Bekennerschreiben
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Ein Bekennerschreiben (Selbstbezichtigungsschreiben) ist in der Kriminalistik ein von Terroristen, Attentätern oder Geiselnehmern verfasstes Schriftstück, in dem diese sich zu ihren Taten (häufig: Terroranschlag, Mord, Geiselnahme) bekennen. Schreiben von Untergrundorganisationen enthalten häufig eine politische Forderung und eine politische Begründung für die Tat.
Meist werden diese Schreiben per Post oder per E-Mail versandt bzw. durch Mittelsmänner übergeben, um nicht ergriffen zu werden. Adressaten sind in der Regel die Betroffenen der Tat, z. B. eine Behörde, die Regierung, ein Unternehmen oder eine Person. Vor allem erhalten Medien Bekennerschreiben, da sich die Täter davon einen Aufmerksamkeitseffekt erhoffen.
Gelegentlich bekennen sich mehrere Untergrundorganisationen zu der selben Tat, obwohl sie sie nicht begangen haben (Trittbrettfahrer), um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Des Weiteren ist es möglich, dass der oder die Täter mit der Formulierung eines Bekennerschreibens so lange warten, bis in der Tagespresse ausführlich über etwaige Tatmotive spekuliert worden ist. Das Schreiben wird dann gemäß dieser veröffentlichten Erwartungshaltung formuliert, um die Fahnder auf eine falsche Fährte zu locken.
siehe auch: Verantwortung