Connie Willis
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Constance Elaine Trimmer Willis (* 31. Dezember 1945 in Denver) ist eine US-amerikanische Science Fiction-Schriftstellerin. Sie gewann in den 1980ern und 1990ern zahlreiche Preise, darunter acht Hugo Awards und sechs Nebula Awards. Sie lebt mit ihrem Ehemann, einem Physikprofessor, in Greeley, Colorado, und hat eine Tochter.
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[Bearbeiten] Themen und Stil
Willis ist für ihre leicht zugängliche Sprache und ihre liebenswerten Charaktere bekannt. In mehreren ihrer Werke spielen Zeitreisen und eine Gruppe von Historikern im Oxford der Zukunft eine Rolle. Dazu gehören die mit dem Hugo Award ausgezeichneten Romane Die Jahre des Schwarzen Todes und Die Farben der Zeit sowie die Erzählung Brandwache, die in der gleichnamigen Erzählungssammlung enthalten ist. Ähnlich etwa Neal Stephenson lassen sich Willis' Werke oft nicht eindeutig einem Genre zuordnen. Die Geschichten ihres Zeitreise-Universums sind eindeutig Science Fiction; in anderen Werken wie der Novelle Bellwether oder dem Roman Passage sind Science Fiction-Elemente nur in Ansätzen zu identifizieren.
Als ihren größten Einfluss nennt sie Robert A. Heinlein, den sie für seinen Humor, seinen bodenständigen Zukunftsansatz und seine schlauen Handlungen schätzt. Der Schreibstil von Connie Willis ist an die comedy of manners (Sittenkomödie) angelehnt. Deutliche Einflüsse von P. G. Wodehouse sind erkennbar, sodass es manche Leser überraschen dürfte, dass Connie Willis keine Engländerin ist. Die Hauptpersonen ihrer Geschichten werden typischerweise von lästigen Gegenspielern bedrängt, die zielstrebig unlogische Pläne verfolgen, indem sie etwa versuchen, inmitten einer tödlichen Epidemie ein Glockenläuten zu veranstalten (Die Jahre des Schwarzen Todes), oder die Erforschung von Nahtoderfahrungen dadurch erschweren, dass sie den Befragten Worte in den Mund legen (Passage). Verwaltungsmitarbeiter ohne Rückgrat und Spinner sind fester Bestandteil des Personals. Im Kontrast dazu sind die Hauptpersonen und ihre Verbündeten willensstarke und sorgfältig gezeichnete Charaktere, die es dadurch umso besser mit ihren Quälgeistern aufnehmen können.
Andere Motive und stilistische Werkzeuge sind etwa:
- Wissenschaftler, die wirkliche Wissenschaft betreiben, als Hauptpersonen (das Leitmotiv von Bellwether, aber auch in Uncharted Territory und Passage vorhanden, schwächer ausgeprägt in den Geschichten des Zeitreise-Universums);
- eine Abneigung gegen zügellose Politische Korrektheit (besonders die Überbewertung von eingeborenen Kulturen in Uncharted Territory, raucherfeindliche Einstellungen in Bellwether);
- das Einbeziehen akribisch recherchierter, detailliert dargestellter Belanglosigkeiten, die den Erzählstoff berühren oder zu ihm in symbolischer Beziehung stehen (Modeerscheinungen in Bellwether, Paarungsbräuche in Uncharted Territory, alte Filme in Remake, die Titanic und andere Katastrophen in Passage).
Obwohl sie als Science Fiction-Autorin gefeiert wird, könnten die Geschichten von Connie Willis solche Leser enttäuschen, die typische Science Fiction-Themen und Auflösungen erwarten. Dies gilt besonders für Lincolns Träume, eine Geschichte über die unerwiderte Liebe zu einer Frau, die möglicherweise Reinkarnation oder Präkognition erfährt, und deren Perspektive ans Selbstmörderische grenzt. In ähnlicher Weise beschäftigt sich Bellwether fast ausschließlich mit Psychologie, und Passage deutet eine reale Grundlage für das Phänomen der Todesnäheerfahrungen nur an. Die Erzählweise allerdings kann als sehr reizvoll empfunden werden.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Romane und Novellen
- Water Witch, englisch 1982 (Die Wasserhexe, deutsch 1984) – zusammen mit Cynthia De Felice
- Lincoln's Dreams, 1987 (Lincolns Träume, 1992) – John W. Campbell Memorial Award
- Light Raid, englisch 1989 – mit Cynthia De Felice
- Doomsday Book, 1992 (Die Jahre des Schwarzen Todes, 1993) – Hugo und Nebula Award
- Remake, 1994
- Uncharted Territory, 1994
- Bellwether, 1996
- Promised Land, 1997 – mit Cynthia De Felice
- To Say Nothing of the Dog, 1997 (Die Farben der Zeit, 2001) – Hugo Award
- Passage, 2001
- Inside Job, 2005 – Hugo Award
[Bearbeiten] Erzählungssammlungen
- Fire Watch, 1984 (Brandwache, 1987) – Hugo und Nebula Award 1982 für die Titelgeschichte
- Impossible Things, 1993 – Hugo und Nebula Award für The Last of the Winnebagos und Even the Queen, Nebula für At the Rialto
- Miracle and Other Christmas Stories, 1999
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Connie Willis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bibliografie bei der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
- Kurzbiografie der New England Science Fiction Association (englisch)
- Links zum Thema „Connie Willis“ im Open Directory Project (englisch)
Commons: Connie Willis – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Der Artikel Connie Willis basiert in dieser Version auf einer Übersetzung von Connie Willis aus der englischsprachigen Wikipedia, Version vom 3. Februar 2006, 22:59. Eine Liste der Autoren ist hier verfügbar. |
Personendaten | |
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NAME | Willis, Constance Elaine Trimmer |
ALTERNATIVNAMEN | Willis, Connie |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Science Fiction-Autorin |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1945 |
GEBURTSORT | Denver (Colorado) |