Colin Farrell
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Colin James Farrell (* 31. Mai 1976 in Castleknock, Dublin) ist ein irischer Schauspieler.
[Bearbeiten] Biografie
Colin Farrell wurde als jüngstes von vier Kindern von Rita und Eamon Farrell geboren. Sein Vater war in den 60er Jahren Fußballspieler bei den Shamrock Rovers. Farrells Bruder Eamon Jr. leitet eine Schauspielschule, die National Performing Arts School, in Dublin. Die ältere Schwester Catherine ist ebenfalls Schauspielerin, seine Schwester Claudine war bis 2005 Colins persönliche Assistentin, hat sich nun jedoch zurückgezogen.
Als Kind hatte Farrell nach eigenen Aussagen nie daran gedacht, Schauspieler zu werden, sondern wollte in die Fußstapfen seines Vaters treten und Profi-Fußballer werden. Mit 17 Jahren ging Farrell mit ein paar Freunden für ein Jahr nach Australien. Dort wagte er auch seine ersten schauspielerischen Schritte auf dem Performance Place, einem öffentlichen Platz in Sydney, wo Amateurschauspieler ihr Können zum Besten geben. Kurz darauf war er in einem Stück über den australischen Nationalhelden Ned Kelly auf der Bühne zu sehen.
Wieder zurück in Dublin nahm Farrell alle möglichen Jobs an und ging für acht Monate mit einer amerikanischen Country & Western-Tanzgruppe auf Tour durch Irland. Schließlich überzeugte ihn sein Bruder Eamon, eine Schauspielklasse zu besuchen und übernahm die Kosten für einen Einstieg in die National Performing Arts School.
1996 folgte Farrell seiner Schwester Catherine auf die Gaiety School of Drama und feierte in dem Low-Budget-Film Auf der Suche nach Finbar (Hauptcharakter Finbar wurde von Jonathan Rhys-Meyers verkörpert) als Statist sein Leinwand-Debüt. Während seiner Zeit an der Gaiety School war Farrell außerdem in Owen McPolins Drinking Crude zu sehen, einem Drama über das Erwachsenwerden und im Sommer 1996 stand er für die vierteilige TV-Miniserie Falling for a Dancer vor der Kamera, die das Schicksal eines irischen Mädchens in den 30er Jahren erzählt.
Seinen Lebensunterhalt finanzierte Farrell mit Auftritten in Werbespots. Im Sommer 1998 folgte der Durchbruch mit der Rolle des autistischen Jungen Richard Delamere im Theaterstück In A Little World Of Our Own von Gary Mitchell, das im Londoner Donmar Warehouse aufgeführt wurde. Im Publikum saß der US-amerikanische Filmschauspieler und Regisseur Kevin Spacey, der von Farrells Auftritt so begeistert war, dass er ihn für seinen Film Ein ganz gewöhnlicher Dieb – Ordinary Decent Criminal engagierte.
Noch bevor dieser Film in die Kinos kam, war Farrell noch an der Seite von Ray Winstone und Tilda Swinton in Tim Roths War Zone zu sehen. Außerdem folgten Rollen in der Mini-Serie David Copperfield mit Maggie Smith und Ian McKellen, sowie als Danny Byrne in Ballykissangel (allerdings wurden in "David Copperfield" seine Szenen herausgeschnitten).
Colin Farrell zog nach Los Angeles, um seine Schauspielkarriere voranzutreiben. Mit Hilfe seiner Agentin Lisa Richards wurde er in die Creative Artists Agency aufgenommen, die als eine der einflussreichsten Agenturen Hollywoods gilt. Regisseur Joel Schumacher gab Farrell die Hauptrolle in seinem Low-Budget-Film Tigerland. Für seine Darstellung des aufsässigen Soldaten Roland Bozz, der sich den Autoritäten nicht unterordnen möchte, wurde Farrell von vielen Kritikern gelobt und erhielt einige Preise als bester Schauspieler und bester Newcomer (darunter den der Boston Society of Film Critics Award und den London Critics Circle Film Award). Von nun an galt Farrell als einer der talentiertesten Nachwuchsschauspieler in Hollywood.
Für die Dreharbeiten von Das Tribunal ging es an der Seite von Schauspielkollegen Bruce Willis nach Tschechien. Wenige Tage nach Ende der Dreharbeiten wurde Farrell von Regisseur Steven Spielberg als Gegenspieler von Tom Cruise in Minority Report engagiert. Für Farrell bedeutete dieser Film den endgültigen Durchbruch, so war er im Jahr 2003 in sechs Filmen zu sehen.
Als erstes kam Der Einsatz in die Kinos, in dem Farrell einen brillanten jungen CIA-Agenten spielt, der von seinem Mentor (Al Pacino) durch ein intensives psychologisches Training geführt wird, um dann einen Maulwurf innerhalb der eigenen Reihen zu entlarven. Es folgte die Comic-Verfilmung Daredevil mit Ben Affleck in der Hauptrolle und Farrell als Bösewicht Bullseye. Für den Thriller Nicht auflegen! übernahm er ebenfalls die Hauptrolle des Stu Shepard. Danach arbeitete Farrell wieder unter der Regie von Joel Schumacher. Für Die Journalistin, dem biografischen Drama um die irische Journalistin Veronica Guerin (gespielt von Cate Blanchett), arbeitete Farrell dann ein drittes Mal mit Joel Schumacher zusammen.
Das Independent-Projekt Ein Zuhause am Ende der Welt von Michael Mayer (mit Sissy Spacek) wurde aufgrund der homosexuellen Inhalte in den Vereinigten Staaten mehr geduldet als respektiert.
