Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
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Das außenwirtschaftliches Gleichgewicht ist ein im Rahmen der Außenwirtschaftslehre für unterschiedliche Sachverhalte verwendeter Begriff. Als außenwirtschaftliches Gleichgewicht werden sowohl zwei Arten von Zahlungsbilanzsalden bezeichnet als auch die für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes unschädlichen Außenwirtschaftsbeziehungen (Stabilitäts- und Wachstumsgesetz und magisches Viereck).
[Bearbeiten] Wirtschaftspolitische Definition
Als außenwirtschaftliches Gleichgewicht bezeichnet man hier eine Situation, in der von den wirtschaftlichen Beziehungen eines Landes mit dem Ausland keine negativen Wirkungen auf die binnenwirtschaftliche Entwicklung des Landes ausgehen. Somit liegt ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht vor, wenn vom Ausland weder Inflation, Arbeitslosigkeit noch eine Wirtschaftskrise in die Binnenwirtschaft herein getragen werden und umgekehrt heimische Fehlentwicklungen nicht zu Lasten des Auslands gelöst werden (d. h. kein Export heimischer Inflation, heimischer Beschäftigungsprobleme bzw. keine exportierte Wachstumsschwäche). Eine Politik, die die heimischen Probleme auf Kosten des Nachbarn löst, wird auch als beggar my neighbour policy bezeichnet.
Dieses Ziel eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts ist Bestandteil des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes, stellt damit eine "Ecke" des magischen Vierecks dar.
[Bearbeiten] Zahlungsbilanzbezogene Definitionen
Im Rahmen der Zahlungsbilanz wird der Begriff jeweils für zwei unterschiedliche Zahlungsbilanzsituationen verwendet:
- Eine ausgeglichene Leistungsbilanz.
- Der Außenbeitrag (d. h. Handels- und das Dienstleistungsbilanzsaldo) deckt den Saldo der Bilanz der laufenden Übertragungen.
Von einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht wird jeweils gesprochen, wenn ein derartiger Ausgleich im mehrjährigen Durchschnitt vorliegt.