Die schwarze Spinne
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Die schwarze Spinne ist eine Novelle von Jeremias Gotthelf aus dem Jahr 1842.
Eingebettet in eine idyllisch angelegte Rahmenerzählung werden alte Sagen zu einer gleichnishaften Erzählung über christlich-humanistische Vorstellungen von Gut und Böse verarbeitet.
Die Erzählung wird von christlich-konservativen und sexualitätsfeindlichen Motiven getragen und besitzt eine komplexe Erzählstruktur, die geschickt darauf hinweist, wie der verständige Christ die Sagen der Vergangenheit lebendig erhalten soll. Die Symbolik der Erzählung ist über den christlichen Sinn hinaus jedoch auch unter einer allgemeineren moralischen Fragestellung von Gut und Böse verständlich. Die soziale Dynamik des Dorfes wird von Gotthelf präzise geschildert: gegenseitige Schuldzuschreibung, schnell vergessene Kollektivschuld und das Schicksal von Außenseitern, die von der Gemeinschaft leichtfertig zu Sündenböcken gemacht werden, machen das Buch zu einer nach wie vor aktuellen Lektüre.
Zuerst kaum beachtet, gilt diese Erzählung bei vielen Literaturkritikern als eines der Meisterwerke des deutschen Biedermeier. Thomas Mann schrieb darüber in Die Entstehung des Doktor Faustus, dass Gotthelf „oft das Homerische“ berühre und dass er seine Schwarze Spinne „wie kaum ein zweites Stück Weltliteratur“ bewundere.
1983 drehte der Regisseur Mark M. Rissi einen Film nach der Novelle. Siehe: Die schwarze Spinne (Film)
[Bearbeiten] Literatur
- verschiedene Ausgaben sind erhältlich: z.B. Hamburger Lesehefte ISBN 3872910507; Diogenes Taschenbücher ISBN 3257205708
- Walpurga Freund-Spork: Lektüreschlüssel Jeremias Gotthelf Die schwarze Spinne, Reclam Universal-Bibliothek, 2003, ISBN 3150153360
- Rothenbühler, Daniel: Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne. Königs Erläuterungen und Materialien (Bd. 422). Hollfeld: Bange Verlag 2003. ISBN 978-3-8044-1761-8
- Die schwarze Spinne, die Novelle von Jeremias Gotthelf, für die Schule bearbeitet von Diethard Lübke, Cornlesen Verlag, ISBN 3464609480
[Bearbeiten] Weblinks
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