Bifurkation (Gewässer)
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Eine Bifurkation (von lat. furca = die Gabel) kann von einem fließenden Gewässer gebildet werden, wenn es in ein flaches Gebiet einer Wasserscheide gelangt und sich dabei in mehrere Richtungen verzweigt, so dass es über getrennte Flussläufe ins Meer gelangt. Die Gabelung kann auch künstlich gebildet werden.
Beispiele für Bifurkationen:
- Brazo Casiquiare vom Orinoco- zum Amazonas-System
- Torneälv zwischen Schweden und Finnland verliert die Hälfte seines Wassers durch den Tärendöälven in den Kalixälv
- Die Else zweigt von der Hase (in Melle-Gesmold) ab und fließt über die Werre der Weser zu. Die Hase fließt der Ems zu. (52° 49' 22" N, 8° 40' 18" O)
- Der Krollbach in Hövelhof teilt sich in den Krollbach und in den Schwarzwasserbach. Der Krollbach fließt über den Haustenbach, die Lippe und den Rhein in die Nordsee. Der Schwarzwasserbach ergießt sich über die Ems ebenfalls in die Nordsee. (51° 49' 22" N, 8° 40' 18" O)
- In Rothenburg/Oberlausitz in Sachsen gibt es im Ortsteil Geheege eine Bifurkation eines kleinen Bachs ohne Namen, der aus dem Biehainer Torfstich herausfließt. Ein Teil des Wassers gelangt über Spree und Elbe in die Nordsee, der andere über Neiße und Oder in die Ostsee. (52° 49'22"N, 8° 40' 18" O)
- Am Zeinisjoch zwischen Tirol und Vorarlberg teilt sich der vom Fädner herabfließende Bach. Die westliche Hälfte geht zur Ill und über den Rhein zur Nordsee, die östliche Hälfte über die Trisanna und den Inn zur Donau und zum Schwarzen Meer.
Nebenbei: bei Gletschern wird die entsprechende Stromteilung als Diffluenz bezeichnet - im Gegensatz zur Konfluenz = Zusammenfluss.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wasserscheide, Binnendelta, Flussdelta