Deglobalisierung
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Deglobalisierung ist ein in der jüngeren Globalisierungsdebatte von Globalisierungskritikern verwendeter Begriff für die Verfolgung eines wirtschaftspolitischen Kurses von Staaten oder Staatenbündnissen, der ausdrücklich nicht die volle Weltmarktintegration anstrebt. Dabei geht es darum, politische Handlungsspielräume zu erschließen, um für eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung, gerechtere Einkommensverteilung und fairen Handel eintreten zu können. Hierzu sei, zumindest zeitweise, ein Nichterfüllen der WTO-Regeln notwendig, um z.B. durch Kapitalverkehrskontrollen, Protektionismus für heimische Industrien und gezielte Subventionen eigenständige Wirtschaftskraft überhaupt erst entstehen zu lassen. Als beispielhaft wird hier oft auf die asiatischen Tigerstaaten hingewiesen, die dieser Strategie gefolgt seien und somit von Entwicklungsländern zu Industrieländern aufgestiegen sind. Wirtschaftsentscheidungen sollten sich nicht an der Marktlogik, sondern an Fairness, Solidarität und Sicherheit orientieren.
Siehe auch: Handelshemmnis
[Bearbeiten] Literatur
- Bello, Walden: De-Globalisierung. Widerstand gegen die neue Weltordnung., Hamburg 2005.
- Niggli, Peter: Nach der Globalisierung. Entwicklungspolitik im 21. Jahrhundert., Zürich 2004.