David Gilly
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David Gilly (* 7. Januar 1748 in Schwedt; † 5. Mai 1808 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Baumeister in Preußen.
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[Bearbeiten] Leben
Gilly war der Sohn des hugenottischen Einwanderers Jacques Gilly und dessen Ehefrau Maria Villemain. Sein Bruder war der spätere Arzt Charles Gilly. Bereits mit 15 Jahren arbeitete Gilly mit an der Urbarmachung des Netzebruches.
Als Spezialist für Wasserbau ernannte man ihn 1770 mit 22 Jahren zum Landbaumeister, als welcher er in den Jahren 1772 bis 1782 in Stargard (Pommern) tätig war. Gilly bestand als erster Prüfling der neu gegründeten Ober-Examinationskommission.
Um 1777 heiratete Gilly Friederike, eine Tochter des Regimentsstallmeisters Friedrich Ziegenspeck. Mit ihr hatte er zwei Kinder, den späteren Architekten Friedrich Gilly und Minna, die später den Politiker Friedrich Gentz heiratete.
In Stargard avancierte Gilly 1779 zum Baudirektor von Pommern und wurde 1782 nach Stettin versetzt. Als Baudirektor zeichnete er u.a. verantwortlich für die Hafenanlagen von Swinemünde und Kolberg. Da sich Gilly schon länger Gedanken um qualifizierten Nachwuchs machte, gründete er in Stettin den „Cameralbau“. Für König Friedrich den Großen erstellte er Gutachten und Expertisen über umfassende Landmeliorationen.
1788 holte man Gilly zurück nach Berlin und berief ihn ins Oberbaudepartement. Dort avancierte er noch im selben Jahr zum Geheimen Baurat für die Provinzen Pommern, Ost- und Westpreußen und das Kurland sowie die Altmark zuständig. Vier Jahre später erfolgte die Ernennung zum Vizedirektor des Oberhofbauamtes. Als solcher war Gilly in den Jahren 1792 bis 1801 maßgeblich am Bau des Bromberger Kanals beteiligt. Auch für den Um- und Ausbau der Hafenanlagen von Danzig und Elbing zeichnete Gilly verantwortlich.
1793 gründete Gilly in Berlin eine private Bauschule und fünf Jahre später wurde er einer der Mitbegründer der Berliner Bauakademie (heute Technische Hochschule). In diesen Jahren schuf Gilly einige seiner schönsten Bauten: 1796 den Landsitz Paretz bei Potsdam für König Friedrich Wilhelm III. und zwei Jahre später das Schloss Freienwalde für Königin Luise.
Für den Verleger Eduard Vieweg konzipierte und errichtete Gilly 1801 in Braunschweig ein Stadtpalais und fast zeitgleich baute er Schloss Steinhöfel für den Hofmarschall Valentin von Massow um und aus.
Als am 3. August 1800 sein Sohn Friedrich Gilly starb, war es mit seiner Schaffenskraft vorbei. Auch eine kleine Studienreise 1803/04 nach Paris brachte Gilly keine Ablenkung. 1804 starb seine Ehefrau Friederike und nach dem obligaten Trauerjahr ehelichte Gilly deren Schwester, Juliane Ziegenspeck.
Im Alter von 60 Jahren starb David Gilly am 5. Mai 1808 in Berlin. Sein Berliner Ehrengrab auf dem Friedhof der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche wurde 1938 wiederentdeckt und renoviert.
[Bearbeiten] Schriften
- Beschreibung der Feuer abhaltenden Lehmschindeldächer : nebst gesammelten Nachrichten und Erfahrungen über die Bauart mit getrockneten Lehmziegeln. (1794)
- Grundriß zu den Vorlesungen über das Praktische bey verschiedenen Gegenständen der Wasserbaukunst. (1795)
- Vergleichung der verschiedenen Bauarten welche bey Gründung der im Meere erbauten Werke, vorzüglich aber bey Aufführung der Hafen-Wände oder der sogenannten Molen an den See-Häfen, gebräuchlich sind. (1796)
- Sammlung nützlicher Aufsätze und Nachrichten. (1797)
- Ueber Erfindung, Construction und Vortheile der Bohlen-Dächer. (1797)
- Handbuch der Landbaukunst. (1798, 2. Aufl. 1800, 3. Aufl. 1805, 4. Aufl. 1818, 5. Aufl. 1822)
- Kurze Anleitung auf welche Art Blitzableiter an den Gebäuden anzubringen sind. (1798, 2. Aufl. 1802)
- Abriss der Cameral-Bauwissenschaft. (1799)
- Praktische Anleitung zur Anwendung des Nivellirens oder Wasserwägens in den bey der Landeskultur vorkommenden gewöhnlichsten Fällen. (1800, 2. Aufl. 1804, 3. Aufl. 1827)
- Praktische Anweisung zur Wasserbaukunst. (1802, 2. Aufl. 1809)
- Über die Gründung der Gebäude auf ausgemauerte Brunnen. (1804)
- Sammlung von Aufsätzen und Nachrichten die Baukunst betreffend (Diese Slg. gilt als eine der ersten Fachzeitschriften des Bauwesens)
[Bearbeiten] Literatur
- Denkmal der Liebe und Verehrung: ihrem verewigten Lehrer Herrn David Gilly ... gewidmet von den studirenden Mitgliedern der Königlichen Bau-Akademie zu Berlin. (1808)
- Kahlow, Andreas (Hrsg.): Vom Schönen und Nützlichen. : David Gilly (1748-1808); Austellungskatalog. - Berlin : Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburgs, 1998
- Lammert, Marlies: David Gilly.. - Berlin : Mann, 1981. - ISBN 3-7861-1317-3 (Repr. d. Ausg. Berlin 1964)
- Schmitz, Hermann: Berliner Baumeister.. - Berlin : Mann, 1980. - ISBN 3-7861-1272-X (Repr. d. Ausg. Berlin 1925)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über David Gilly im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Gilly, David |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Baumeister in Preußen |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1748 |
GEBURTSORT | Schwedt |
STERBEDATUM | 5. Mai 1808 |
STERBEORT | Berlin |