Alexander Siedschlag
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Alexander Siedschlag (* 25. Februar 1971 in Berlin (West)) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.
Siedschlag studierte Politische Wissenschaft, Soziologie, Neuere und Neueste Geschichte sowie Persönlichkeitspsychologie und Psychodiagnostik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1994 machte er seinen Magister und 1996 seinen Dr. phil. Nach Habilitation im Jahr 2000 und anschließender Privatdozentur an der Humboldt-Universität zu Berlin ist er seit Oktober 2004 Universitätsprofessor an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Inhaber der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik im Rahmen der Fächer Internationale Politik und Europäische Integration. Siedschlag ist außerdem Vorsitzender des Vorstandes des Landesverbandes Bayern der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) und Veranstalter des Europäischen Sicherheits-Congress Innsbruck (ESCI).
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[Bearbeiten] Werdegang
- 1994 - 1995: Doktorand am Seminar für Internationale Politik des Geschwister-Scholl-Instituts für Politische Wissenschaft der Universität München.
- 1995 - 1996: NATO Research Fellow.
- 1995 - 1996: Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik. Mitwirkung an dem Bericht der Stiftung Wissenschaft und Politik und der Brookings Institution "Perspectives on Transatlantic Relations" für die Europäische Kommission.
- April 1996 - März 1998: Postdoc im DFG-Graduiertenkolleg "Das neue Europa - Nationale und internationale Dimensionen des institutionellen Wandels", Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin.
- April 1997 - März 2000: Lehrbeauftragter am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
- August - Oktober 1998: Fellow am German-American Center for Visiting Scholars am Deutschen Historischen Institut, Washington, D.C.
- Februar 2000: Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Politikwissenschaft.
- Juni 2001: Ernennung zum Privatdozenten für Politikwissenschaft am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
- Oktober 2001: Wahl zum Gründungs-Sprecher der Ad-hoc-Gruppe "Internet und Politik" in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW).
- Juni 2002: Veranstalter der Tagung "Digitale Demokratie wagen" der Ad-hoc-Gruppe "Internet und Politik" in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) an der Humboldt-Universität zu Berlin.
- Juli 2003: Kooptierung in den Vorstand des Landesverbandes Bayern der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN).
- August 2003: Berufung in den Fachbeirat der Virtuellen Fachbibliothek Politikwissenschaft (Universitäts- und Staatsbibliothek Hamburg).
- Februar 2004: Wahl in den Vorstand des Landesverbandes Bayern der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN). Verantwortungsbereiche: Neue UN-Themen (z.B. Informationsgesellschaft), Sicherheitspolitik, außenpolitische Themen mit UN-Bezug.
- Seit Oktober 2004: Universitätsprofessor an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Inhaber des Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik im Rahmen der Fächer Internationale Politik und Europäische Integration.
- Seit März 2006: zudem Vorsitzender des Vorstandes des Landesverbandes Bayern der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN).
[Bearbeiten] Werk
Siedschlags Werk umfasst neben früheren Arbeiten in der Politischen Systemlehre vor allem Arbeiten zur Theorie und Methodik der Internationalen Politik, zur deutschen Außenpolitik, zur Internationalen Sicherheitspolitik und zur Konflikttheorie. In den letzten Jahren kamen außerdem Arbeiten zur Vergleichenden Politikwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf politischer Internetnutzung hinzu.
[Bearbeiten] Publikationen (Auswahl)
(Hg.) Methoden der sicherheitspolitischen Analyse (VS-Verlag für Sozialwissenschaften, 2006)
In diesem Sammelband werden aktuelle sicherheitspolitische Analysemethoden verständlich beschrieben und auf Fallbeispiele angewendet. Die Beiträge sind auch interdisziplinär ausgerichtet. Sie reichen von Szenarien-, Frühwarn- und Zukunftsanalysen über Bürokratie- und Organisationsanalyse bis hin zu Diskursanalyse, kulturtheoretischer Analyse und vergleichender Außenpolitikanalyse. Die Fallbeispiele erstrecken sich von der Transformation der NATO und der sicherheitspolitischen Identität Europas über die Fälle Irak und Kosovo bis hin zur Nationalen Sicherheitsstrategie der USA. Das Buch repräsentiert den aktuellen Forschungsstand und ist gleichzeitig ein praxisbezogenes Methodenlehrbuch für das Fach "Internationale Politik und Sicherheit".
