Amos (Zeitschrift)
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[Bearbeiten] Amos. Kritische Blätter aus dem Ruhrgebiet
Amos. Kritische Blätter aus dem Ruhrgebiet heißt eine Zeitschrift aus der Zeit der 68er Bewegung. Der Titel assoziiert den Propheten Amos aus dem biblisch – alttestamentlichen Buch Amos. Als Zeitschriften–Titel tauchte AMOS erstmals im Herbst 1968 auf Flugblättern auf, aus Anlass der damaligen Landessynode der Evangelische Kirche von Westfalen in Bethel. Seit Beginn des Jahres 1969 erscheint die Zeitschrift AMOS als Quartalszeitschrift in Bochum, jeweils mit einem Themenschwerpunkt und überwiegend mit Originalbeiträgen. ISSN 1615-3287
Der Name AMOS verbindet den Propheten von damals mit Gesellschaftskritik von heute: als Kritik an sozialer Ungerechtigkeit einerseits, an frommer Selbstgenügsamkeit andererseits. Amos wie auch andere biblische Propheten seiner Zeit provozierten, stellten Mächtige bloß und erregten Aufsehen durch symbolische Handlungen des zivilen Ungehorsams, und sie begannen notwendige Debatten. Amos, einer der sog. "kleinen Propheten", wirkte zu seiner Zeit exemplarisch. Er arbeitete mit den Händen und lebte einfach, vom Ertrag seiner Felder, er war geistig wie wirtschaftlich unabhängig. Aus einfachen Verhältnissen stammend, trat er an die Öffentlichkeit, ohne offiziell studiert zu haben. Am Hof oder im Tempel wollte er nicht wirken. Sein Beispiel war der Grund, ihn als Namensstifter des "AMOS" zu wählen.
Das Logo der Zeitschrift ist unverändert geblieben, was die Kontinuität zur 1968er-Bewegung betont. "AMOS" ist im Unterschied zu vielen Neugründungen dieser Epoche eine der wenigen Zeitschriften, die immer weiter erscheinen.
"AMOS" ist ein Projekt von gesellschaftlich handelnden Menschen im Ruhrgebiet, die auf den Strukturwandel der Region antworten. Der Wandel wird an bestimmten Themen dargestellt und die gegensätzlichen Akteure werden betrachtet. Die Sicht der Zeitschrift AMOS ist gesellschaftskritisch. Herrschaft wird hinterfragt, mit Kräften der Rebellion und der Widerborstigkeit gibt es Sympathie. "AMOS" vernetzt Kräfte, die nach Alternativen suchen, nach dem Motto „Eine andere Welt ist möglich“. Die Zeitschrift ist parteiisch, aber nicht parteipolitisch festgelegt. Die Themen stammen vorrangig aus der Sozial-, Kultur-, Religions- und Integrationspolitik der Gegenwart. Die Finanzierung sichern die Abonnenten und Förderer. Im Herausgabe- und Redaktionskreis arbeiten auch Persönlichkeiten aus der evangelischen Kirche mit, engagiert in der ökumenischen und inter-religiösen Praxis und Theorie.
Die Vierteljahreszeitschrift wird in der evangelischen Kirche genau beobachtet. Denn AMOS weist u.a. auf Fehlentwicklungen und Missstände in der Kirche hin, auch auf arbeitsrechtliche Probleme der Mitarbeiterinnen. Einmalig gab es 1998 für die Jubiläumsnummer zum 30. Jahrgang einen Druckkostenzuschuss kirchlicher Stellen.
AMOS wird aufgeführt im Jahrbuch "Stamm", einem Leitfaden für Presse und Werbung.
[Bearbeiten] Amos. Gesellschaft gerecht gestalten
Amos. Gesellschaft gerecht gestalten heißt eine 2006 neu gegründete internationale Zeitschrift für christliche Sozialethik. Sie wird herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Sozialethiker und dem Sozialinstitut Kommende Dortmund. Es geht „Amos. Gesellschaft gerecht gestalten“ um den Dialog zwischen christlichen Sozialethikern und verantwortlichen Akteuren in Politik und Verbänden, Unternehmen und Gewerkschaften, Kirchen und Medien. Die Zeitschrift versteht sich
- als anspruchsvolles Forum und zuverlässige Begleiterin dieses Dialogs,
- als Mittlerin zwischen Wissenschaft und Praxis,
- als christlicher Kompass für alle, die gesellschaftliche Verantwortung tragen,
- als Brücke von der traditionellen christlichen Gesellschaftslehre zu den neuen sozialen Fragen im Kontext von Globalisierung,
- als Fundus christlich-sozialethischer Reflexion, auch für die jungen Demokratien Osteuropas.
Die neue internationale Zeitschrift für Sozialethik erscheint ab 2007 vierteljährlich im Aschendorff-Verlag, jeweils mit einem aktuellen Schwerpunktthema. In ihr schreiben christliche Sozialethiker, aber auch Vertreter anderer Perspektiven und Positionen, Wissenschaftler und Praktiker. Nähere Informationen und ein Bestellformular (auch Probeabo) finden sich auf der Homepage.