Demokratischer Konföderalismus
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Der Demokratische Konföderalismus ist eine Deklaration der KKK sowie des Kongra-Gel (Nachfolgeorganisation der PKK) zur möglichen Lösung des Kurdenkonfliktes in der Türkei und in Nahen Osten.
Dieses System soll eine demokratisch-ökologische Zivilgesellschaft im Nahen Osten schaffen, die keine Staatsgründung zum Ziel haben soll, sondern die Abschaffung des Staates und aller Hierarchien. Angestrebt wird dabei nicht eine kurdische Eigenstaatlichkeit und auch keine Konföderation von Teilstaaten, sondern der Aufbau einer Selbstverwaltung durch kommunale Basisorganisierung und ohne die bestehenden Staatsgrenzen anzutasten. Vergleichbar ist dieses Modell vielleicht am ehesten mit dem der zapatistischen Gemeinden.
Diese Deklaration ist von dem in Imrali inhaftierten Abdullah Öcalan verfasst worden. Er wurde dabei inspiriert durch die Schriften von Murray Bookchin. In seinen im Gefängnis verfassten Büchern vertieft Öcalan seine Kritik am Realsozialismus und verkündet eine mögliche Lösung der Kurdenfrage mit dem Demokratischen Konföderalismus.
Öcallan zitiert: "Was wir wollen ist klar. Wir wollen weder wie Tschetschenien Unabhängigkeit, noch wollen wir eine Föderation. Ich bin für einen unitären Staat, und in diesem Rahmen eine demokratische Lösung. Wenn eine Lösung gewollt wird, warum zeichnet sie sich dann nicht ab? Mein Lösungsansatz ist der des 21. Jahrhunderts. Ich verteidige die These der Demokratischen Republik. Ich diskutiere hier nicht die Verfassung der Türkei, das Türkische Parlament und die Türkische Streitkräfte. Den Staatsbürgerbegriff der Verfassung der Türkei als überzuordnende Identität akzeptieren wir. Wir wollen, dass die Hindernisse betreffs der unterzuordnenden Identitäten aufgehoben werden. Der Demokratische Konföderalismus ist kein Staatsbau. Es ist Ausdruck eines ökonomischen, kulturellen, sozialen, umweltbewussten Etwas in demokratischem Gewand und Organisiertheit."