Chabur
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Der Chabur bzw. Habur ist ein 320 km langer Nebenfluss des Euphrat in Mesopotamien.
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[Bearbeiten] Flusslauf
Seine Quellflüsse entspringen in Tur Abdin (Masius) in der Türkei. Danach fließt er durch Syrien und wird da durch den Jaghjagh-Fluss verstärkt. Er mündet bei Abu-Serai (Circesium) in den Euphrat.
[Bearbeiten] Name
Im Altertum trug der Fluss den Namen Chaboras.
Bei Xenophon wird auch der Name Araxes verwendet. Dieser Name ist bezeichnet allerdings auch einen anderen Fluss und mag auf einer Verwechslung beruhen.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Quellgebiet des Chabur soll Waschschukkanni gelegen haben, das die Hauptstadt des Reiches von Mitanni (16. Jahrhundert v. Chr. bis 1335 v. Chr.) bildete. Heute finden sich hier einige wichtige archäologische Stätten, wie etwa Tell Halaf, Tell Brak, Chagar Bazar, Urkeš, Tell Mashnaqa und Tell Tuneinir. Nach dem Fluss ist eine Art von Töpferware benannt, die in Nordmesopotamien und Nordsyrien im 2. Jahrtausend verbreitet war.
Seit 156 n. Chr. bildete er die Grenze zwischen der römischen Provinz Mesopotamien und dem Partherreich.
[Bearbeiten] Bewässerung
Der Chabur liegt in einer Zone, in der traditionell Regenfeldbau betrieben wird. In den 1960er Jahren begann man, im Rahmen des Habur-Projektes eine Reihe von Dämmen und Kanälen anzulegen, um 16.000 km² im Chaburtal zu bewässern, das damit eine Kornkammer Syriens wurde.