Alte Post (Hamburg)
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Die Alte Post an der Hamburger Poststraße entstand 1847 aus dem Bedürfnis, die verschiedenen in Hamburg tätigen Postanstalten zusammenzufassen. Die Hamburgische Stadtpost, die Thurn und Taxis'sche Post, die Hannoversche Post und die Kgl.Schwedishe Post hatten hier ihre Dienststellen. Ihre Wappen und Embleme befinden sich noch an den Portalen.
Erst 1866 folgte ein größerer Schritt zur Vereinheitlichung des Postwesens in Norddeutschland, später auch mit Errichtung der Reichspost für ganz Deutschland.
Der Bau geht auf Entwürfe von Alexis de Chateauneuf zurück und wurde in Backstein unter Verwendung von rundbögigen Sandsteinelementen 1845 - 1847 ausgeführt. Das Gebäude wurde, nach dem Vorbild toskanischer Palazzos in Anlehnung an der Renaissance, im zeitgenössischen Rundbogenstil erbaut.
Charakteristisch für den italienisch anmutenden Bau ist der hohe Uhrturm, der als optischer Zeigertelegraf den Endpunkt für eine Nachrichtenverbindung bis zur Elbmündung bildete. Das heutige Aussehen erhielt der Turm jedoch erst einige Jahre später, nachdem er sich als zu niedrig erwiesen hatte. Daraufhin wurde dem Turm mit einem Oktogon-förmigen Baukörper ein weiteres Segment aufgesetzt, dass nun dessen Abschluss bildet. Vorbild dieses eleganten, aber regional untypischen Turmes, ist der Belfried von Brügge.
In seiner Funktion als Telegraf hatte der Turm allerdings bereits nach wenigen Jahren ausgedient, da die elektrische Morsetelegrafie die optische ablöste. 1887 zog die Postverwaltung an den Stephansplatz um, das Gebäude wurde in der Folge von der Hamburger Verwaltung genutzt.

1968 - 1971 erfolgte ein kompletter Umbau des Gebäudes mit Entkernung unter Beibehaltung der alten Fassade. Im Erdgeschoss wurde eine kleine Einkaufspassage eingerichtet.
Die Poststraße war nach dem Hamburger Brand parallel zum Jungfernstieg angelegt worden und verbindet den Rathausmarkt mit dem Gänsemarkt.
Koordinaten: 53° 33' 7" N, 9° 59' 27" O