Buchela
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Madame Buchela (* 12. Oktober 1899 in Honzrath; † 8. November 1986 in Bonn) galt als "Wahrsagerin von Bonn" und "Pythia vom Rhein". Mit bürgerlichen Namen hieß sie Margarethe Goussanthier, geb. Meerstein.
Nach ihren Angaben auf dem Feld unter einer Buche geboren, was ihren Künstlernamen erklärt. Weil der Vater Hausierer war, zog sie als "Zigeunerkind" durch die Lande. Die Gabe des Wahrsagens will sie entdeckt haben, als sie den Tod ihres Bruders Anton voraussah. Nachdem sie die weitere Kindheit im Waisenhaus erlebt hatte, heiratete sie Adam Goussanthier. In der NS-Zeit überlebte sie selbst das KZ, aber verlor ihren Mann und ihr Kind.
Nach dem Krieg lebte sie zunächst in Remagen, wo unter anderem Konrad Adenauer zu ihren Besuchern gehörte, dem sie den Wahlsieg von 1953 vorhergesagt haben soll. Erhebliche Bekanntheit verdankte sie auch ihrer Beteiligung an der Aufklärung der Morde von Lebach. Später soll auch Helmut Kohl sie besucht haben.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Buchela im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie
- WDR5 Stichtage: Das Guckloch in die Zukunft. Vor 20 Jahren: Wahrsagerin Madame Buchela stirbt
- Ausführliche Lebensbeschreibung im Bonner Generalanzeiger
Personendaten | |
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NAME | Buchela |
ALTERNATIVNAMEN | Margarethe Goussanthier |
KURZBESCHREIBUNG | Wahrsagerin |
GEBURTSDATUM | 12. Oktober 1899 |
GEBURTSORT | Honzrath
Es ist bekannt, dass die Großen dieser Welt zu ihr kamen, darunter traditionsgemäß die Bundeskanzler der CDU. Das hatte eine besondere Bewandtnis: Das Bundeskanzleramt koordiniert die Geheimdienste, so war es auch Adenauers Aufgabe. Geheimdienste haben Wissen, das sich nach der ca. zweistündigen Voranmeldung bei der Seherin sehr genau mit deren Wissen deckte. Frau Buchela besaß ein Telefon. Sie konnte keine Zukunft voraussagen, nur Vergangenheit. Allerdings standen in den Dossiers der Bundesbürger auch Beurteilungen, die auf Begabungen und Schwächen schließen ließen. Alles klar? Wir testeten die Seherin. Gleich zweimal. Testurteil: hervorragend. Ohne Scherz. Selbst geheime Liebschaften blieben nicht unentdeckt. Frau Buchelas christlicher Rat: Dem Ehegesponst treu bleiben. Das gleiche Kompliment, wie Frau Buchela, möchte ich hiermit auch dem Kanzleramt und seinen Bediensteten aussprechen. Der Nebenverdienst, den sie und ihre Helfer erzielten, war damals, Ende der 50er Jahre, noch verhältnismäßig bescheiden, den Testpersonen nach zu urteilen. Die Künstlergage war freiwillig. Weitergehendes Testurteil: Unsere Dienste standen der Stasi sicherlich in nichts nach, was Aufklärung betrifft. |
STERBEDATUM | 8. November 1986 |
STERBEORT | Bonn |