Calanque
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Eine Calanque ist ein enges, steilwandiges Tal im Kalkgestein am Rande des Mittelmeeres, das teilweise vom Meer überflutet ist und dadurch fjordartigen Charakter hat. Besonders reizvoll ist das Massif des Calanques entlang der Küste des Département Bouches-du-Rhône in Südfrankreich auf 20 km Länge zwischen Marseille und Cassis, das auch die Erhebungen des Massif de Marseilleveyre (432 m) und des Mont Puget (565 m) umschließt. Zu den bekanntesten Calanques gehören Sormiou (43° 12' n. Br., 5° 25' ö. L.), En Vau (43° 12' n. Br., 5° 29' ö. L.) und Port-Miou (43° 12' n. Br., 5° 31' ö. L.) (letztere wurde zu einem Yachthafen ausgebaut).
Die Calanques sind ein besonderes Ökosystem. Es gibt dort fast keinen Boden, die Pflanzen sind in den Felsspalten und Rissen im Gestein verankert. Das Klima ist trocken, und die vorhandene Feuchtigkeit stammt im wesentlichen aus der Verdunstung des Meerwassers und dem salzhaltigen Gischt der Brandung, was eine einzigartige Flora und Fauna zur Folge hat.
In der Calanque von Morgiou liegt die Henry-Cosquer-Höhle, in der man – 30 Meter unter dem Wasserspiegel – Höhlenmalereien findet, die aus der Zeit zwischen 27.000 und 19.000 v. Chr. stammen und Bisons, Pferde, Steinböcke, aber auch Meerestiere wie Robben und Alken darstellen.
Die Calanques ziehen ganzjährig Millionen Touristen an, die das Gebiet auf den zahlreichen Wanderwegen durchziehen. Das schafft teilweise Probleme für die empfindliche Umwelt. Von Anfang Juli bis Mitte September sind die Calanques wegen der erhöhten Brandgefahr auf Anordnung des Präfekten für Touristen gesperrt, einzig der Wanderweg entlang der Küste ist zugänglich. Die Einrichtung eines Nationalparks ist geplant.
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Koordinaten: 43° 12' n. Br., 5° 30' ö. L.