NATO Meets the Post-strategic Condition (Political Vicissitudes and Theoretical Puzzles in the Alliance's First Wave of Adaptation, 1990-1997)
Zitat: ”For the most part, political and scholarly debates about the future of the North Atlantic Alliance embrace enlargement and military conflict management as crucial factors. Yet another set of determinants lies in the political relationships within the Alliance itself and vis-à-vis other international institutions. The Madrid `Enlargement Summit' of July 1997 and a proclaimed `new' NATO notwithstanding, those issues continue to have a strong impact on NATO's performance and on North Atlantic Alliance politics. Enlargement not at all terminates their relevance. It sparks a second wave in shaping NATO's future, but the first wave remains, and it remains critical.” (Quelle: http://homepage.uibk.ac.at)
Neorealismus, Neoliberalismus und postinternationale Politik Beispiel internationale Sicherheit - Theoretische Bestandsaufnahme und Evaluation (Westdeutscher Verlag, 1997)
Durch das Ende des Kalten Krieges wurden in der Politikwissenschaft zwei zentrale Debatten ausgelöst. Zum einen die um die Zukunft internationaler Sicherheit und Sicherheitspolitik zum anderen die um die entsprechende Theorie und Methode im Fach Internationale Politik. Siedschlag bezieht die drei großen Paradigmen Neorealismus, Neoliberalismus und Postinternationalismus auf globale, regionale und nationale Dimensionen des Strukturwandels des internationalen Systems. Er behandelt auch Fragen von Sicherheitspolitik nach dem Ende der Zweiteilung Deutschlands. Schließlich folgt die Darlegung eines Modells von Sicherheits(politik) und Konfliktregelung jenseits der strategischen Herausforderungen und Denkweisen der Zeit des Kalten Kriegs.
Politische Institutionalisierung und Konflikttransformation Leitideen, Theoriemodelle und europäische Praxisfälle (Buchausgabe und Habilitationsschrift HU Berlin, WS 99/2000)
Die Vertiefung und Ausweitung demokratischer Institutionen auf der nationalen wie auf der internationalen Ebene, spielt bei der Ausweitung des „neuen Europas“ eine wichtige Rolle. Welche Voraussetzungen müssen aber erfüllt sein, damit Institutionen politische Konflikte wirksam regeln und Konfliktverbreitung verhindern können? Siedschlag erarbeitet in diesem Werk den bisherigen Wissensstand dazu und prüft bzw. ergänzt ihn anhand aktueller politischer Konfliktformationen in Europa.
Digitale Demokratie (Alexander Siedschlag/Arne Rogg/Carolin Welzel: Willensbildung und Partizipation per Internet. Herausgeber: Leske + Budrich, 2002)
Das Internet eröffnet sowohl in nationalen und besonders in globalen Politikbereichen neue Möglichkeiten. Damit sind aber auch zahlreiche Herausforderungen verbunden, nicht nur was die Technik und die Kommunikationsprozesse angeht. Die Frage nach Moral, einem ausegwogenen Werte und Normen Verständnis und der "Guten Ordnung", stellt sich auf dem Gebiet der digitalen Demokratie neu. Das Verantwortungsbewusstsein im Ungang mit der digitalen Demokratie, stellt ein wichtiges Kriterium dar. In diesem Band werden die Möglichkeiten aber auch Risiken, die digitale Demokratie mit sich bringt, anhand einschlägiger Beispiele aus den USA, Großbritannien und Deutschland erläutert und diskutiert.
Des Weiteren gehört Alexander Siedschlag mehreren Herausgeberschaften an und hat mehrere Aufsätze und Sammelwerksbeiträge geschrieben und veröffentlicht. Siehe [1]
[Bearbeiten] Weblinks
- Private Homepage von Alexander Siedschlag
- Homepage der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik
Personendaten | |
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NAME | Siedschlag, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1971 |
GEBURTSORT | Berlin |