen sozialkritischen Dramen wenig begeistert, was sich auch durch Zensur und Schmähauszeichnungen ausdrückte. Seine oppositionelle Position steigerte jedoch sein Ansehen in den Kreisen der progressiven Intellektuellen, die gerade diese Züge an seinen Dramen schätzten. Nach zahlreichen naturalistisch geprägten Werken änderte sich Hauptmanns Schaffen und seine Werke fanden zunehmend Anklang beim Besitz- und Bildungsbürgertum. Für diese Kehrtwendung wurde er vielfach kritisiert, wie zum Beispiel von Franz Mehring, der anlässlich der Aufführung von Hanneles Himmelfahrt schrieb: „Es tut mir leid um Gerhart Hauptmann, aber wenn er unter die Räuber der bürgerlichen Kritik gefallen ist, wenn die Börsenpresse ihm jubelnd bescheinigt, er biege in das Tor der echten und wahren Dichtkunst ein, so hat er dies Schicksal reichlich verdient. [...] Wir sind noch niemals verurteilt gewesen, einen so großen Missbrauch eines so großen Talents mit eigenen Augen zu sehen.“.[8]
Dennoch war er weiterhin gefragter Schriftsteller und galt im Ausland als repräsentativer Dichter Deutschlands. Der ungarische Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukács hingegen nannte Hauptmann später den „repräsentativen Dichter des bürgerlichen Deutschlands“, womit er jedoch nicht Hauptmanns hervorgehobene Stellung unterstrich. Vielmehr drückte er damit seinen Unmut gegenüber Hauptmanns Wankelmütigkeit und geringer Verwurzelung an seine „revolutionären Anfänge“ aus. [9] Trotz seines hohen Ansehens ging der Verkauf seiner Werke stetig zurück, weil sich andere Dichter und Dramatiker in den Blickpunkt drängten. Hauptmann hatte sich einen kostspieligen Lebensstil angeeignet, lebte in teuren Hotels, empfing oft Gäste im Wiesenstein und unternahm Reisen nach Italien und Hiddensee. Thomas Mann ließ sich bezüglich dieses Lebensstils zu einer spöttischen Kritik an Hauptmann hinreißen, als er ihn 1922 als „König der Republik“ bezeichnete. [10] Zudem verarbeitete Thomas Mann einige Charakterzüge Hauptmanns in der Person Mynheer Peeperkorn in seinem Buch Der Zauberberg.
Die Tatsache, dass Hauptmann nach der Machtergreifung 1933 noch in Deutschland lebte, wollten sich die Nationalsozialisten zueigen machen und den angesehenen Dichter zu ihrem Nutzen verwenden. Verschiedene Stücke, die der Parteiführung wegen ihres aufrührerischen Charakters missfielen, wurden zwar verboten, dennoch wurden weiterhin Hauptmannwerke aufgeführt. Zu Hauptmanns 80. Geburtstag in 1942 wurden Festaufführungen und Ehrungen vorgenommen, die er vorbehaltlos entgegennahm. Kurze Zeit nach dem Krieg starb Hauptmann.
