Antifaschistischer Rat der Volksbefreiung Mazedoniens
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Der Antifaschistische Rat der Volksbefreiung Mazedoniens (maz. Антифишистичко Собрание на Народното Ослободување на Македонија, kurz ASNOM) war während des Zweiten Weltkriegs die regionale Führung der kommunistischen jugoslawischen Partisanen in Mazedonien. Mit der Schaffung des ASNOM durch die Partisanen Titos wurden die Mazedonier quasi als eigenständige Nation im Verband Jugoslawiens anerkannt. Der ASNOM war Vorläufer der ersten Regierung der Teilrepublik Mazedonien, die nach der Befreiung Ende 1944 in Skopje ausgerufen wurde.
In Mazedonien kam es erst verhältnismäßig spät zu einem breiteren Widerstand gegen die Besatzungsmächte. Weder die serbischen Tschetniks noch die Kommunisten hatten im Süden Jugoslawiens eine Massenbasis. Die Kommunisten waren auch durch politische Streitigkeiten zwischen der bulgarischen und der jugoslawischen KP geschwächt. Beide Parteien beanspruchten im bulgarisch besetzten Mazedonien die Führungsrolle im antifaschistischen Kampf. Im Laufe des Jahres 1943 konnten sich die Tito-Partisanen schließlich durchsetzen und die mazedonischen Kommunisten ihrer Führung unterordnen. Nun wurden auch in Mazedonien größere Partisaneneinheiten gebildet, die den deutschen, bulgarischen und albanischen Besatzungstruppen seit Anfang 1944 merkbare Verluste zufügten.
Nach einigen Monaten Vorbereitungszeit konstituierte sich am 2. August 1944 im heute zu Serbien gehörenden Kloster St. Prohor Pčinjski nördlich von Kumanovo der Antifaschistische Rat der Volksbefreiung Mazedoniens. Als Gründungstag wurde der für Mazedonien symbolträchtige Tag des Ilinden-Aufstands gewählt. Der Rat hatte 17 Mitglieder und war bis zur Gründung der Teilrepublik Mazedonien das militärische und politische Führungsorgan der Befreiungsbewegung auf dem Gebiet der späteren Republik. Zum Vorsitzenden wurde Metodija Andonov Cento gewählt. Der ASNOM unterstand dem AVNOJ, dem zentralen Organ der kommunistischen Partisanenbewegung, aus dem nach der Befreiung die erste jugoslawische Nachkriegsregierung hervorging. Hinsichtlich der militärischen und politischen Ziele gab es zwischen dem mazedonischen ASNOM und Titos zentraler Führung deutlich Differenzen. Eine starke Gruppierung der mazedonischen Partisanen um Andonov Cento wäre Ende 1944 / Anfang 1945 lieber in den griechischen Teil Makedoniens marschiert, um dieses Gebiet einschließlich Thessaloniki für Jugoslawien und die mazedonische Teilrepublik zu erobern. Die AVNOJ setzte sich aber durch und die mazedonischen Einheiten rückten im Herbst 1944 nach Norden vor, um am Kampf gegen die Reste der deutschen Truppen und die kroatischen Ustascha teilzunehmen.
[Bearbeiten] Literatur
- Dimitrov, Evgeni (Hrsg.): ASNOM. Pedeset godini Makedonska Država, 1944 - 1994. Skopje 1995.