Die Ferien des Monsieur Hulot
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die Ferien des Monsieur Hulot |
Originaltitel: | Les Vacances de Monsieur Hulot |
Produktionsland: | Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 1953 |
Länge (PAL-DVD): | 83 Minuten |
Originalsprache: | Französisch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Jacques Tati |
Drehbuch: | Jacques Tati, Henri Marquet, Pierre Aubert, Jacques Lagrange |
Produktion: | Fred Orain |
Musik: | Alain Romans |
Kamera: | Jacques Mercaton, Jean Mousselle |
Schnitt: | Jacques Grassi, Ginou Breton |
Besetzung | |
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Die Ferien des Monsieur Hulot von 1953 ist nach mehreren Kurzfilmen der zweite Spielfilm des Franzosen Jacques Tati.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
In einem kleinen bretonischen Badeort verleben die unterschiedlichsten Menschen ihre Ferien, darunter Engländer und Deutsche. Während die übrigen Gäste ihren Vergnügungen wie Schwimmen, Tennis, Kartenspiel und Gemeinschaftsabenden nachgehen, verursacht ein Gast, Monsieur Hulot, unbeabsichtigt eine Turbulenz nach der nächsten. Mit seiner Vorliebe für Jazz-Musik verstört er die Mitbewohner der Pension und weckt sie nachts mit seinem lauten, alten Wagen. Er tritt ein Ruderboot durch und erweckt am Strand den Eindruck, es handle sich bei ihm um einen Hai.
Bei dem Versuch, ein Bild gerade zu rücken, hinterlässt er ein Zimmer voller zerstörter Gegenstände, glaubt aber, ein schlafender Alter sei verantwortlich. Ohne Vorkenntnisse von Tennis schlägt er alle Gäste allein mit seinem Aufschlag und löst bereits in der Nacht vor dem Ende der Ferien das hierfür gedachte Feuerwerk aus. Während die anderen Gäste im Radio einer Rede lauschen, tanzt er lieber mit der jungen Martine, die, zusammen mit einer alten Engländerin, als einzige für ihn Sympathie empfindet. Als er mit Martine ausreiten möchte, schafft er es jedoch nicht, sein Pferd zu besteigen und sperrt einen anderen Gast in dessen Auto ein, so dass er lieber die Flucht ergreift.
Eingebunden sind seine Erlebnisse in eine Reihe von kleinen Szenen, die weniger eine Handlung als Momentaufnahmen liefern: Die Züge, die stets an unterschiedlichen Gleisen halten; der Hund, der auf der Straße schläft; Jugendliche, die Duke Ellington hören und englische Zigaretten rauchen; der junge Kommunist, der Martine stets politische Vorträge hält; Kinder, die ihr Brennglas an schlafenden Erwachsenden ausprobieren; die beiden Frauen, die beim Ausflug dasselbe Kleid tragen; die Hotelangestellten, die alle Gäste mißtrauisch beäugen, die ihre Ordnung stören.
Am Ende des Sommers verabschieden sich alle Gäste wortreich voneinander, schneiden jedoch den Kauz Hulot. Nur die alte Engländerin und ein ebenso alter Franzose, der bemerkte, dass es trotz der vielen Männer um Martine der liebenswerte Chaot Hulot war, der Martine am liebsten war, verabschieden sich von ihm. Die junge Frau verpasst Hulot hingegen, ohne dass ihm überhaupt die Stimmungslage in der Pension aufgefallen wäre.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- Die Ferien des M. Hulot funktioniert wie ein Stummfilm. Es fallen kaum Worte, die zudem in den verschiedenen Sprachen der Gäste (Französisch, Deutsch und Englisch) gehalten sind. Musikalisch dominiert das entspannte Hauptthema Alain Romans, häufig werden akustische Effekte eingesetzt.
- Der Film wurde in Farbe gedreht, Tati entschied sich aber, ihn in Schwarzweiß in die Kinos zu bringen. Nur in der letzten Szene wird das Bild für einen Moment farbig.
- Von dem Film existieren verschieden langen Fassungen. Ursprünglich lief er 114 Minuten.
- Drehort war Saint-Marc-sur-Mer in Saint-Nazaire.
- Monsieur Hulot trat noch in weiteren Spielfilmen von Jacques Tati auf: Mein Onkel, Abendschule, Tatis herrliche Zeiten sowie in Trafic.
- Jean-Claude Carrière verfasste später eine Romanfassung.
[Bearbeiten] Kritiken
- „Wie eine Perlenschnur sind die Gags aufgereiht, verbunden von einer überaus liebenswerten Intelligenz und einem romantischen Charme, der über Chaplins kalkuliertes Spiel weit hinausgeht. Eine zärtlich-erfreuliche Typen-Komödie, die sich gegen jede filmische Einordnung nicht nur im französischen Kino sperrt.“ (Lexikon des internationalen Films)
- „It is not a comedy of hilarity but a comedy of memory, nostalgia, fondness and good cheer. There are some real laughs in it, but ,Mr. Hulot's Holiday‘ gives us something rarer, an amused affection for human nature—so odd, so valuable, so particular.“ (Roger Ebert, Sunday Times)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film gewann 1953 den Louis-Delluc-Preis und nahm am Cannes Film Festival teil, bei dem er mit dem „Preis der internationalen Kritik“ ausgezeichnet wurde. Zudem erhielt er den belgischen Prix Femina. 1956 wurden Tati und Henri Marquet in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ für den Oscar nominiert. Neben der Teilnahme am Festival in Cannes nahm der Film auch an der Berlinale 1953 teil.
[Bearbeiten] Literatur
- Carrière, Jean-Claude: Die Ferien des Monsieur Hulot: Roman nach dem Film von Jaques Tati. Berlin: Alexander-Verl., 2003. - ISBN 3895810924
- Kermabon, Jacques: Les vacances de Monsieur Hulot de Jacques Tati. Crisnée, Belgien: Yellow now, 1988. (frz. Ausgabe)
- Hayward, Susan ; Vincendeau, Ginette: French film, texts and contexts. London [u.a.]: Routledge, 1989. - ISBN 0415001307 (engl. Ausgabe)
[Bearbeiten] Weblinks
Oscar, champion de tennis · Schule der Briefträger · Tatis Schützenfest · Die Ferien des Monsieur Hulot · Mein Onkel · Tatis herrliche Zeiten · Tati im Stoßverkehr · Parade (Film)