Nach seinem Tod begann Hauptmanns Ruhm, den er zu Lebzeiten noch genossen hatte, zu verblassen. Sein Ansehen wurde durch sein unkritisches Verhalten gegenüber den Nazis zusätzlich gesenkt. Anlässlich seines 100. Geburtstags 1962 finden in zahlreichen deutschen Städten Festveranstaltungen statt. Bis in die 1970er Jahre wurden an westdeutschen Bühnen immer wieder Hauptmannwerke aufgeführt, wobei sich vor allem Der Biberpelz und Die Ratten über Zuspruch freuen konnten. Dennoch wurde Hauptmanns Werk nun kritischer betrachtet. In diesem Zuge kamen manche schwachen Aspekte innerhalb seines Werkes zutage, die zuvor „durch unbedenkliches lautes Lob zugedeckt worden war[en].“ [11] Überdies wurden Hauptmanns Werke hinsichtlich der politischen Kultur der späten sechziger und frühen siebziger Jahre zunehmend bedeutungsloser, da man mit dem „überlieferten Bilde des Sehers vom Wiesenstein wenig anfangen“ konnte. [12]
In der DDR lebte Hauptmanns literarisches Ansehen weiter. Seine Sozialkritik fand vielerorts Anklang und er wurde als Beispiel verwendet für die „lebendig fortwirkende Tradition des bürgerlichen deutschen Humanismus“. [13]
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1896 Grillparzer-Preis
- 1899 Grillparzer-Preis
- 1905 Grillparzer-Preis
- 1909 Ehrendoktor der Universitäten Oxford und Leipzig
- 1911 Königlich Bayerischer Maximiliansorden
- 1912 Literaturnobelpreis
- 1921 Ehrendoktor der deutschen Universität Prag
- 1922 Adlerschild des Deutschen Reiches
- 1924 Orden Pour le Mérite (Friedensklasse)
- 1932 Ehrendoktor der Universität Columbia (New York)
- 1932 Goethepreis der Stadt Frankfurt
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Werke
- 1885 – Promethidenlos
- 1888 – Bahnwärter Thiel
- 1889 – Vor Sonnenaufgang
- 1890 – Das Friedensfest
- 1891 – Einsame Menschen
- 1892 – Kollege Crampton
- 1893 – Die Weber (Dialektfassung: De Waber)
- 1893 – Der Biberpelz
- 1893 – Hanneles Himmelfahrt
- 1896 – Florian Geyer
- 1897 – Die versunkene Glocke
- 1898 – Fuhrmann Henschel
- 1900 – Schluck und Jau
- 1900 – Michael Kramer
- 1901 – Der rote Hahn
- 1902 – Der arme Heinrich
- 1903 – Rose Bernd
- 1905 – Elga
- 1904 – Die Weber
- 1906 – Und Pippa tanzt!
- 1909 – Griselda
- 1910 – Der Narr in Christo Emanuel Quint
- 1910 – Peter Brauer (Tragikomödie)
- 1911 – Die Ratten
- 1912 – Atlantis
- 1912 – Gabriel Schillings Flucht
- 1913 – Festspiel in deutschen Reimen
- 1914 – Der Bogen des Odysseus
- 1917 – Der weisse Heiland
- 1917 – Winterballade
- 1918 – Der Ketzer von Soana
- 1921 – Anna
- 1922 – Festaktus zur Eröffnung des Deutschen Museums
- 1925 – Veland
- 1925 – Die Insel der großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames
- 1928 – Des großen Kampffliegers, Landfahrers, Gauklers und Magiers Till Eulenspiegel Abenteuer
- 1928 – Wanda
- 1929 – Dorothea Angermann
- 1930 – Die Spitzhacke
- 1932 – Vor Sonnenuntergang
- 1937 – Das Abenteuer meiner Jugend (Autobiographie)
- 1939 – Die Tochter der Kathedrale
- 1939 – Ährenlese
- 1941 – Iphigenie in Delphi
- 1941 – Das Märchen
- 1942 – Magnus Garbe (erster Version: 1914)
- 1944 – Iphigenie in Aulis
- 1946 – Neue Gedichte
- 1947 – Mignon (posthum)
- 1948 – Agamemnons Tod/Elektra (posthum)
[Bearbeiten] Editionen
- Gerhart Hauptmann: Sämtliche Werke. Centenar-Ausgabe zum 100. Geburtstag des Dichters. Hrsg. von Hans-Egon Hass. Fortgeführt von Martin Machatzke (Bd. 10/11) und Wolfgang Bungies (Bd. 10). Bde 1-11. Frankfurt a.M., Berlin: Propyläen, 1962–1974
- Gerhart Hauptmann: Notiz-Kalender 1889 bis 1891. Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Propyläen, 1982
- Gerhart Hauptmann: Tagebuch 1892 bis 1894. Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Propyläen, 1985.
