Bischöfliches Hilfswerk Misereor
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Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor e.V. (lat. misereor: "Ich habe Erbarmen") hat seinen Sitz in Aachen und ist eines der größten Hilfswerke der Katholischen Kirche in Deutschland.
Aufgrund von Initiativen verschiedener kirchlicher Gruppierungen seit 1954 wurde schließlich auf der Fuldaer Bischofskonferenz 1958 durch eine Rede des Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Frings misereor super turbam (Mk. 8,1) der Grund für dieses Werk gelegt. Die erste Fastenspendenaktion startete 1959.
Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützte Misereor seit seiner Gründung im Jahr 1958 ca. 90.000 Projekte in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika.
Jedes Jahr erreichen Misereor etwa 6.000 Projektanfragen. Gemeinsam mit Partnern vor Ort hilft Misereor den Ärmsten der Armen, unabhängig ihres Glaubens, ihrer Kultur oder ihrer Hautfarbe. 2005 verbuchte Misereor Einnahmen in Höhe von 163,9 Mio. Euro. In der Misereor-Geschäftsstelle Aachen arbeiten ca. 300 Personen. Misereor ist eine Einrichtung der katholischen Kirche in Deutschland. Der kirchlicher Arbeitgeber sucht Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die die durch den christlichen Glauben fundierten Ziele Misereors mittragen und umsetzen. Es werden katholische als auch evangelische Christen beschäftigt; nach Kirchenaustritt ist eine Anstellung nicht möglich.
Die jährliche Fastenaktion bringt den katholischen Pfarrgemeinden die Lebenswelt der Menschen nahe, die unter Armut und Ungerechtigkeit zu leiden haben.
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[Bearbeiten] Geschichte des Hilfswerkes
Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor wurde 1959 u.a. auf Initiative des Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Frings gegründet.
[Bearbeiten] Misereor-Fastenaktionen
Die Fastenaktion 2007 hat das Leitwort "Entdecke, was zählt!" und setzt das Menschenrecht auf Bildung in den Mittelpunkt. Das Motto der Fastenaktion 2006 lautete "Die Fülle des Lebens teilen". Themen vergangener Fastenaktionen waren:
Aktions-Jahr | Thema | |
---|---|---|
2006 | Die Fülle des Lebens teilen | |
2005 | Teilen verbindet - Gemeinsam gegen Krankheit in der Welt | |
2004 | Unser tägliches Brot gib uns. Heute. | |
2003 | Wem gehört die Welt? | |
2002 | Schritte zum Frieden | |
2001 | Teilen mit Gewinn | |
2000 | Jetzt ist die Zeit - Gemeinsam anders handeln | |
1999 | Ich will Kind sein | |
1998 | Die Armen zuerst (40 Jahre Misereor) | |
1997 | Brich mit den Hungrigen dein Brot | |
1996 | Jeder Tropfen zählt | |
1995 | Zeit für Versöhnung | |
1994 | Flüchtlinge - Prüfstein weltweiter Solidarität | |
1993 | Die Schöpfung bewahren - ...damit alle leben können | |
1992 | 1492-1992 - 500 Jahre Lateinamerika | |
1991 | Die Würde des Menschen ist unantastbar | |
1990 | Gemeinsam handeln - Solidarisch in der Einen Welt | |
1989 | Solidarisch in der Einen Welt - Gerechtigkeit und Erbarmen (30 Jahre Misereor) |
[Bearbeiten] Misereor-Hungertücher
Über den Zeitraum von jeweils (meist) zwei Jahren steht den Kirchengemeinden in der Fastenzeit ein Hungertuch zur Verfügung, das zur Meditation und zur Auseinandersetzung mit Themen der Entwicklungszusammenarbeit einlädt. Das Hungertuch für 2007 / 2008 wurde von dem chinesischen Künstler Li Jinyuan gestaltet und steht unter dem Titel "Selig seid ihr...".
Die Themen vergangener Hungertücher waren:
Hungertuch Jahr | Motto | Künstler |
---|---|---|
2007 | "Selig seid ihr" | Li Jinyuan, China |
2004 | "Brot und Rosen" | Frauen aus Lateinamerika |
2002 | "Augen-Blicke des Friedens" | El Loko, Togo |
2000 | ""Ein Jahr, das Gott gefällt - Neubeginn und Befreiung"" | Suryo Indratno, Java |
1998 | "Barmherzigkeit und Gerechtigkeit" | Altes Meditationsbild |
1996 | "Hoffnung den Ausgegrenzten" | Sieger Köder, Deutschland |
1994 | "Gott begegnen im Fremden" | Azariah Mbatha, Südafrika |
1992 | "Ein neuer Himmel und eine neue Erde" | Adolfo Pérez Esquivel, Argentinien |
1990 | ""Biblische Frauengestalten - Wegweiser zum Reich Gottes" | Lucy D'Souza, Indien |
1988 | "Vaterunser-Bitten" | René Tchebetchou, Kamerun |
1984 | "Leben - Wasser und Licht" | Jyoti Sahi, Indien |
1982 | "Die Welt der Bibel" | Jaques Chéry, Haiti |
1976 | "Christus im Lebensbaum - Hoffnung für alle | Aus Indien |
[Bearbeiten] Gesellschafter, Mitgliedschaften, Kooperationen
Misereor ist Gesellschafter des gepa3 Fairhandelshauses,
Misereor ist Mitglied von
- CIDSE, Coopération Internationale pour le Développement et la Solidarité, Allianz 15 katholischer Entwicklungsorganisationen aus Europa und Nordamerika,
- Bündnis Entwicklung hilft (zusammen mit Brot für die Welt, Deutsche Welthungerhilfe, terre des hommes, Medico International)
- TransFair, der deutschen Siegelorganisation für den Fairen Handel,
Misereor kooperiert
- in der Aktion Anstoß mit Herz mit dem 1. FC Köln.
[Bearbeiten] Aktionen, Kampagnen
Misereor unterstützt folgende Kampagnen und Aktionen:
- Two for one World
- Solidarität geht
- Drittes Lebensalter
- Faire Woche
- Kein Patent auf Leben
- erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung
- Gerechtigkeit jetzt! - Die Welthandelskampagne
- Fußball in der Einen Welt
[Bearbeiten] Publikationen
- Misereor aktuell (vierteljährlich)
- Misereor-Lehrerforum (vierteljährlich)
- Misereor-Newsletter
- Gemeinde-Newsletter
- Mediendienst Dritte Welt Fernsehen
- Pressemitteilungen
- Ausstellungen (Täglich Brot, Zugang zu Ressourcen, Er war unschuldig, Projekte der Hoffnung)
Siehe auch: Nichtregierungsorganisation, Hunger, Armut, Unterdrückung, Fastenzeit, gepa, Faire Woche, Brot für die Welt, TransFair