Diwali
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Diwali oder Dipavali oder Divali (Hindi, दीवाली, dīvālī, दीपावली, dīpāvalī, wörtlich: Anordnung von Lichtern), das Lichterfest, ist ein bedeutendes mehrtägiges hinduistisches Fest in Indien. In seiner spirituellen und sozialen Bedeutung sowie seinem fröhlichen Charakter kann es mit Weihnachten in der westlichen Welt verglichen werden. Diwali ist in Nordindien gleichzeitig der Neujahrstag.
Diwali beginnt immer am fünfzehnten Tag des Hindumonats Kartik (Ende Oktober/Anfang November), 20 Tage nach Dasahra, zu Neumond. Da der genaue Neumondzeitpunkt auch von der geografischen Länge abhängt, kann es sein, dass Diwali in Westindien, Europa oder Amerika einen Tag später als in Ostindien gefeiert wird (dies war 2003 der Fall). Die nächsten Termine für Diwali sind:
In den verschiedenen Teilen des indischen Subkontinents wird das Fest sehr unterschiedlich gefeiert, mit vielfältigen Bräuchen und unterschiedlichen mythologischen Bezügen. Je nach Region dauert es zwischen einem und fünf Tagen.
Für viele Hindus, besonders in Nordindien, geht es auf den Tag zurück, an dem Gott Rama mit seiner Frau Sita und seinem Bruder Lakshmana nach 14-jährigem Exil im Dschungel in seine Hauptstadt Ayodhya zurückkehrte, so wie es das Ramayana beschreibt. Da es dunkel war, entzündeten die Menschen Öllampen entlang seines Wegs.
Im Süden Indiens dagegen sehen die Menschen in Diwali einen Bezug zu Krishna, der einen Dämonen besiegt und sechzehntausend Frauen befreit hatte, die sich in der Gefangenschaft des Dämons befanden.
Zum gemeinsamen Ritual des Festes gehört, dass die Menschen früh aufstehen und ein Bad nehmen, möglichst mit wohlriechendem Öl. Man trägt meist neue Kleider, besucht sich gegenseitig, und beschenkt sich mit Süßigkeiten. Schon Tage vor dem Fest werden überall auf den Straßen Knallfrösche und anderes Feuerwerk entzündet, am Feiertag selbst kracht und knallt es überall, ähnlich wie in Deutschland zu Silvester.
Wesentliches Element von Diwali sind die Lichter. Waren es ursprünglich nur kleine Öl-Lampen - in Reihen an Fenster oder Eingänge gestellt - sind es heute zunehmend elektrische Lichterketten, die Wohnhäuser, Geschäfte und Straßen im ganzen Land erleuchten. Manchmal hängt man Lampen in Bäume und platziert Kerzen auf den Dächern. Nach einer Deutung dieses Brauchs zeigen die Lichter den Pitris, den Geistern der Toten, den Weg in das Land der Seligkeit. An das christliche Allerseelen erinnern auch die Bräuche z.B. in Bengalen (Ostindien), wo man zu Diwali die schwarze Göttin Kali verehrt, die den Tod und die Überwindung des Todes symbolisiert.
Der zweite Tag des Festes ist in vielen Landesteilen der strahlenden Göttin Lakshmi geweiht und wird Lakshmi Puja genannt. Hier interpretiert man die Lichter als Begrüßung für sie. Es heißt, dass sie nicht in Wohnungen einkehre, vor denen keine Lichter stehen. Auch für Ladenbesitzer hat dieser Tag besondere Bedeutung. Sie reinigen und streichen dafür nicht nur ihre Geschäfte sondern legen auch neue Geschäftsbücher an. Für das kommende Jahr bitten sie Lakshmi um Erfolg. Lakshmi Puja gilt als besonders günstig für Glücksspiele, da die Göttin das Glück selbst verkörpert. Als Omen für das kommende Jahr nehmen viele Menschen z.B. an einer Tombola teil oder gehen ins Kasino.
Der dritte Tag heißt Padva. Ehefrauen schwenken ein Tablett mit Lichtern segnend um den Kopf ihrer Ehemänner herum, und tupfen ihnen dann einen Segenspunkt auf die Stirn.
Der vierte und letzte Tag von Diwali ist Bhau Beej, an dem Schwestern ihre Brüder mit dem Licht segnen. An diesem Bruder-Schwestertag versprechen sich beide gegenseitig zu beschützen und in manchen Traditionen knüpft die Schwester ihrem Bruder ein Rakhi, ein farbiges Band als Schutz um das Handgelenk.