Diebold
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Diebold, Incorporated (NYSE: DBD) ist ein Hersteller von Sicherheitssystemen, vor allem dem Verkauf, der Herstellung, Installation und der Wartung von Selbstbedienungsautomaten (wie z. B. Geldautomaten), elektronische und mechanische Sicherheitsprodukte (z. B. Tresore und Geldzählautomaten), sowie Software und integrierte Systeme für globale Finanz- und Wirtschaftsmärkte. Diebold wurde im US-Bundesstaat Ohio im August 1876 gegründet, der Hauptsitz befindet sich in North Canton, Ohio.
Diebold Election Systems, ein Tochterunternehmen von Diebold, Hersteller von Elektronischen Wahlmaschinen, stellte viele der Wahlautomaten für die US-Präsidentschaftswahl 2004 her. Die Geschäftsleitung dieser Firmensparte ist republikanisch geprägt; und der CEO versprach, mitzuhelfen, so dass die Stimmen des Staates Ohio an George W. Bush gehen sollten.
Interne Memos von Diebold, die vor den Wahlen 2004 an die Öffentlichkeit gerieten, enthielten unter anderem Anweisungen an die Mitarbeiter, welche in den Wahllokalen bei Problemen Support leisten. Zitat:
- "Do not to offer damaging opinions of our systems, even when their failings become obvious."
- "Gib keine den Ruf unserer Geräte schädigende Erklärungen ab; auch wenn deren Probleme offensichtlich werden sollten."
Diebold kann vorgeworfen werden, dass ihre Wahlmaschinen elementare Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen. Erstens hat weder die US-Regierung noch die Öffentlichkeit Zugriff auf den Programmcode der Wahlmaschinen. Eventuelle softwarebedingte Auszählfehler können so nicht geklärt werden. Zweitens werden die Resultate der Diebold-Wahlmaschinen via Internet auf einem Server abgelegt - Server, welche in der Regel aus gewöhnlichen PCs bestehen und über keine Firewalls verfügen. Dass es möglich ist, die Textdatei mit den Kandidatenstimmen von einem externen Computer aus zu öffnen und zu verändern - und dies, ohne Spuren zu hinterlassen - wurde von der Aktivistin Bev Harris demonstriert. Sie prägte auch den Begriff Black Box Voting - weil niemand ganz sicher sein kann, was die Maschine mit der Wählerstimme mache. Zu diesem Begriff: Black Box (Biologie).
Wahlautomaten von Diebold drucken für die abgegebenen Stimmen keine Papierbelege aus, und so ist ein allfälliges Nachzählen der Stimmen unmöglich. Die Stimmenzahl, die der Computer registriert hat, gilt somit als definitiv. Im Vergleich dazu drucken die Automaten in Brasilien für jede einzelne Stimmabgabe einen Beleg aus, der dann in eine herkömmliche Wahlurne gelegt wird.