Den Höhepunkt der bisherigen Karriere markierte die Titelrolle in Oliver Stones Film Alexander. Die Rolle des Weltenherrschers Alexander der Große war nach Farrells eigener Aussage seine größte Herausforderung und die schwerste Rolle. Während der Dreharbeiten in Marokko wurde am 12. September 2003 sein Sohn (aus kurzzeitiger Beziehung mit US-Model Kim Bordenave) James geboren. Nach der Trennung lebt sein Sohn bei seiner Mutter in New York.
Mit dem introvertierten Regisseur Terrence Malick arbeitete Farrell für The New World zusammen – ein Film über die Geschichte der ersten Siedler auf dem Amerikanischen Kontinent und gleichermaßen Liebesgeschichte von Capt. John Smith (Farrell) und der Eingeborenen 'Pocahontas' (Q’Orianka Kilcher).
In Robert Towne's Film Ask the Dust, nach einem Roman von John Fante spielte Colin neben Salma Hayek und Donald Sutherland den erfolgshungrigen Jungautor Arturo Bandini, der in den 30er Jahren nach LA geht um einen Bestseller zu schreiben und seine Traumfrau zu finden. Dort trifft er auf Camilla, eine Mexikanerin (Hayek), die auf ein besseres Leben hofft – die beiden verlieben sich.
Im Juli 2001 heiratete Farrell die damals 18-jährige Amelie Warner, Tochter der Schauspielerin Annette Ekblom. Doch die Ehe scheiterte und die beiden ließen sich nach vier Monaten wieder scheiden.
Das Jahr 2005 war für Farrell geprägt von drei medienwirksamen Skandalen: Nach dem Scheitern einer kurzen Beziehung zu dem US-amerikanischen Starlet Nicole Narain wollte diese sich durch Veröffentlichung eines privaten 15-minütigen Sex-Videos an Farrell für die Trennung rächen – die Veröffentlichung konnte letztlich jedoch unterbunden werden.
Auch Dessarae Bradford brachte Farrell negative Presse ein – sie beschuldigte den Schauspieler, sie belästigt zu haben und unternahm mehrere Versuche, ihn deshalb rechtlich zu belangen. Nachdem Bradford während einer Aufzeichnung der Amerikanischen Talkshow von Jay Leno die Bühne stürmte, um den dort als Stargast anwesenden Farrell ihr Buch Colin Farrell, A Dark Twisted Puppy zu überreichen, konnte Farrell eine gerichtliche Vefügung gegen sie erwirken.
Nach einigen Medienberichten entging Farrell nach der Einnahme eines Drogencocktails während der Party anlässlich des Drehschlusses des Michael-Mann-Projektes Miami Vice (Farrell neben Jamie Foxx als Tubbs in einer der Hauptrollen als Sonny Crockett) in Montevideo in Uruguay nur knapp dem Tod. Offiziell wurde verlautbart, der Schauspieler habe durch eine Rückenverletzung eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt. Im August 2006 wird von Farrell's Pressespecherin Danika Smith bekanntgegeben, dass er sich aufgrund dieser Abhängigkeit in eine Entzugsklinik begibt.
Ursprünglich hätte er ab Juli 2006 eine Hauptrolle in der Bob Dylan-Biografie I'm Not There von Todd Haynes spielen sollen, wurde aber sehr kurzfristig durch Heath Ledger ersetzt.
Der Film Pride and Glory von Regisseur Gavin O'Connor war Farrell's erstes Projekt nach der Entziehungskur. Neben Edward Norton spielt er den Polizisten Jimmy Egan. Das Drama erzählt die Geschichte einer korrupten Polizistenfamilie aus New York, die in einen Skandal verwickelt wird.
Im Herbst 2006 wurde Cassandra's Dream von Woody Allen fertiggestellt. In dem Film, der voraussichtlich 2007 in den Kinos starten wird, verkörpert Farrell neben Ewan McGregor einen von zwei Brüdern aus dem Londoner Arbeitermilieu, die in die Kriminalität abdriften. Für die weibliche Hauptrolle konnte die noch unbekannte Britin Hayley Atwell gewonnen werden.
Colin Farrell ist in der Liste "Most beautiful´s People" von dem "People Magazine" auf Platz 12 gewählt worden.
Colin Farrells deutscher Synchronsprecher ist Florian Halm.
[Bearbeiten] Filmografie
- 1996: Ballykissangel (Fernsehserie)
- 1997: Drinking Crude
- 1998: Falling for a Dancer (Fernsehserie)
- 1999: The War Zone
- 1999: Love in the 21st Century (Fernsehserie)
- 2000: Ein ganz gewöhnlicher Dieb – Ordinary Decent Criminal (Ordinary Decent Criminal)
- 2000: Tigerland
- 2001: American Outlaws
- 2002: Das Tribunal (Hart's War)
- 2002: Minority Report
- 2002: Nicht auflegen! (Phone Booth)
- 2003: Der Einsatz (The Recruit)
- 2003: Daredevil
- 2003: Die Journalistin (Veronica Guerin)
- 2003: S.W.A.T. – Die Spezialeinheit
- 2003: Intermission
- 2003: Ein Zuhause am Ende der Welt (A Home at the End of the World)
- 2004: Alexander
- 2005: The New World
- 2006: Ask the Dust
- 2006: Miami Vice
- 2007: Pride and Glory
[Bearbeiten] Weblinks
- Colin Farrell in der Internet Movie Database
- Offizielle Webpage (engl.)
- Colin Farrell Fansite (engl.)
- Colin Farrell im Femsehen (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Farrell, Colin James |
ALTERNATIVNAMEN | Farrell, Colin |
KURZBESCHREIBUNG | irischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 31. März 1976 |
GEBURTSORT | in Castleknock, Dublin, Irland |
Kategorien: Mann | Ire | Schauspieler | Geboren 1976