Bucheggberg
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Der Bucheggberg, bei den Einheimischen Buechibärg genannt (ue wird als Diphthong mit Betonung auf dem u ausgesprochen), ist ein Molassehügelland im Schweizer Mittelland, südwestlich der Stadt Solothurn. Die höchste Erhebung wird mit 673 m ü. M. auf dem Flüeli südlich von Biezwil erreicht. Das Hügelland erstreckt sich in den Kantonen Solothurn und Bern, umfasst grosse Teile des solothurnischen Bezirks Bucheggberg und die angrenzenden Abschnitte des bernischen Amtsbezirks Büren.
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[Bearbeiten] Geographie
Die Hügellandschaft des Bucheggberges wird im Süden vom Limpachtal, im Osten von der Schwemmebene der Emme und im Norden von der breiten Aareniederung eingegrenzt. Gegen Westen ist die Abgrenzung unscharf und verläuft etwa auf einer Linie Dotzigen-Diessbach bei Büren-Wengi. Am Westrand des Limpachtals laufen die Höhen von Bucheggberg und Rapperswiler Plateau zusammen. Somit erstreckt sich der Bucheggberg über eine Länge von ungefähr 17 km in Richtung Westsüdwest-Ostnordost. Seine maximale Breite zwischen Arch und Unterramsern misst rund 7 km.
Durch das Tal des Bibernbachs, eines linken Seitenbachs der Emme, und eine Senke, die sich von Gossliwil nach Südwesten über Oberwil bei Büren und Schnottwil fortsetzt, wird die Hügellandschaft in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Der nördliche Teil ist gekennzeichnet durch gerundete Kuppen mit ausgedehnten Waldungen, die gegen Norden sanft zum Aaretal hin abfallen. Es sind dies von Nordosten nach Südwesten der Oberwald (564 m ü. M.), der Lerchenberg (568 m ü. M.) mit dem Leuzigenwald, der Rütiwald (565 m ü. M.) und der Eichwald (507 m ü. M.). Etwas isoliert – und teilweise nicht mehr zum Bucheggberg gerechnet – steht der Städtiberg (596 m ü. M.) am westlichen Rand zwischen Büren an der Aare und Dotzigen.
Der südliche Teil des Bucheggberges umfasst eine durchschnittlich auf 600 m ü. M. gelegene, leicht gewellte Hochfläche mit zahlreichen kleinen Bauerndörfern. Zu den höchsten Erhebungen zählen hier das Flüeli (673 m ü. M.), der Hubel (654 m ü. M.), der Horad (657 m ü. M.), der Chalgen (660 m ü. M.) und der Schöniberg (654 m ü. M.). Mit einem 100 bis 150 m hohen, dicht bewaldeten Steilhang fällt der Bucheggberg gegen Süden zum Limpachtal ab.
Entwässert wird der Bucheggberg durch den Bibernbach und seinen Zufluss Mülibach nach Osten zur Emme, durch den Rütibach nach Norden zur Aare und durch den Eichibach nach Westen zur Alten Aare. Gegen Süden zum Limpach fliessen nur einige kurze Rinnsale.
[Bearbeiten] Geologie
Der Bucheggberg besteht zur Hauptsache aus tertiärem Molassesandstein. Während des Tertiärs stiess, bedingt durch tektonische Hebungen und Senkungen, mehrmals ein Meeresarm in das Schweizer Mittelland vor. Am Bucheggberg findet man Gesteinsschichten der Unteren Süsswassermolasse (vor rund 30 bis 22 Millionen Jahren) und der Oberen Meeresmolasse (vor rund 22 bis 16 Millionen Jahren). Flüsse aus den Alpen lagerten zu jener Zeit grosse Mengen Abtragungsschutt im Becken des Mittellandes ab. Da das Gebiet des Bucheggberges relativ weit von den Alpen entfernt liegt, zeigen die Sedimente meist sehr geringe Korndurchmesser (gröbere Korngrössen wurden aufgrund der gravitativen Sedimentation näher an den Alpen abgelagert). Diese Sande wurden im Lauf der Zeit zu Sandstein verfestigt. Besonders in den Schichten der Oberen Meeresmolasse sind Muscheln und versteinerte Schnecken zu finden.
Im Pleistozän wurde das Gebiet des Bucheggberges mehrmals von den weit ins Mittelland vorstossenden Gletschern modelliert und überprägt. Während der Hochstadien der Eiszeiten lag der Bucheggberg jeweils unter einer mehrere 100 m dicken Eisschicht des Rhonegletschers. Dadurch wurde das Gebiet von einer Grundmoränenschicht überdeckt. Noch heute zeugen verschiedene Erratische Blöcke in den Wäldern des Bucheggberges von der einstigen Eisbedeckung.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Auf den Hochflächen des südlichen Teils des Bucheggberges gibt es zahlreiche kleine Bauerndörfer (meist mit weniger als 300 Einwohnern), während die Höhen des nördlichen Teils kaum besiedelt sind. Grössere Siedlungen befinden sich am Rand der Hügellandschaft, nämlich Solothurn, Biberist und Büren an der Aare.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Gemeinden des Bucheggberges leben vor allem von der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und dem lokalen Kleingewerbe. Die fruchtbaren Böden werden landwirtschaftlich intensiv genutzt, auf den Hochflächen wird Ackerbau, Obstbau und Viehzucht betrieben. Am nördlichen Rand des Hügellandes werden einige Kies- und Lehmgruben ausgebeutet. Industrie gibt es ausser in den Gemeinden der Randzone des Bucheggberges praktisch nicht. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Ortschaften immer mehr auch zu Wohngemeinden entwickelt. Viele Erwerbstätige pendeln in die umliegenden grösseren Orte zur Arbeit.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Bucheggberg wird von einem dichten Netz von Lokalstrassen durchzogen. Regionale Bedeutung haben die Strassen von Solothurn via Büren an der Aare nach Lyss und von Lengnau via Büren und Schnottwil nach Bern. Die Ortschaften auf dem Bucheggberg sind durch verschiedene Buslinien an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.
[Bearbeiten] Geschichte
Einzelne Funde aus dem Neolithikum belegen, dass der Bucheggberg bereits sehr früh besiedelt war. Auch aus der Römerzeit sind verschiedene Mauerfundamente und Kleinfunde erhalten.
Als erste Ortschaften des Bucheggberges wurden Aetigkofen und Hessigkofen jeweils im Jahre 1034 erstmals urkundlich erwähnt. Die meisten anderen Gemeindenamen erscheinen im 12. und vor allem im 13. Jahrhundert zum ersten Mal in den Urkunden. Das Gebiet war im Mittelalter Teil der Landgrafschaft Kleinburgund. Der heute solothurnische Teil unterstand der Herren von Buchegg, die seit dem 12. Jahrhundert ihren Stammsitz an der Stelle des heutigen Schlosses Buchegg hatten. 1391 geriet die Herrschaft Buchegg durch Kauf an Solothurn und wurde anschliessend in die Vogtei Bucheggberg umgewandelt, die bis zum Ende des Ancien Régime (1798) Bestand hatte und heute den Bezirk Bucheggberg bildet. Der jetzige bernische Teil gehörte bis im 14. Jahrhundert zur Herrschaft Strassberg, deren Mittelpunkt sich in Büren an der Aare befand. 1393 kam das Gebiet an Bern und gehörte fortan zur Landvogtei Büren und seit 1803 zum Oberamt (bzw. Amtsbezirk) Büren.