Curt Bondy
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Curt Werner Bondy (* 3. April 1894 in Hamburg, † 17. Januar 1972) war ein deutscher Psychologe und Sozialforscher.
Bondy wuchs in Hamburg auf und studierte dort als Schüler von William Stern. 1921 promovierte er über "Die Proletarische Jugendbewegung in Deutschland". Da er schon während des Studiums sozialpädagogisch insbesondere auf dem Gebiet der Strafvollzugsreform engagiert war, wurde er nach dem Studium 1921 Leiter der Jugendstrafanstalt Hahnöfersand Hamburg, 1923 dann Leiter des Jugendgefängnisses in Eisenach.
Da Bondy Jude war, wurde er 1938 von den Nationalsozialisten zeitweise im KZ Buchenwald inhaftiert. Dennoch gelang ihm über Spanien im Jahr 1939 die Emigration in die USA. In den USA erlangte Bondy eine Professur für Psychologie in Richmond (Virginia) am "College of William and Mary".
1949 kehrte Bondy nach Deutschland zurück und nahm eine Professur in Hamburg an. Bondy leitete als Professor das Hamburger Institut für Psychologie und Sozialpädagogik bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1959. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt vernachlässigten Kindern und Jugendlichen und den sozialethischen Rahmenbedingungen therapeutischer Maßnahmen.
Bondy entstammte der Freudschen Tradition, entwickelte aber auch ein Konzept des Ineinandergreifens der akademischen Ausbildung mit der praktischen Ausbildung an einer von ihm geschaffenen Erziehungsberatungsstelle. Er beeinflusste damit die Entwicklung der klinischen Psychologie.
[Bearbeiten] Werke
- Pädagogische Probleme im Jugendstrafvollzug, 1925
- Bindungslose Jugend, 1952