Christian Grunert
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Grunert (* 1900 in Dresden; † 20. Februar 1975 in Holzhausen bei Leipzig) war ein deutscher Gärtner und Autor.
[Bearbeiten] Leben und Schaffen
Grunert wurde im Jahr 1900 in Dresden geboren. In Holzhausen, heute ein Stadtteil von Leipzig, betrieb er über viele Jahrzehnte einen Gartenbaubetrieb. Er bewertete viele Neuzüchtungen und unterhielt weltweite Kontakte zu kompetenten Zierpflanzenzüchtern. Die Bindung an seine große Gärtnerei und seine umfangreiche Bibliothek waren den DDR-Behörden offenbar ausreichende Sicherheiten, um Grunert zahlreiche Reisen in westliche Länder zu gestatten. Seine unzähligen Fachbücher erschienen meist sowohl als Ost- wie auch als Westausgaben, die er einem großen Fachpublikum bei regelmäßigen Vortragsreisen vorstellte.
Nur schwer ist nachvollziehbar, wie es Grunert schaffte, seinen anspruchsvollen Betrieb zu leiten, seine großen, oft importierten Neuzüchtungs-Kollektionen zu bewerten, seine umfangreichen und akribisch recherchierten Fachbücher zu veröffentlichen und viele Vortragsreisen zu unternehmen.
Grunerts schriftstellerische Tätigkeit begann mit dem noch heute anerkannten Leitfaden für die Staudengärtnerei, dessen Erstausgabe 1935 erschien. Ab etwa 1940 kontinuierlich in der Frankfurter Zeitung bis zu deren Einstellung im Jahr 1943 veröffentlichte Pflanzenportraits erregten die Aufmerksamkeit des Verlegers Eugen Claassen ob ihrer Bildhaftigkeit und Sprachkunst. Grunert vereinigte darin die Geduld eines Gärtners mit der Exaktheit des Botanikers und der Hingabe des Poeten. Eine Buchausgabe war schon nahezu fertig gestellt, als der Satz durch einen Bombenangriff auf die Druckerei zerstört wurde. So kam dieses Buch Grunerts, das ihm auch außerhalb des Kreises der Blumenliebhaber einen Namen verschaffte, schließlich erst 1948 heraus.
In den folgenden Jahrzehnten erschienen dann zahlreiche Fachbücher zu fast allen Themen des Gartenbaus, meist im Deutschen Bauernverlag, später VEB Landwirtschaftlicher Verlag, und im Verlag Neumann-Neudamm. Fast alle erlebten mehrere Auflagen, auch über Grunerts Tod hinaus. Den größten Erfolg erzielten die auch heute noch von Pflanzenfreunden oft gesuchten Zimmerblumen.
Christian Grunert starb am 20. Februar 1975 in Holzhausen, wo er den weitaus größten Teil seines Lebens gewohnt und gearbeitet hatte. Die Gemeinde benannte zu seinen Ehren die vormalige Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in Christian-Grunert-Straße um.
[Bearbeiten] Werkauswahl
- Leitfaden für die Staudengärtnerei, 1935, Parey (3. Aufl 1952)
- Pflanzenportraits, 1948, Claassen (2. Aufl. 1954)
- Einjahrsblumen, 1952, Deutscher Bauernverlag (2. Aufl. 1960)
- Knospen und Früchte, 1952, Neumann-Neudamm
- Balkonblumen, 1954, Neumann-Neudamm (2. Aufl. 1979, Taschenbuch 1983)
- Zimmerblumen, 1954, Deutscher Bauernverlag (16. Aufl. 1980)
- Blumen am Bergpfad, 1955, F. Wunderlich
- Sommerblumen, 1956, Neumann-Neudamm
- Vielfalt und Schönheit der Fruchtformen, 1958, Ziemsen
- Kletterpflanzen, 1961, Neumann-Neudamm (2. Aufl. 1966)
- Blumenzwiebeln im Garten, 1966, VEB Landwirtschaftlicher Verlag
- Bunte Blumen im Garten, 1966, Neumann-Neudamm
- Gartenblumen von A – Z, 1966, Neumann-Neudamm (7. Aufl. 1989)
- Mein Rosengarten, 1967, Neumann-Neudamm (2. Aufl. 1968)
- Staudenpflanzungen im Garten, 1967, VEB Landwirtschaftlicher Verlag (3. Aufl. 1989)
- Das große Blumenzwiebelbuch, 1968, VEB Landwirtschaftlicher Verlag (2. Aufl. 1990)
- Kakteen und andere Sukkulenten, 1975, VEB Landwirtschaftlicher Verlag (6. Aufl. 1989)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Grunert, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gärtner und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1900 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 20. Februar 1975 |
STERBEORT | Holzhausen (Leipzig) |