- Gerhart Hauptmann: Tagebücher 1897 bis 1905 / Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt am Main: Propyläen, 1987
- Gerhart Hauptmann: Italienische Reise 1897. Tagebuchaufzeichnungen / Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin: Propyläen, 1976
- Gerhart Hauptmann: Tagebücher 1906 bis 1913. Mit dem Reisetagebuch Griechenland-Türkei 1907. Nach Vorarbeiten von Martin Machatzke hrsg. von Peter Sprengel. Frankfurt am Main: Propyläen, 1994
- Gerhart Hauptmann: Diarium 1917 bis 1933. Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Propyläen, 1980
- Otto Brahm / Gerhart Hauptmann: Briefwechsel 1888–1912. Erstausgabe mit Materialien. Hrsg. von Peter Sprengel. Tübingen: Narr, 1985 (Deutsche Text-Bibliothek)
- Joseph Chapiro / Gerhart Hauptmann: Briefwechsel 1920–1936. Hrsg. von H. D. Tschörtner. Göttingen: Wallstein, 2006 ISBN 3-8353-0032-6
- Gerhart Hauptmann / Ludwig von Hofmann: Briefwechsel 1894–1944. Hrsg. von Herta Hesse-Frielinghaus. Bonn: Bouvier, 1983
- Perseus-Auge Hellblau. Erhart Kästner und Gerhart Hauptmann. Briefe, Texte, Notizen. Hrsg. von Julia Freifrau Hiller von Gaertringen. Bielefeld: Aisthesis-Verl., 2004
- Gerhart und Margarete Hauptmamas – Oskar Loerke: Briefwechsel. Hrsg. von Peter Sprengel in Verb. mit Studierenenden der Freien Universität Berlin. Bielefeld: Aisthesis, 2006
- Thurit Kriener, Gabriella Rovagnati: Dionysische Perspektiven, Gerhart Hauptmanns Novelle „Der Ketzer von Soana“ und sein Briefwechsel mit Rudolf Pannwitz. Berlin: Erich Schmidt, 2005 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 13)
[Bearbeiten] Forschungsliteratur
[Bearbeiten] Bibliographie und Nachlasskatalog
- Sigfrid Hoefert: Internationale Bibliographie zum Werk Gerhart Hauptmanns. Bd. 1-3 – Berlin: Erich Schmidt, 1986–2003 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 3, 4 und 12)
- Rudolf Ziesche: Der Manuskriptnachlaß Gerhart Hauptmanns. – Wiesbaden: Harrassowitz, 1977–2000 (Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz: Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 2, Bd. 2, Tl. 1-4)
[Bearbeiten] Biographien und Gesamtdarstellungen
- Hans Daiber: Gerhart Hauptmann oder der letzte Klassiker. Wien / München / Zürich 1971
- Joseph Gregor: Gerhart Hauptmann. Das Werk und unsere Zeit. Wien o. J. (1951 / 1952)
- Karl S. Guthke: Gerhart Hauptmann. Weltbild im Werk. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. München 1980
- Eberhard Hilscher: Gerhart Hauptmann. – Frankfurt a.M.: Athenäum-Verl., 1988
- Sigfrid Hoefert: Gerhart Hauptmann. 2., durchges. und erg. Aufl. – Stuttgart: Metzler, 1982 (Sammlung Metzler 107)
- Wolfgang Leppmann: Gerhart Hauptmann. Eine Biographie. Frankfurt/M., Berlin: Ullstein, 1996 ISBN 3-548-35608-7 [Zuerst 1986]
- Friedhelm Marx: Gerhart Hauptmann. – Stuttgart: Reclam, 1998 (Universal-Bibliothek 17608) ISBN 3-15-017608-5
- Joachim Seyppel: Gerhart Hauptmann. Überarbeitete Neuauflage. Berlin 1993
- Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck, 1984
- Kurt Lothar Tank: Gerhart Hauptmann. – Reinbek: Rowohlt, 1986
[Bearbeiten] Sonstige Forschungsliteratur
- Neville E. Alexander: Studien zum Stilwandel im dramatischen Werk Gerhart Hauptmanns. Stuttgart 1964
- Jean Améry: Gerhart Hauptmann. Der ewige Deutsche. Mühlacker 1963
- Ruth Bauer: Das Menschenbild im Drama Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Freiburg im Breisgau 1950
- Carl Friedrich Wilhelm Behl: Wege zu Gerhart Hauptmann. Goslar 1948
- Carl Friedrich Wilhelm Behl: Zwiesprache mit Gerhart Hauptmann. München 1949
- Carl Friedrich Wilhelm Behl, Felix Alfred Voigt: Chronik von Gerhart Hauptmanns Leben und Schaffen. Bearb. von Mechthild Peiffer-Voigt. – Würzburg: Bergstadtverl. Korn, 1993
- Gisela Beissenhirz: Studien zum Schicksalsbegriff im Spätwerk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Kiel 1960
- Hans von Brescius: Gerhart Hauptmann. Zeitgeschehen und Bewußtsein in unbekannten Selbstzeugnissen. 2., verbesserte Auflage. Bonn 1977
- Rüdiger Bernhardt: „... geschehen ist der Götter Ratschluss“. Gerhart Hauptmanns Delphi lag auf Hiddensee. Der Dichter in der Zeit von 1933 bis 1945. Halle 2006, ISBN 3-86634-094-X
- Edward Bialek, Miroslawa Czarnecka (Hrsg.): Carl und Gerhart Hauptmann. Zwischen regionaler Vereinnahmung und europäischer Perspektivierung. Dresden, Wroclaw 2006, ISBN 978-3-934038-79-0
- Andrea Rudolph: Der Zusammenhang von Text und Raum erscheint notwendig als Sinn und Form. G. Hauptmanns "Bahnwärter Thiel" und "Vor Sonnenaufgang", Lubowitzer Jahrbuch 2006.
