Anmoor
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Anmoor, oder anmoorige Böden werden Mineralböden bezeichnet, die einen sehr hohen Anteil an unzersetzter organischer Masse (über sieben Volumenprozent Rohhumus) besitzen. Anmoorige Böden sind im Wesentlichen durch die Verwitterung von Gestein entstanden. Anmoor ist kein Moor; Moore werden aus Pflanzenmaterial (Torfmoosen) gebildet. Der beigemengte Rohhumus ist dem Torf echter Moore in der Struktur sehr ähnlich, daher der Name.
Häufig sind es sehr saure oder feuchte bis nasse Mineralböden, bei denen keine vollständige Zersetzung von Pflanzenmaterial stattfindet und sich ein hoher Anteil Rohhumus dauerhaft halten kann. Anmoorige Mineralböden sind häufig in Marschen und auf Gleyböden zu finden und bilden dort z. B. den Anmoorgley (Gleyboden mit hohem Anteil Rohhumus).
Anmoorige Böden sind auch durch menschliche Eingriffe entstanden (anthropogene Böden), z. B. durch Tiefumbruch von Mooren zur Melioration (Tiefumbruchboden) oder in durch Plaggenhieb entstandenen Heiden. Auch andere Böden können als anmoorig bezeichnet werden, z. B. Waldböden, die einen hohen Anteil unzersetzter Laub- und Nadelstreu aufweisen (z.B. Eichen- oder Nadelwälder).