Artensterben
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Unter Artensterben versteht man Ereignisse in geologischen Zeiträumen, während derer die Anzahl der ausgestorbenen Arten von Lebewesen höher ist als im Mittel. Daneben wird die direkt oder indirekt durch den Menschen ausgelöste Ausrottung einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten durch den Menschen in den letzten Jahrzehnten bis Jahrhunderten ebenfalls als Artensterben bezeichnet.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Man unterscheidet zwischen den Massenaussterben, bei denen viele Arten relativ plötzlich innerhalb der geologischen Abfolge verschwinden, und weniger dramatischen Ereignissen, die lokal begrenzt sind oder nur einen Teil der Lebensformen betreffen.
Ein Beispiel eines Massenaussterbens ist das Verschwinden der Dinosaurier vor etwa 65 Millionen Jahren.
Weniger einschneidend war das Aussterben vieler Großtiere am Ende der letzten Eiszeit, wobei die These von der Ausrottung durch den Frühmenschen wenig plausibel erscheint, während die Klimaveränderung leicht verantwortlich gemacht werden kann .[1] Diese hat unter anderem Änderungen in der Beschaffenheit der Gräser in Nordamerika verursacht, denen die Zähne der Pferde nicht gewachsen waren. Da diese sich nicht schnell genug anpassen konnten, starben sie aus.[2]
Das Aussterben vieler Arten innerhalb der letzten 200-300 Jahre aufgrund menschlicher Einflüsse wie etwa die Verwendung von Stickstoffdüngung droht nach Ansicht einer wachsenden Zahl von Wissenschaftlern von seinen Ausmaßen her zu einem Massenaussterben zu werden, das sich in seinen Konsequenzen nicht wesentlich von den geologisch beobachteten unterscheidet. Da nach den geologisch beobachteten Massensterben etwa 10 Millionen Jahre vergingen, bis die Artenvielfalt wieder die vor dem Aussterben beobachtete Vielfalt erreichte, könnten die Folgen nachhaltig sein.
Nach Stephen Jay Gould ist etwa das Aussterben der Dinosaurier für die Entwicklung des Menschen notwendig gewesen: wenn alle ökologischen Nischen „besetzt“ sind, ist kein Platz für das Entstehen neuer Arten.
Neue Analysen großer Datenbestände lassen auf den Beginn des seit 440 Millionen Jahren vermutlich sechsten großen Massensterbens schließen, das der Welt bevorstehen wird. In allen drei untersuchten Gruppen zeigte sich in einer Untersuchung ein Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere in der Gruppe der Schmetterlinge.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste ausgestorbener Tiere und Pflanzen
- Ausgestorbene Tierarten Europas
- Ausgestorbene Vögel
- Liste ausgestorbener Pflanzenarten Deutschlands
- Rote Liste gefährdeter Arten
- Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen
- Vermeintlich ausgestorbene Tierarten
- Artenvielfalt
- Biodiversität
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Allgemein
- Artenschutz.info - Artenvielfalt bedeutet Lebensqualität - Seite über die Ursachen des Artensterbens und die Möglichkeiten des Artenschutzes
- Global Biodiversity Outlook 2 - Bericht der Vereinten Nationen zur Entwicklung der Artenvielfalt (englisch)
- www.zeroextinction.org - Alliance for Zero Extinction (etwa: Allianz für Null-Artensterben, englisch)
- Aktionsgemeinschaft Artenschutz e.V.
- Artensterben der Großsäuger nach der Eiszeit in Nordamerika
- Clues to Horse Extinctions Point to Gritty Grass, Changing Climate