Borderline-Journalismus
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Beim Borderline-Journalismus vermischt der Autor Realität und Fiktion oder veröffentlicht alte Texte unter neuem Datum. So versucht er meistens den - in der Regel darüber im Unklaren gelassenen - Leser zu manipulieren. Geprägt wurde der Begriff des Borderline-Journalismus von Redakteuren der Süddeutschen Zeitung; der Autor Tom Kummer benutzte ihn danach als Euphemismus für frei erfundene Interviews, die er an diverse Printmedien verkauft hatte.
Der Borderline-Journalismus ist größtenteils ein Produkt der immer härteren Konkurrenz am Medienmarkt und zwischen freien Journalisten. Sie versuchen im Geschäft um Leser und Auflagen zu bleiben, sich zu profilieren. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung wird das Kopieren vorhandener Texte und Textausschnitte zunehmend einfacher.
Nach journalistischen Kriterien ist so genannter Borderline-Journalismus bestenfalls eine Literaturgattung - kein Journalismus. Die Arbeitsweise ist nicht mit dem deutschen Pressekodex vereinbar, wonach Gerüchte und Vermutungen eindeutig als solche kenntlich zu machen sind.
Die Keynote zum MainzerMedienDisput 2006 über den Zustand des Journalismus begann Prof. Siegfried Weischenberg mit dem Beispiel Border-Online (siehe link).
[Bearbeiten] Siehe auch
Gonzo-Journalismus, Boulevardjournalismus, Populismus, Medienmanipulation, Funktionen der Massenmedien, Mediendemokratie
[Bearbeiten] Weblinks
- dort über "news" zur Keynote über den Zustand des Journalismus, u.a. Border-Online
- Artikel: Vom Kummer mit Münchhausens
- Artikel über Tom Kummer
- Ethik der journalistischen Berichterstattung
- Literatur und Journalismus
- Borderline-Journalismus - Ein Bild lügt mehr als tausend Worte - Ein Telepolis - Essay