Avro 555
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Die Avro 555 Bison war ein einmotoriger Doppeldecker des britischen Herstellers Avro, der zur Verwendung als decklandefähiger Seeaufklärer konzipiert war.
[Bearbeiten] Allgemeines
Da die Maschine auf Grund der Forderungen der britischen Marine auf Schiffsdecks landen sollte, war das Pilotencockpit zwecks besserer Sicht bei Deckslandungen vor der Tragflächenvorderkante angebracht; damit bot die 555 ein eigenartiges Erscheinungsbild. Standardmäßig war die Avro 555 mit Luftsäcken für den Fall einer Notwasserung ausgestattet.
Der erste Prototyp startete 1921 zum Erstflug, ausgestattet mit einem wassergekühlten 450 hp (336 kW/456 PS) Napier Lion-Motor. Bei dieser Maschine war die Tragfläche unmittelbar auf dem Rumpf angebracht; außerdem hatte sie einen gefederten Hecksporn.
Erst über ein Jahr später, am 12. Dezember 1922, führte Avro-Cheftestpilot Bert Hinkler in Hamble den zweiten Prototyp vor. Bei dieser Maschine war die obere Tragfläche aufgestielt, sie befand sich nun etwa 40 Zentimeter über dem Rumpf.
Am 30. Juni 1923 erfolgte der Erstflug des dritten Prototyps, der gleich der ersten Maschine ausgeführt, jedoch mit Höhen- und Seitenrudern in der Ausführung des zweiten Prototyps ausgestattet war. Dieses Flugzeug war zunächst bei der Wireless And Photographic Flight in Farnborough stationiert und ab 1924 in Gosport.
Die erste Serie von 12 Maschinen, bezeichnet als Avro 555 Bison I bezeichnet, war baugleich mit dem ersten Prototyp. 11 Flugzeuge wurden an die Engine Research Flight ausgeliefert, eins wurde bei Avro zu einem Amphibienflugzeug mit einem kombinierten Rad-/Schwimmer-Fahrgestell umgebaut und als Avro 555B Bison I bezeichnet. Dieses Einzelstück zeigte jedoch inakzeptable Flugeigenschaften.
Die zweite Serie, genannt Avro 555A Bison IA, entsprach dem zweiten Prototyp mit leichten Modifikationen, im Besonderen im Bereich der Tragflächengeometrie, und wurde in vier Einzellosen in der Zeit von Dezember 1924 bis Februar 1927 an die Streitkräfte ausgeliefert.
Obwohl ursprünglich für den Einsatz auf Flugzeugträgern vorgesehen, wurde die Bison anfangs als Aufklärer im Küstenbereich eingesetzt und ersetzte so teilweise die Westland Walrus. Ein Exemplar wurde später auf der im Mittelmeer operierende HMS Eagle eingesetzt, weitere Maschinen kamen auf die HMS Furious bei der Home Fleet, eine Maschine wurde nach Malta verlegt.
1929 wurden alle Avro 555 Bison durch die Fairey III F abgelöst. Eine Maschine diente noch für etwa ein Jahr bei der Engine Research Flight in Farnborough als Versuchsträger für Motor- und Kühlertests.
[Bearbeiten] Aufbau
Die Avro 555 Bison war ein zweistieliger Doppeldecker. Der Rumpf bestand aus einem Stahlrohrrahmengestell, welches hauptsächlich stoffbespannt war. Der Kabinenbereich war sperrholzbeplankt. Das Fahrwerk bestand aus einem starren, zweirädrigen, öldruckgefedertem Hauptfahrwerk sowie einem gefederten Hecksporn.
[Bearbeiten] Technische Daten
Avro 555 Bison I | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 10,97 m |
Höhe | 4,11 m |
Flügelspannweite/Oberflügel | 14,02 m |
Flügelfläche | 57,62 m² |
Leergewicht | 1.887 kg |
Max. Fluggewicht vollgetankt | 2.631 kg |
Antrieb | Ein wassergekühlter Napier Lion II-Motor mit einer Leistung von 358 kW (487 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 177 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 145 km/h |
Gipfelhöhe | 4.270 m |
Steigrate | 183 m/min |
Reichweite | ca. 550 km |
Besatzung | 3 Mann (Pilot, Heckschütze, Beobachter) |
Bewaffnung | ein schwenkbares 7,7 mm-Lewis-MG |
Zivile Baureihen: Triplane | 510 | 514 | 534 | 536 | 538 | 539 | 547 | 548 | 560 | 560 | 561 | 562 | 576 | 581 | 594 | 618 | 619 | 624 | 642 | 691 | 748 | Curtiss-type | Type F | Duigan Biplane
Militärische Baureihen: 500 | 501 | 503 | 504 | 508 | 511 | 519 | 521 | 523 | 528 | 529 | 501 | 531 | 533 | 552 | 555 | 557 | 566 | 571 | 584 | 604 | 528 | 626 | 679 | 683 | 696 | 698 | Type D | Type G
Versuchsreihen: 707