Diffeomorphismus
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In der Differentialgeometrie und Differentialtopologie ist ein Diffeomorphismus eine Abbildung zwischen zwei differenzierbaren Mannigfaltigkeiten M und N (zum Beispiel M und N offene Mengen im Rn) mit den Eigenschaften
- f ist bijektiv (d.h. es existiert eine Umkehrfunktion ) und
- sowohl f als auch die Umkehrfunktion f − 1 sind in jedem Punkt stetig differenzierbar.
f ist dann immer auch ein Homöomorphismus, die Umkehrung gilt dabei nicht.
M und N heißen diffeomorph, falls es einen Diffeomorphismus f von M nach N gibt. Mengen, die diffeomorph sind, unterscheiden sich bezüglich ihrer differenzierbaren Struktur nicht. Der Begriff findet Anwendung in der Analysis auf differenzierbaren Mannigfaltigkeiten.
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[Bearbeiten] Beispiele
- Die Abbildung , wobei , ist ein Diffeomorphismus zwischen der offenen Menge (-1,1) und der Menge der reellen Zahlen . Damit ist das offene Intervall (-1,1) diffeomorph zu .
- Die Abbildung , f(x) = x3, ist bijektiv und differenzierbar. Sie ist aber kein Diffeomorphismus, denn f − 1 ist an der Stelle 0 nicht differenzierbar.
[Bearbeiten] Wichtiger Satz
Eine differenzierbare Abbildung mit invertierbarem Differential ist lokal ein Diffeomorphismus.
[Bearbeiten] Diffeomorphie und Homöomorphie
Bei differenzierbaren Mannigfaltigkeiten in Dimension kleiner 4 impliziert Homöomorphie immer Diffeomorphie. Dies ist in höheren Dimensionen nicht mehr unbedingt der Fall.
Ein prominentes Beispiel ist Milnors Sphäre, nach John Willard Milnor: Sie ist homöomorph zur normalen 7-dimensionalen Sphäre, aber nicht diffeomorph.
[Bearbeiten] Literatur
- K. Jänich: Vektoranalysis, Springer Verlag, 5. Aufl., 2005, ISBN 3-5402-3741-0
- D.K. Arrowsmith, C.M. Place: An Introduction to Dynamical Systems, Cambridge University Press.