- Christian Büttrich: Gerhart Hauptmanns „Till Eulenspiegel“. Mythologie und mythische Bildlichkeit. Hannover 1992
- Franz Joseph Burk: Antike Quellen und Vorbilder von Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie (Dissertation). Marburg 1953
- Joseph Chapiro: Gespräche mit Gerhart Hauptmann. Erste vollständige Textausgabe. Frankfurt am Main / Berlin 1996
- Roy C. Cowen:Hauptmann-Kommentar zum dramatischen Werk. München 1980
- Roy C. Cowen:Hauptmann-Kommentar zum nichtdramatischen Werk. München 1981
- Peter Delvaux: Antiker Mythos und Zeitgeschehen. Sinnstruktur und Zeitbezüge in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie. Amsterdam / Atlanta 1992, ISBN 90-5183-424-1
- Peter Delvaux: Leid soll lehren. Historische Zusammenhänge in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie. Amsterdam / Atlanta 1994, ISBN 90-5183-709-7
- Gustav Erdmann: Gerhart Hauptmann. Erlebte Welt und gestaltetes Werk (Dissertation). Greifswald 1957
- Ralph Fiedler: Die späten Dramen Gerhart Hauptmanns. München 1954
- Günther Fuhrmann: Der Atriden-Mythos im modernen Drama – Hauptmann-O’Neill-Sartre (Dissertation). Würzburg 1950
- Margarita Gieselberg: Gestaltende Kräfte des Dramas bei Gerhart Hauptmann, untersucht an vier Werken (Dissertation). Bonn 1955
- Hans-Joachim Hahn (Hrsg.): Gerhart Hauptmann und die Juden, ISBN 3-934038-40-9
- Karl Hemmerich: Gerhart Hauptmanns Veland. Seine Entstehung und seine Deutung (Dissertation). Würzburg 1935
- Monica Hensel: Die Gestalt Christi im Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Berlin 1957
- Frederick W. J. Heuser.: Gerhart Hauptmann. Zu seinem Leben und Schaffen. Tübingen 1961
- Klaus Hildebrandt: Gerhart Hauptmann und die Geschichte. München 1968
- Klaus Hildebrandt: Naturalistische Dramen Gerhart Hauptmanns. München 1983
- Klaus Hildebrandt (Hrsg.), Krzysztof A. Kuczyński (Hrsg.): Weggefährten Gerhart Hauptmanns. Würzburg: Bergstadtverl. Korn 2002, ISBN 3-87057-245-0
- Klaus Hildebrandt (Hrsg.), Krzysztof A. Kuczyński (Hrsg.): Gerhart Hauptmanns Freundeskreis. Internationale Studien. Włocwławek 2006, ISBN 83-921860-4-4
- Sigfrid Hoefert: Gerhart Hauptmann und der Film. – Berlin: Erich Schmidt, 1996 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 7)
- Gerhard Hurtig: Die Lichtsymbolik im Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Marburg 1956
- Ulrich Lauterbach (Hrsg.): Wirklichkeit und Traum – Gerhart Hauptmann – Wiesbaden: Reichert, 1987
- Friedrich Leiner: Der Gedanke der Wiedergeburt im Leben und Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). München 1955
- Wolfgang Leppmann: Gerhart Hauptmann. Leben, Werk und Zeit. Berlin 1995
- Hans Mayer: Gerhart Hauptmann. Velber bei Hannover 1970
- Christel Erika Meier: Das Motiv des Selbstmords im Werk Gerhart Hauptmanns. Würzburg 2005, ISBN 3-89913-425-7
