Burg Westerburg
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Die Burg Westerburg liegt an der Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt und befindet sich im Ortsteil Westerburg der bis zum Jahre 2002 selbstständigen Gemeinde Dedeleben (nun Gemeinde Huy). Sie gilt als älteste noch erhaltene Wasserburg Deutschlands. Die Anlage ist auch über den 80 km langen Radwanderweg durch den Landkreis Halberstadt zu erreichen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die frühe Besitzgeschichte der Anlage liegt im Ungewissen, doch lassen Grundriss und Lage auf eine alte germanische Siedlung schließen. Diese Vermutung wird durch Funde bestärkt, welche auf einen befestigten Weg durch den Morast des Großen Bruches hinweisen und sich auf den Beginn unserer Zeitrechung datieren lassen. Man vermutet, dass die Burg selbst 770-780 während der Sachsenkriege Karls des Großen als vorgeschobener fränkischer Stützpunkt gegründet wurde. In das Areal eines 350 x 300 m großer Ringwalls mit Wassergraben wurde im 11. Jahrhundert eine ovale Rundburg von 60 x 80 m Größe mit einem runden Bergfried eingefügt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Westerburg erfolgt 1052, als Kaiser Heinrich III.. das Gebiet den Bischöfen von Halberstadt schenkt. 1180 erhalten die Regensteiner Grafen die Burg zum Lehen und bauen sie zu einer ihrer stärksten Festungern aus. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erfolgt der Umbau zu einer Wohnanlage, wobei die Ringmauer mit einer Stärke bis zu 1,95 Metern zugleich die Außenwand der Häuser bildet. Nach dem Ableben des letzten Regensteiner Grafen fällt die Burg wieder unter Halberstädter Verwaltungsrecht. Im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte wechselten die Besitzer der alten Festungsanlage ständig:
- 1599 fällt Westerburg nach dem Aussterben der Regensteiner wieder an den Bischof von Halberstadt, Herzog Julius von Braunschweig;
- 1630 besetzen kaiserliche Truppen die Burg im dreißigjährigen Krieg;
- 1648 gelangt sie an Kurbrandenburg;
- 1701 sind, nach mehrmaligem Besitzerwechsel, Umbauten und baulichen Ergänzungen, preußische Prinzen (Friedrich I., Friedrich II., Heinrich Ludwig) Besitzer der nunmehrigen Domäne Westerburg.
- 1802 wird sie preußische Staatsdomäne;
- 1952 dient sie der LPG Westerburg
[Bearbeiten] heutiger Zustand
Bis heute sind zwei umlaufende Wassergräben mit dazwischenliegendem Wall erhalten. Der innere Graben umschließt die älteste Burg, eine ovale Anlage mit etwa 70 m Durchmesser, in deren Mauerring im Südwesten der 33 m hohe Bergfried eingebunden ist. Dieser hat einen kreisförmigen Grundriss und sein Zugang liegt in 12 m Höhe. In westlicher Richtung folgt ein 34 m langer kastellähnlicher Anbau mit kleinem Innenhof. Umbauten im Kastellbereich erfolgten vor allem in die Renaissance, was besonders an Fenstern und Portalen abzulesen ist. Überliefert ist ferner ein hölzerner Kanzelaltar in der Burgkapelle vom Ende des 17. Jahrhunderts. Weiterhin sehenswert: Fackelsaal, Brau- und Ritterkeller, Fürsten- und Spiegelsaal, barocke Schlosskapelle und der Bergfried. In Teilen der Burg befindet sich heute ein Hotel.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52° 0' 51" N, 10° 51' 58" O