Baskische Mythologie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kulturelle und sprachliche Hintergründe
Die Basken besitzen eine Sprache, die zu einer ansonsten ausgestorbenen vorindoeuropäischen Sprachfamilie in Westeuropa gehört. Das Weltbild weist Bezüge zum Sonnenkult auf, der in der agrarisch geprägten westeuropäischen Kultur der Bronzezeit, zum Beispiel beim Bau von Monumenten der Megalithkultur eine Rolle spielte. Dementsprechend verschafft die Mythologie einen tiefen Einblick in ausgestorbene Weltbilder, auch wenn sie schwer zugänglich ist, da die Mythen durch die hier besonders grausam vertretene Inquisition im späten Mittelalter aus der Religion in den Bereich der Volksmärchen verdrängt wurden. Daher ist es kaum verwunderlich, dass über die Götter nur in sehr verschwommener Form in Erinnerung geblieben ist, stattdessen aber die Welt der kleineren Naturdämonen in lokalem Rahmen reich vertreten waren.
[Bearbeiten] Götter
Mari----------+------------Maju/Suugar Lur *höchste Göttin | *rote Sturmschlange *Göttin der Erde *Wetter, Wind, Erde | *Drache | *Schlange als Symbol | +---+----------+ *2Widder als Diener | | | +--+----+ +-----------------Ekhi Illargui | | | *weibliche Sonne *weiblicher Mond Mikelatz Atarrabi----------------+---------+ *vertreibt die *"Totenlicht" *böser Wettergeist *guter Wettergeist | Nachtdämonen *Freitag | +------------------------------------+------------+--------------+ | | | Amilamia Botzi/Ostiri Basajaun *Göttin der "Firmament" "Herr des Waldes" Nächstenliebe *Himmel, Wetter *Ackerbau, Schmiede, Herden
[Bearbeiten] Dämonen
- Odei: Unwetterdämon
- Aatxe ("roter Jungstier" ): angstmachender Geist in der Höhle Leze
- Eate: Dämon, der Feuer durch Blitzschlag erzeugt
- Herensugue: menschenfressender Höhlengeist in Gestalt einer siebenköpfigen Schlange, die durch den Helden Guanidu vergiftet wird
- Torto/Alarabi: menschenfressender Berggeist mit einem Auge, einem Bein und einem runden Fuß
- Akerbeltz ("schwarzer Ziegenbock"): heilender Höhlengeist
- Guitzutso: Walddämon in behaarter Menschengestalt mit Bärenfüßen
- Gaizkin: hahnenköpfige Schlange, die Krankheiten hervorruft
- Argui ("Licht"): nächtlicher Totengeist
- Inguma: Nachtgeist, der wie ein Alp Schlafenden die Kehle zudrückt und Alpträume erzeugt
- Bildurraise ("böse Luft"): Geist der Alpträume
- Gaueko: Nachtgeist, der die Menschen in der Nacht zu Hause bleiben lässt
- Laminak (Plural): Nachtgeister, die das Feld bearbeiten, wenn ihnen Speiseopfer dargebacht werden; sie verschwanden, als der Pflug erfunden wurde
- Maideak (Plural): Nachtgeister, die früher Burgen und Dolmen erbaut haben, wenn ihnen Opfer dagebracht wurden
- Galtxagorri/Etxajaunak/Aiharra-Haio (Plural): dienstbare Kobolde in Insektengestalt, wohnen zu viert in Nadelbüchsen
[Bearbeiten] Metaphysische Prinzipien
- Adur:
- Alles existiert, was einen Namen trägt
- Symbolmagie
- Betadur
- Blickmagie
- Ostri
- Dualität Gut-Böse, symbolisiert durch entgegengesetzt drehende Hakenkreuze
[Bearbeiten] weiterführende Medien
http://www.pantheon.org/areas/mythology/europe/basque/articles.html
Georg Bellinger:Lexikon der Mythologie