- Dietrich Meinert: Hellenismus und Christentum in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie. Kapstadt / Amsterdam 1964
- Günter Metken: Studien zum Sprachgestus im dramatischen Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). München 1954
- Rolf Michaelis: Der schwarze Zeus. Gerhart Hauptmanns zweiter Weg. Berlin 1962
- Eberhard Nitzsche: Gerhart Hauptmann: Griechentum und Humanismus (Dissertation). Berlin 1953
- Alexander Martin Pfleger: Gerhart Hauptmanns Atridentetralogie. „...der Kere Strudel...“. – Divinität und Humanität im Widerstreit. Hamburg 2003, ISBN 3-8300-0868-6
- Alexander Martin Pfleger: „Thomas Manns Rezeption von Versdramen Gerhart Hauptmanns“ in: Gerhart-Hauptmann-Blätter, Jahrgang VI (2004), Heft I, S. 4 – 8
- Jörg Platiel: Mythos und Mysterium. Die Rezeption des Mittelalters im Werk Gerhart Hauptmanns. Frankfurt am Main 1993
- Christa von Ravenstein: Das Luziferische bei Gerhart Hauptmann (Dissertation). Freiburg im Breisgau 1952
- Helge Ries: Die Rückwendung zum Mythos in Gerhart Hauptmanns Atridentetralogie (Dissertation). Frankfurt am Main 1952
- Rainer Rosenberg: Die Struktur von Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie (Dissertation). Jena 1959
- Daria Santini: Gerhart Hauptmann zwischen Modernität und Tradition. Neue Perspektiven zur Atriden-Tetralogie. Berlin 1998, ISBN 3-503-03792-6
- Gregor Schmeja: Spielarten der Ambivalenz: Selbst- und Objektbilder im Kontext ödipaler Konflikte und der frühen Mutter-Kind-Beziehung in Textphantasien Gerhart Hauptmanns. Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3187-3
- Peter Sprengel: Die Wirklichkeit der Mythen. Untersuchungen zum Werk Gerhart Hauptmanns aufgrund des handschriftenlichen Nachlasses. – Berlin: Erich Schmidt, 1981 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 2)
- Elke Steinmeyer: „Und bitte, (...) daß nichts fortan mein Schweigen breche.“ Zur Verwendung des Schweigens in Gerhart Hauptmanns Atridentetralogie. In: TIMONEN, Asko (Hrsg.): The language of silence Vol. II. Turku 2004. S. 164–172
- Bernhard Tempel: Gerhart Hauptmanns Erzählung Mignon. Mit Erstdruck der ersten Fassung und Materialien. Berlin 2000, ISBN 3-503-04951-7
- Joachim Tettenborn: Das Tragische bei Gerhart Hauptmann (Dissertation). Jena 1950
- Heinz Dieter Tschörtner: Ungeheures erhofft: zu Gerhart Hauptmann – Werk und Wirkung. Berlin 1986
- Heinz Dieter Tschörtner (hrsg. in Zusammenarbeit mit Sigfrid Hoefert): Gespräche und Interviews mit Gerhart Hauptmann. Berlin 1994
- Heinz Dieter Tschörtner: Unaufhörlich bläst das Meer: neue Hauptmann-Studien. Würzburg 1996
- Heinz Dieter Tschörtner: Gerhart Hauptmanns letzter Jugendfreund Josef Block aus Bernstadt (1863–1943). In: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 38/39 (1997/1998) [1998], 773–781.
