Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte
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Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF) ist mit ca. 700 Mitgliedern die größte bundesweit auf dem Gebiet der Vor- und Frühgeschichte tätige Vereinigung, in der an Archäologie Interessierte – Laien ebenso wie Wissenschaftler – zusammengeschlossen sind, und sie ist der einzige bundesweite Verband für Ur- und Frühgeschichte, der persönliche Mitglieder aufnimmt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Schon vor 1968 hatte sich eine bundesweite Arbeitsgruppe aus Fachstudenten – der „Schleswiger Kreis“ – mit dem Ziel gebildet, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Nachbarwissenschaften zu verstärken und dadurch neue Impulse in die Vor- und Frühgeschichte zu tragen. Initialzündung für die Gründung der ’’’Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte’’’ war ein bundesweiter Aufruf Anfang 1969 durch Bolko Freiherr von Richthofen an die Universitäten, die „Gesellschaft für deutsche Vorgeschichte“, die von Gustaf Kossinna gegründete „Mannusgesellschaft“, die maßgeblich am Missstand der deutschen Urgeschichtsforschung zur Zeit des Nationalsozialismus beteiligt war, neu zu gründen. Aufgeschreckt von dieser Ankündigung rief die Arbeitsgruppe spontan zu einer Gründungsversammlung für die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte auf. Dies geschah vor allem, um den Namen zu schützen und sicherzustellen, dass er nicht durch die hinter dem Aufruf Stehenden genutzt werden konnte. Unter Teilnahme von ca. 15 Studenten und jüngeren Wissenschaftlern der Universitätsinstitute Köln, Marburg und Freiburg wurde die "Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V." (DGUF) gegründet und sofort in das Vereinsregister des Amtsgerichts Bonn eingetragen.
[Bearbeiten] Ziele
Aufgeschlossenheit neuen Entwicklungen in der Archäologie gegenüber und kritischer Umgang mit der Geschichte der Ur- und Frühgeschichte selbst prägen die DGUF seit ihrer turbulenten Gründung 1969.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten wurde eine eigene Zeitschrift, „Archäologische Informationen“ herausgegeben. Weiter gibt sie die Schriftenreihe „Archäologische Berichte" heraus. Sie führt jährlich eine Tagung durch und verleiht den „Deutschen Archäologiepreis". Sie ist ein Forum für Gedankenaustausch und Zusammenarbeit in allen Bereichen der Vor- und Frühgeschichte, vom Kulturlandschaftsschutz bis hin zu zeitenorientierten archäologischen Fragestellungen. Sie fördert die Anliegen der Archäologie in der Öffentlichkeit und gibt fachpolitische Anstöße. Das Heraustragen archäologischer Belange aus der Fachdiskussion in die Öffentlichkeit, die Verbreitung gesicherter Erkenntnisse, die Unterstützung der ur- und frühgeschichtlichen Forschung und Lehre und die Klärung von Berufs-, Fach- und Studienfragen sind ihre Ziele. Dabei versteht sie sich durchaus politisch und es ist ihr Anliegen, in diesem Sinn in etablierte Facheinrichtungen hineinzuwirken.
[Bearbeiten] Struktur
Verschiedenen Arbeitskreise widmen sich einzelnen Fachfragen. Im Moment sind die Arbeitskreise „AK1: Archäologie im Schulbuch", "AK2: Archäologie als Wirtschaftsfaktor. Wissenschaft als Dienstleistung" und "AK5: Archäologischer Kulturgutschutz" aktiv und laden Interessenten zur Mitarbeit ein.