Differential Interference Contrast
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Der Differential Interference Contrast (DIC) ist eine Methode der abbildenden Mikroskopie, die Unterschiede in der optischen Dichte des betrachteten Objektes in Kontrastunterschiede des Bildes umwandelt. Mit diesem Verfahren lassen sich sehr eindrucksvolle pseudo-plastische Bilder erstellen, die allerdings nicht die wahren räumlichen Strukturen wiedergeben.
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[Bearbeiten] Geschichte
DIC wurde in den 1950er Jahren von Georges Nomarski in Paris erfunden; das CNRS hielt die Lizenz für dieses Verfahren. Die erste serienmäßige Anwendung baute die Firma Carl Zeiss in Oberkochen. In der Folgezeit haben nur die großen Mikroskophersteller das anspruchsvolle Verfahren in ihr Programm übernommen.
[Bearbeiten] Aufbau
Neben dem üblichen Mikroskopaufbau werden zusätzlich je ein Wollaston-Prisma, das aus zwei Kalkspatkeilen besteht, und ein Polarisationsfilter vor dem Kondensor und hinter dem Objektiv eingebaut. Das Kondensor-Prisma sorgt für die Aufspaltung des Beluchtungsstrahlbündels in zwei parallele, senkrecht zueinander schwingende Strahlen, die einen Versatz unterhalb der Auflösungsgrenze des Mikroskopsobjektivs aufweisen. Beide Strahlen werden nach dem Durchgang durch Präparat und Objektiv im darüber befindlichen Objektiv-Prisma wieder zusammengeführt und können so interferieren, nachdem ihre Polarisationsrichtungen durch den Filter vereinigt wurden. Falls die beiden Teilstrahlen durch ein Gebiet unterschiedlicher optischer Dichte gelaufen waren, wird ein Kontrast erzeugt (destruktive Interferenz, ansonsten wird die ursprüngliche Intensität vor der Strahlteilung wieder erreicht.
[Bearbeiten] Eigenschaften
Da die Teilstrahlen senkrecht zueinander polarisiert sind, werden durch Drehung des Mikroskoptisches unterschiedliche Darstellungen des Objektes möglich. Durch Einbau eines λ/4-Plättchens kann zusätzlich ein Farbkontrast erzeugt werden.
Im Gegensatz zur Phasenkontrastmikroskopie kann die maximale Kondenser-Apertur verwendet werden. Dadurch steigt sowohl die Lichtintensität als auch die Auflösung des Bildes.
Durch den geometrischen Versatz der beiden Teilstrahlen ist die Entstehung des Bildes richtungsabhängig. Daher wird zur optimalen Einstellung des Reliefeffektes ein drehbarer Objekttisch bevorzugt.