- Željko Uvanović: Ethischer Individualismus und Obrigkeitsgehorsam. Zu einer Problematik im Drama und Leben Gerhart Hauptmanns in den Jahren 1914–1946. Göttingen 1998
- Felix Alfred Voigt: Gerhart Hauptmann und die Antike. Berlin 1965
- Felix Alfred Voigt / Walter A. Reichart: Hauptmann und Shakespeare. Goslar 1947
- Peter-Christian Wegner: Gerhart Hauptmanns Griechendramen. Ein Beitrag zu dem Verhältnis von Psyche und Mythos (Dissertation). Erlangen 1968
- Wilfried van der Will: Voraussetzungen und Möglichkeiten zu einer Symbolsprache im Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Köln 1962
- Werner Ziegenfusz: Gerhart Hauptmann. Dichtung und Gesellschaftsidee der bürgerlichen Humanität. Berlin 1948
[Bearbeiten] Verfilmungen
- 1922 – Phantom – Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
- 1927 – Die Weber – Regie: Friedrich Zelnik
- 1937 – Der Biberpelz – Regie: Jürgen von Alten
- 1937 – Der Herrscher – nach dem Drama „Vor Sonnenuntergang“ – Regie: Veit Harlan
- 1943 – Die Jungfern vom Bischofsberg – Regie: Peter Paul Brauer
- 1949 – Der Biberpelz – Regie: Erich Engel
- 1952 – Königin der Arena – nach dem Roman „Wanda“ – Regie: Rolf Meyer
- 1955 – Die Ratten – Regie: Robert Siodmak
- 1956 – Fuhrmann Henschel – Regie: Josef von Báky
- 1956 – Rose Bernd – Regie: Wolfgang Staudte
- 1956 – Vor Sonnenuntergang – Regie: Gottfried Reinhardt
- 1958 – Dorothea Angermann – Regie: Robert Siodmak
- 1962 – Der Biberpelz – Regie: John Olden
- 1962 – Der rote Hahn – Regie: John Olden
- 1969 – Die Ratten – Regie: Peter Beauvais
- 1981/82- Bahnwärter Thiel – Regie: Hans-Joachim Kasprzik
- 1999 – Vor Sonnenuntergang – Regie: Dagmar Damek
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Kurt Rothmann: Kleine Geschichte der deutschen Literatur, Stuttgart 1980, S.212
- ↑ Ulrich Lauterbach/ Eberhard Siebert: Einleitung, in: Wirklichkeit und Traum, Gerhart Hauptmann 1862–1946. Ausstellungskatalog der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1987, S. 7-12, hier S. 11
- ↑ Franz-Josef Payrhuber: Literaturwissen Gerhart Hauptmann, Stuttgart 1998, S. 24
- ↑ a b Franz-Josef Payrhuber: Literaturwissen Gerhart Hauptmann, Stuttgart 1998, S. 20
- ↑ Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann, in Hartmut Steinecke (Hrsg.): Deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts, Berlin 1996, S. 31-42, hier 33
- ↑ a b c Brief vom 19. Februar 1885 an den dänischen Literaturkritiker Georg Brandes. Zitiert nach: Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann, in Gunter E. Grimm/Frank Rainer Max (Hrsg.): Deutsche Dichter, Stuttgart 1993, S.525
- ↑ Helmut Scheuer: Gerhart Hauptmann, Der Biberpelz, Frankfurt am Main 1986, S. 46
- ↑ Reinhild Schwede: Wilhelminische Neuromantik – Flucht oder Zuflucht?, Frankfurt am Main 1987, S. 93
- ↑ Georg Lukács, Gerhart Hauptmann, in: Hans Joachim Schrimpf (Hrsg.), Georg Hauptmann, Darmstadt 1976, S. 82-95
- ↑ W. Vocke: Daten der deutschen Literatur Gerhart Hauptmann
- ↑ Gerhard Schulz, Gerhart Hauptmanns dramatisches Werk, in: Walter Hinck (Hrsg.), Handbuch des deutschen Dramas, Düsseldorf 1980, S. 311–326, hier S.311
- ↑ Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann, in Gunter E. Grimm/Frank Rainer Max (Hrsg.): Deutsche Dichter, Stuttgart 1993, S.530
- ↑ Gustav Erdmann, „Gerhart Hauptmann auf Hiddensee. Mit einer Einführung in Leben und Werk des Dichters“, Kloster auf Hiddensee 1991, S. 23
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gerhart Hauptmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerhart Hauptmann Biographie beim LeMO
- Gerhart Hauptmann Biographie von meinebibliothek.de
- Ida Orloff und Gerhart Hauptmann von meinebibliothek.de
- Gerhart Hauptmann Museumsverbund
- Gerhart-Hauptmann-Haus in Jagniatków/Agnetendorf
- ub.fu-berlin.de Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
- Neuere Hauptmann-Literatur
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1912 für Gerhart Hauptmann (englisch)
Commons: Gerhart Hauptmann – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Personendaten | |
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NAME | Hauptmann, Gerhart |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller des deutschen Naturalismus |
GEBURTSDATUM | 15. November 1862 |
GEBURTSORT | Ober Salzbrunn |
STERBEDATUM | 6. Juni 1946 |
STERBEORT | Agnetendorf, Schlesien |