Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

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Denkmalgeschützte Barackensiedlung von 1943 für Zwangsarbeiter

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit befindet sich in Berliner Ortsteil Niederschöneweide im Bezirk Treptow-Köpenick. Es dokumentiert das Schicksal der Zwangsarbeiter weltweit.

[Bearbeiten] Geschichte

1993 wurde in Niederschöneweide das letzte noch komplett erhaltene Zwangsarbeiterlager Berlins, ein Gelände aus dreizehn symmetrisch angelegten Steinbaracken, entdeckt.

Erbaut wurde das Lager für über 2.000 ausländische Zwangsarbeiter ab 1943 vom Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Albert Speer und hatte die Bezeichnung Lager 75/76. In sechs Baracken des „Italienerlagers“ lebten neben rund 500 Italienern auch andere Zwangsarbeiter. In der anderen Hälfte des Doppellagers dienten zwei Baracken zeitweise als KZ-Außenlager für weibliche Häftlinge, die bei der Batteriefabrik Pertrix (VARTA) arbeiten mussten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Lagerareal von der Roten Armee benutzt, später zog unter anderem ein Seruminstitut der DDR ein.

Seit Juli 2001 ist die Anlage mit einer Gedenktafel markiert. Als letztes von rund 3.000 Berliner Zwangsarbeiter-Unterkünften steht das gesamte 3,3 Hektar große Ensemble seit 1995 unter Denkmalschutz. Sechs Gebäude wurden zu einem Dokumentationszentrum umgestaltet.

Seit April 2005 betreut die Stiftung Topographie des Terrors das Projekt der Errichtung eines Dokumentationszentrums auf dem Gelände. In das Gedenkstättenkonzept wurden sechs der ehemals 13 Baracken für Verwaltung, Vortrags- und Ausstellungsräume und die Bibliothek ausgebaut. Zurzeit sind zwei kleine Ausstellungen zur Zwangsarbeit zu sehen. Mit der offiziellen Museumseröffnung im Mai wird es eine Ausstellung zum Thema aus polnischer Sicht geben.