Dispolok
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Die Siemens Dispolok GmbH, kurz Dispolok, ist ein Serviceangebot der Firma Siemens Transportation Systems. Am 21. September 2006 ist sie vom japanischen Mischkonzern Mitsui & Co., Ltd. während der Fachmesse InnoTrans in Berlin übernommen worden. Das gesetzliche Genehmigungsverfahren dazu soll im November 2006 abgeschlossen sein.[1]
Rechtlich bleibt die Dispolok mit seinen 29 Mitarbeitern, die auch weiterhin in München-Allach beschäftigt sein werden, ein selbstständiges Unternehmen. Es bietet einsatzbereite Vollbahn-Lokomotiven zur Miete an. Kunden sind staatliche und private Bahngesellschaften in Industrie und Transportgewerbe hauptsächlich Deutschland, Österreich und Italien, aber auch in anderen mitteleuropäischen und osteuropäischen Ländern.
Die Gründung erfolgte aus der Not heraus. Wegen technischer Probleme mussten verschiedene Lokomotiven, u. a. die dieselektrische Lokomotive ME26, zurückgenommen werden. Um den Totalverlust zu vermeiden, wurde entschieden, die beginnende Deregulierung des Schienenverkehrs zu nutzen und die Loks an private Unternehmen zu vermieten. Da die Mieter, fast ausschließlich neugegründete Unternehmen, nicht über die technischen Möglichkeiten und personellen Ressourcen verfügten, wurde eine Fullservice-Philosophie entwickelt. Das dritte wirtschaftliche Standbein ist, die vermieteten Loks an die Mieter zu verkaufen. Da das wirtschaftliche Konzept nur in Konkurrenz zum Hauptkunden der Sparte Siemens Transportation Systems in Deutschland möglich war und ist, und um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, wurde der Bereich Dispolok in eine eigenständige GmbH überführt. Durch diese Unabhängigkeit und kurze interne Kommunikationswege kann Dispolok schnell auf Entwicklungen im Schienenverkehr reagieren, verfügt dabei aber über die Infrastruktur, die finanziellen Ressourcen und Konditionen eines Großkonzerns. Der neue Inhaber Mitsui will das Vermietgeschäft in Westeuropa weiter ausbauen und Marktführer werden, wofür schon 2004 das Tochterunternehmen Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) gegründet wurde. Außerdem hat sich Mitsui mit der Übernahme der Dispolok verpflichtet, Siemens 50 Elektrolokomotiven abzukaufen. Damit kann sich Siemens weiter auf sein Kerngeschäft mit Bau und Verkauf, und nicht Vermietung, konzentrieren.
Seit ihrer Gründung am 2. Januar 2001 hat Dispolok auf dem Bahnmarkt eine Spitzenstellung erkämpft. Ihre Flotte beträgt zur Zeit rund 100 Lokomotiven (Stand 09/2006), plus künftig 50 Stück aus der neuen Kaufverpflichtung. Die zur Miete angebotenen Lokomotiven stammen aus Großserienfertigungen der Firma Siemens und sind damit die gleichen, die bei den großen Bahngesellschaften von Dänemark bis Spanien anzutreffen sind. Die Lokomotiven haben Zulassungen und Ausrüstungen für die entsprechenden Streckennetze, bei den Elektrolokomotiven teilweise auch für mehrere Stromsysteme für den grenzüberschreitenden Verkehr. Daneben werden auch Diesellokomotiven zur Miete angeboten.
[Bearbeiten] Flotte
- ES64 P EuroSprinter, Prototyp DBAG Baureihe 127
- ES64 U2 baugleich DBAG 182, ÖBB 1016, 1116 (Taurus), MAV 1047
- ES64 F baugleich DBAG 152 (wird nicht mehr angeboten, die beiden Dispolok-ES64 F wurden 2005 verkauft)
- ES64 F4 baugleich DB 189, SBB Re 474
- ER20 EuroRunner, baugleich ÖBB 2016
- ME26 ehemals NSB Di6 (nicht mehr angeboten, die Loks wurden 2004 an Vossloh verkauft, die die Loks bei der Nord-Ostsee-Bahn laufen lässt, bis die Bestellung der eigentlichen Diesellok ausgeliefert ist)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Dispolok – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |