Deutscher Zukunftspreis
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Der Deutsche Zukunftspreis ist eine Auszeichnung für eine Spitzenleistung in den Bereichen Kunst, Wirtschaftswissenschaften, Technik, Ingenieurs- oder Naturwissenschaften. Anwendungs- und Marktfähigkeit sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen werden dabei genauso berücksichtigt wie herausragende Innovationen.
Der Preis wird durch den Bundespräsidenten ausgelobt und ist mit 250.000 Euro dotiert. Er wird seit 1997 jährlich vergeben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Satzung (Auszug)
"...
6. Eine Bewerbung um den Preis ist ausgeschlossen.
7. Die Jury wird auf Vorschlag des Kuratoriums vom Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren berufen. Mitglieder der Jury müssen unabhängige Fachleute aus Wissenschaft und Praxis sein. Ihre Zahl sollte zehn nicht überschreiten.
8. Das Kuratorium wird vom Bundespräsidenten berufen. Es setzt sich zusammen aus:
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- dem Staatssekretär im Bundespräsidialamt
- der Bundesministerin für Bildung und Forschung
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- den Präsidenten/Vorsitzenden
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- der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen
- des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
- der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- des Deutschen Gewerkschaftsbundes
- des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
- des Deutschen Patent- und Markenamtes
- des Deutschen Verbandes Technisch-Wissenschaftlicher Vereine der Fraunhofer-Gesellschaft
- der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
- der Max-Planck-Gesellschaft
- des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
- der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
- des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
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- den Repräsentanten der Unternehmen und Förderer, die mindestens 50.000 EUR p.a. für fünf Jahre zur Finanzierung des Preises beitragen.
Den Vorsitz führt der Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft; Stellvertreter ist der Chef des Bundespräsidialamtes.
9. Das Kuratorium tagt einmal im Jahr auf Einladung des Bundespräsidenten an dessen Amtssitz.
Das Kuratorium
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- schlägt dem Bundespräsidenten die Mitglieder der Jury zur Berufung vor,
- legt die Zielrichtung für die Auswahlentscheidungen fest
- und begleitet die Weiterentwicklung des Preises, auch unter Berücksichtigung seiner öffentlichen Wirkung.
10. Der Bundespräsident vergibt den Preis in einer öffentlichen Veranstaltung. ..."
[Bearbeiten] Die Preisträger und ihre Projekte
Jahr | Forschergruppe | Projekt |
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2006 | Stefan Hell, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen | „Lichtmikroskopie in ungekannter Schärfe“ |
2005 | Friedrich Boecking (Sprecher), Klaus Egger, Hans Meixner, Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Siemens VDO Automotive AG, Regensburg | „Piezo-Injektoren: neue Technik für saubere und sparsame Diesel- und Benzinmotoren“ |
2004 | Rainer Hintsche (Sprecher), Walter Gumbrecht, Roland Thewes, Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT), Itzehoe Siemens AG, Power & Sensor Systems, Corporate Technology, Erlangen Infineon, München | „Labor auf dem Chip – Elektrische Biochiptechnologie“ |
2003 | Kazuaki Tarumi (Sprecher), Melanie Klasen-Memmer, Matthias Bremer, Merck KGaA, Darmstadt | „Leichter, heller, schneller: Flüssigkristalle für Fernsehbildschirme“ |
2002 | Maria-Regina Kula (Sprecherin), Martina Pohl, Institut für Enzymtechnologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Forschungszentrum Jülich | „Sanfte Chemie mit biologischen Katalysatoren“ |
2001 | Wolfgang Wahlster, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Saarbrücken | „Sprachverstehende Computer als Dialog- und Übersetzungsassistenten“ |
2000 | Karlheinz Brandenburg (Sprecher), Bernhard Grill, Harald Popp, Elektronische Medientechnologie des IIS-A, Ilmenau | „MP3-Komprimierung von Audiosignalen in Hifi-Qualität für Internet und Rundfunk“ |
1999 | Peter Gruss (Sprecher), Herbert Jäckle, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen | „Molekularbiologische Verfahren für innovative Therapien“ |
1998 | Peter Grünberg, Forschungszentrum Jülich | „Entdeckung des GMR-Effektes“ |
1997 | Christhard Deter, LDT GmbH & Co. Laser-Display-Technologie KG, Gera | „Einprägsames Bilderleben mit Laser-Großbildprojektion, der flachste Bildschirm variabel in Größe, Norm und Farbe“ |
[Bearbeiten] Weitere Nominierungen
Jahr | Forschergruppe I | Projekt I | Forschergruppe II | Projekt II | Forschergruppe III | Projekt III |
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2006 | Karin Schütze (Sprecherin), Carsten Hoyer, Yilmaz Niyaz (P.A.L.M. Microlaser Technologies, Bernried) | „Berührungsfreie Gewinnung biologischer Proben für Forschung und Diagnostik“ | Jürgen Seekircher (Sprecher), Peter M. Knoll, Manfred Meißner DaimlerChrysler AG, Sindelfingen, Robert Bosch GmbH, Driver Assistant Systems Business Unit, Leonberg | Der „Nachtsicht-Assistent - Infrarot-Technik für mehr Fahrsicherheit bei Dunkelheit“ | Peter A. Tass (Sprecher), Forschungszentrum Jülich, Volker Sturm, Universität zu Köln | „Entwicklung eines neuartigen Hirnschrittmachers mit Methoden der statistischen Physik und nichtlinearen Mathematik“ |
2005 | Gerd Heinz (Sprecher), Dirk Döbler, Swen Tilgner, Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI), Berlin | „Mit den Augen hören: Die Akustische Kamera“ | Hubert Sauter (Sprecher), Klaus Schelberger, BASF AG, Ludwigshafen | „Grün, gesund und ertragreich: F 500 - Pflanzengesundheit durch Chemie nach dem Vorbild der Natur“ | Peter Schardt (Sprecher), Karin Söldner, Wolfgang Knüpfer, Siemens AG, Medical Solutions, Erlangen | „Revolutionärer Höchstleistungs-Röntgenstrahler für die Computertomographie“ |
2004 | Horst Joachim Lindner (Sprecher), Hans Wilhelm Bergmann, Robert Queitsch, AUDI AG, Ingolstadt, Universität Bayreuth, ATZ Entwicklungszentrum, Amberg | „Verschleiß- und ölverbrauchsarme Verbrennungsmotoren durch Werkstoffmodifikation von Zylinderlaufbahnen mit dem UV-Laser“ | Ulrich Simon (Sprecher), Ralf Wolleschensky, Bernhard Zimmermann, Carl Zeiss Jena GmbH, Jena | „Konfokales Laser Scanning Mikroskop LSM 510 META“ | Arne Skerra (Sprecher), Martin Pöhlchen, Steffen Schlehuber, Technische Universität München, PIERIS Proteolab AG, Freising-Weihenstephan | „ANTICALIN®e – Biopharmazeutische Wirkstoffe durch Protein-Design“ |
2003 | Günter R. Fuhr (Sprecher), Rolf Hagedorn, Thomas Schnelle, Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT), Humboldt-Universität zu Berlin, EVOTEC Technologies GmbH, Hamburg | „Halten ohne zu berühren: Lebende Zellen in elektromagnetischen Feldfallen“ | Rolf Meyer (Sprecher), Wolfgang Niehoff, Sennheiser electronic GmbH & Co. KG, Wedemark | „Persönlicher elektronischer Tour-Assistent“ | Rodolfo Schöneburg (Sprecher), Karl-Heinz Baumann, Thomas Breitling, DaimlerChrysler AG, Stuttgart | „Präventives PKW-Insassenschutzsystem“ |
2002 | Bernd Ohnesorge (Sprecher), Thomas Flohr, Richard Hausmann, Siemens Medical Solutions, Forchheim | „Blick ins Herz – ohne Katheter“ | Rudolf Schwarte (Sprecher), Bernd Buxbaum, Torsten Gollewski, PMDTechnologies, Siegen Audi Electronics Venture GmbH, Ingolstadt, Institut für Nachrichtenverarbeitung (INV) der Universität Siegen, Interdisziplinäres Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) der Universität Siegen | „Kamerapixel mit Tiefgang: Durchbruch zum schnellen 3D-Sehen“ | Jürgen Trost (Sprecher), Lorenz Schäfers, Ingo Scherhaufer, DaimlerChrysler AG, Stuttgart | „Protector – Vorausschauendes Notbremssystem für Nutzfahrzeuge“ |
2001 | Stephan Aldinger (Sprecher), Steffen Mitzner, Jan Stange, TERAKLIN AG, Rostock | „Künstliche Leber durch Rezirkulation molekularer Adsorber“ | Theodor Hänsch, Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching, Ludwig-Maximilians-Universität, München | „Ultrapräzise Synthese und Messung optischer Frequenzen“ | Wolfgang Schlegel (Sprecher), Thomas Bortfeld, Jürgen Peter Debus, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg | „Optimierte intensitätsmodulierte Strahlentherapie“ |
2000 | Wolf-Eckhart Bulst, Siemens AG, Zentralabteilung Technik, München | „Autarke Funksensoren“ | Georg Holzhey (Sprecher), Hans-Peter Hofmann, Hartmut Wurster, Haindl Papier GmbH & Co. KG, Augsburg | „Integrierte Prozesse zur Papierherstellung“ | Ernst Wilhelm Otten (Sprecher), Werner Heil, Institut für Physik, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz | „Entwicklung der Helium-3-Kernspintomographie für den Bereich der Lunge“ |
1999 | Josef F. Bille, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Angewandte Physik, Heidelberg | „Laseroptische Diagnose und Therapie“ | Angelika Heinzel (Sprecherin), Roland Nolte, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg | „Streifen-Brennstoffzelle“ | Hans-Georg Weber (Sprecher), Reinhold Ludwig, Stefan Diez, Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik Berlin GmbH, Berlin | „Ultraschnelle Lichtweiche für Kommunikationsnetze“ |
1998 | Wilhelm Barthlott (Sprecher), Christoph Neinhuis, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Botanisches Institut, Bonn | „Vorbild Natur: Unverschmutzbare, neue Werkstoffe“ | Christofer Hierold (Sprecher), Thomas Scheiter, Paul-Werner von Basse, Siemens AG, München | „Fingertip-Sensor“ | Gert Siegle (Sprecher), Ahmed Amor, Robert Bosch GmbH, Bonn | „Sichere Bewegtbild-Übertragung zum mobilen Teilnehmer“ |
1997 | Günter Braun (Sprecher), Helmut Klausing, Wolfgang Kreitmair-Steck, Eurocopter Deutschland GmbH, München | „Radar-Sensorik macht Hubschrauber allwettereinsatzfähig: Rettung auch bei Nacht und Nebel“ | Günther Dietrich (Sprecher), Jürgen K.-H. Friedrich, Werner Tillmetz, Daimler-Benz AG / Projekthaus Brennstoffzelle, Stuttgart | „Umweltverträglicher und ressourcenschonender Fahrzeugantrieb auf Brennstoffzellenbasis“ | Karsten Henco (Sprecher), Ulrich Aldag, Manfred Eigen, EVOTEC BioSystems GmbH, Hamburg | „Suchmaschine zur Entdeckung neuer Pharmawirkstoffe“ |
1997 | Michael Strauss, Humboldt Universität zu Berlin, Max Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin | „Neue Wege zur gentechnologischen Bekämpfung von malignen Erkrankungen“ |
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Film
- Zehn Jahre Deutscher Zukunftspreis. Wissenschaftsmagazin: Abenteuer Wissen, 30 Min. Produktion: ZDF, Erstsendung: 22. November 2006
- Deutscher Zukunftspreis 2006. Höhepunkte der Festgala aus Berlin. 45 Min. Produktion: ZDF, Sendung: 23. November 2006
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite des Deutschen Zukunftspreises
- „Zehn Jahre Deutscher Zukunftspreis“, ZDF, 22. November 2006