Birkenleder
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Als Birkenleder wird die weiche und biegsame Rinde der Birke bezeichnet, sie fand früher einen vielfältigen Gebrauch. Birkenrinde brauchte man als Dachabdeckung sowie als Unterlage bei Schwellen und Balken. Aufgrund der langanhaltenden weichen und biegsamen Eigenschaften der Rinde wurden Matten, Körbe, Tabakdosen, Fackeln und vieles mehr aus ihr hergestellt.
In Russland und Finnland (die finnische Sprache hat für "Birkenrinde" sogar ein eigenständiges Wort) wurden auch Schuhe, Rucksäcke, Umhüllungen für Glasflaschen, Messerscheiden und Signalhörner aus Birkenrinde angefertigt. Heute wird Birkenleder vor allem noch für Gegenstände des Kunstgewerbes verwendet, wie Schatullen, Dosen, Schmuck und anderes.
Die Rinde der in Mitteleuropa wachsenden Birken lässt sich allerdings nicht so leicht in großen Stücken abschälen wie die der Birken der finnischen, russischen, aber auch nordamerikanischen Taiga.
Wie Hieronymus Bock berichtet, verwendete man die Rinde im 16. Jahrhundert als Schreibmaterial, eine Verwendung, die deutsche Soldaten im 1. Weltkrieg in Form von Postkarten in die Heimat wieder aufleben ließen.