Bernsteinpolynom
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Die Bernsteinpolynome sind eine Familie reeller Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten. Sie haben ihren Ursprung in der Approximationstheorie. Mit ihrer Hilfe konnte ihr Entdecker Sergei Natanovich Bernstein im Jahre 1911 einen konstruktiven Beweis für den Approximationssatz von Weierstraß angeben. Ende der 1950er Jahre gab es erste Versuche, auf Bernsteinpolynomen basierende Methoden im Design von Kurven und Flächen einzusetzen. Paul de Faget de Casteljau bei Citroën und Pierre Bézier bei Renault legten mit ihren Forschungen den Grundstein des heutigen Computer Aided Design (CAD).
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[Bearbeiten] Definition
Für heißen die reellen Polynome
(mit ) die Bernsteinpolynome vom Grad n.
Durch lineare Transformation (Abbildung des Intervalls [0,1] auf ein beliebiges Intervall [a,b]) erhält man die verallgemeinerten Bernsteinpolynome
.
Dabei bezeichnet
Beachte: Diese Definition erklärt eigentlich die den Polynomen zugehörigen Polynomfunktionen.
[Bearbeiten] Beispiel
Die folgende Abbildung zeigt die Bernsteinpolynome Bi,4, vom Grad 4:
Bernsteinpolynome sind die Grundlage von Bézierkurven, die bei der computergestützten Beschreibung von Kurven, Flächen und Schriften eine wichtige Rolle spielen.
[Bearbeiten] Eigenschaften
Die Bernsteinpolynome bezüglich des Intervalls [0,1] haben folgende Eigenschaften:
- Basiseigenschaft: Die Bernsteinpolynome
sind linear unabhängig und bilden eine Basis von Πn, dem Raum der Polynome vom Grad kleiner oder gleich n.
- Positivität:
- Bi,n(t) > 0 für alle
.
- Bi,n(t) > 0 für alle
- Extrema: Bi,n besitzt im Intervall [0,1] genau ein (absolutes) Maximum. Es befindet sich an der Stelle
. Für
erhält man insbesondere
- B0,n(0) = Bn,n(1) = 1
- Zerlegung der Eins (auch Partition der Eins):
- (Ergibt sich mit Hilfe des binomischen Lehrsatzes aus (t + (1 − t))n.)
- Symmetrie:
- Bi,n(t) = Bn − i,n(1 − t)
- Rekursionsformel:
, mit der Definition
- Bi,n: = 0 für i < 0 oder i > n
- B0,0: = 1
- Gradanhebung:
- Ableitungen:
, mit der Definition
- B − 1,n − 1,Bn,n − 1: = 0
[Bearbeiten] Approximation mit Bernsteinpolynomen
Für jede Funktion heißt das durch
definierte Polynom Bn(f) das „n-te Bernsteinpolynom der Funktion f“.
Wenn f eine stetige Funktion ist, dann konvergiert die Folge der Bernsteinpolynome von f gleichmäßig gegen f.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Bernstein, S.N., Démonstration du Théorème de Weierstrass fondée sûr le calcul dés Probabilités, Commun. Soc. Math. Khrakow, Vol. 12, No. 2, pp. 1-2, 1912.