Apokope
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Eine Apokope, auch Abissio, Abscisio, Abscissio, Absissio (gr.: Abschneidung, Weglassung; engl. Cutting From the End) gehört zum Bereich Rhetorische Figuren und ist eine Form des Metaplasmus.
Bei der Apokope fällt am Ende eines Wortes ein Buchstabe oder gar eine ganze Silbe weg, zumeist mit dem Ziel des poetischeren Klangs, einer erhöhten Sprachdynamik oder der Einhaltung des Metrums. Im Deutschen ist hiervon sehr häufig ein Endungs-e betroffen, etwa bei dem Satz "Ich lass mich nicht veralbern!".
Eine der meistgesprochenen Apokopen im Deutschen ist "ich hab" anstelle von "ich habe". Am wahrscheinlichsten erklären lässt sich diese Apokope durch die Häufigkeit des Gebrauchs von "haben" als Hilfsverb, das heißt also durch das Prinzip der Sprachökonomie.
[Bearbeiten] Literarische Beispiele
"Du sprichst ja wie Hans Liederlich
Der begehrt jede liebe Blum für sich,
Und dünkelt ihm, es wär kein Ehr
Und Gunst, die nicht zu pflücken wär!“
(Johann Wolfgang Goethe, Faust I, 2628-31)
"Und der Verwesung blauer Glorienschein
Entzündet sich auf unserm Angesicht.
Ein Ratte hopst auf nacktem Zehenbein,
Komm nur, wir stören deinen Hunger nicht."
(Georg Heym, Die Morgue -1911-)
„Season your admiration for awhile
With an attent ear.“
(William Shakespeare, Hamlet, I, 2, 192)
In der Linguistik bezeichnet man mit dem Begriff den Wegfall von Sprachlauten am Wortende als Ergebnis des Sprach- und Lautwandels.
Die Apokope der deutschen Verbendungen gilt - allerdings ist dies umstritten - als ein Grund für den Oberdeutschen Präteritumsschwund.