Berlin Document Center
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Berlin Document Center (BDC) wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Berlin errichtet, um zentral Unterlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus zu sammeln, die zur Vorbereitung für die Nürnberger Prozesse gegen Kriegsverbrecher benötigt wurden. Bis 1994 stand das BDC unter US-amerikanischer Verwaltung und wurde dann vom Bundesarchiv übernommen.
[Bearbeiten] Bestände
- zentrale Mitgliedskartei der NSDAP, 10,7 Millionen Karteikarten (90 Prozent)
- 60 Prozent der Personalakten der SS, etwa 600.000
- 500.000 Akten aus dem Rasse- und Siedlungs-Hauptamt der SS
- 1,5 Millionen Parteikorrespondenzen
- mehrere 100.000 Personalakten der SA, des NS-Lehrerbundes, des NS-Bundes Deutscher Techniker und weiterer NS-Organisationen
- Informationen über 2,5 Mio volksdeutsche Einwanderer
- Akten der Reichskulturkammer, des Volksgerichtshofes und von Gestapo-Dienststellen
Es ist möglich, unter bestimmten Voraussetzungen und entsprechender Legitimation, Zugriff auf diese Unterlagen zu erhalten.
[Bearbeiten] Literatur
- Babett Heusterberg: Personenbezogene Unterlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Das Bundesarchiv in Berlin und seine Bestände, insbesondere des ehemaligen amerikanischen Berlin Document Center (BDC). In: Herold-Jahrbuch N.F. 5 (2000), 149-186.
- Stefan Heym: Eine wahre Geschichte. In: Ders. (Hrsg.): Die Kannibalen und andere Erzählungen. Leipzig 1953, 51-76.
- Robert Wolfe: A Short History of the Berlin Document Center. In: The Holdings of the Berlin Document Center. A Guide to the Collections. Berlin 1994, XI-XXII.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52° 25′ 53" n. Br., 13° 17′ 56" ö. L.