Barnim Grüneberg
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Karl Barnim Theodor Grüneberg (* 27. Dezember 1828 in Stettin, † 22. August 1907 ebd.) war ein deutscher Orgelbauer.
Er stammte aus einer Orgelbauerfamilie, die in Brandenburg an der Havel, Magdeburg und ab 1782 in Stettin wirkte. Sein Vater war August Wilhelm Grüneberg. Das Orgelbauhandwerk lernte er in seiner Familie sowie nach dem Tod seines Vaters 1837 bei seinem Onkel, dem Berliner Orgelbauer Carl August Buchholz.
Anschließend war er bei Eberhard Friedrich Walcker und Aristide Cavaillé-Coll als Geselle tätig. Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm er die Orgelbauwerkstatt in Stettin, gründete sie 1854 neu und machte sie zu einer der bedeutendsten und produktivsten deutschen Orgelwerkstatt seiner Zeit.
Er baute zahlreiche Orgeln in Norddeutschland. Die Instrumente besaßen zunächst Schleifladen und mechanische Traktur, später Kegelladen und zum Schluss pneumatische Traktur. Erstmals baute er in die Orgel in Neustrelitz „einen Rollenschweller, mit dem sich jenes stufenlose Crescendo und Diminuende bewirken lässt, das zu einem Merkmal der symphinischen Orschesterorgel der deutschen Spätromantik gehört“. [1]
Die Orgel in der Dreifaltigkeitskirche in Libau ist mit 131 Registern auf vier Manualen und Pedal bis heute die größte manuell traktierte Orgel der Welt. Sein 450. Instrument war 1902 die Domorgel in Ratzeburg.
Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz verlieh ihm 1893 den Titel Hoforgelbauer. Er war Gründungsmitglied des Bundes Deutscher Orgelbaumeister.
Seine Söhne Felix Grüneberg und Georg Grüneberg übernahmen 1905 die Werkstatt. Zwei Jahre später starb Barnim Grüneberg.
Zu seinen mehr als 450 Werken gehören Orgeln in der:
- Dreifaltigkeitskirche in Libau, 1885, IV/P 131, größte mechanisch traktierte Orgel der Welt
- Kirche St. Petri in Altentreptow, 1865, II/P 31,[2]
- Kirche St. Bartholoaei in Demmin, 1866, IV/P 52,[2]
- Stadtkirche in Neustrelitz, 1893, III/P 45.[2]
- Kirche St. Marien in Stralsund.
Eine Auflistung von Orgeln aus der Orgelbauerfamilie Grüneberg finden Sie unter Grüneberg-Orgel.
[Bearbeiten] Literatur
- Matthias Gretzschel: Orgeln in Mecklenburg-Vorpommern. Für die Zeit gerettet. Hamburger Abendblatt Axel Springer AG, Hamburg 2003, ISBN 3-921305-26-8.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Evangelisch-Lutherische Stadtkirchgemeinde Neustrelitz: Die Grüneberg-Orgel in der Stadtkirche Neustrelitz. Neustrelitz 2005.
- ↑ a b c Matthias Gretzschel: Orgeln in Mecklenburg-Vorpommern. Für die Zeit gerettet. Hamburger Abendblatt Axel Springer AG, Hamburg 2003, ISBN 3-921305-26-8.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Grüneberg, Barnim |
ALTERNATIVNAMEN | Grüneberg, Karl Barnim Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1828 |
GEBURTSORT | Stettin |
STERBEDATUM | 22. August 1907 |
STERBEORT | Stettin |