Dominante
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Der Begriff Dominante bezeichnet in der musikalischen Funktionstheorie die Tonart, deren Grundton eine Quinte über dem Grundton der Haupttonart Tonika liegt. In der Stufentheorie entspricht dies dem Akkord der fünften Stufe.
Als Dominante wird in der Regel ein Akkord bezeichnet, dessen Erscheinen einem anderen Akkord vorausgeht. Rameau, der als Begründer der Funktionstheorie gilt, fand heraus, dass Akkorde, die andere Akkorde vorbereiten, meistens eine Quinte über oder eine Quarte unter dem Zielakkord liegen. Er nannte den vorbereitenden Akkord Dominante.
Später wurde der Begriff nur auf den Akkord angewendet, der den Akkord der Haupttonart Tonika vorbereitet. In einer Dur-Tonleiter ist dieser Akkord ebenfalls ein Durakkord und enthält als Durterz den charakteristischen Leitton, der zum Grundton hinleitet. In Moll ist der Leitton nicht leitereigen, wird aber häufig bei Verwendung der Dominante hinzugefügt (harmonisches Moll). Dann ist der Dominantakkord auch bei einer Moll-Tonika ein Durakkord. Wird der Leitton nicht verwendet, spricht man auch verdeutlichend von einer „Moll-Dominante“.
Eine Dominante kann neben ihrer Funktion zur Vorbereitung harmonischer Akkorde in der Haupttonart auch in eine andere Tonart führen (modulieren). Tritt dies auf, wird der Akkord als Zwischendominante (auch Doppeldominante) bezeichnet und mit einem Pfeil über dem D für Dominante dargestellt. Beispiel: Bei beabsichtigtem Wechsel von C-Dur nach G-Dur ist G-Dur die Dominanttonart von C-Dur, aber für einen Wechsel in der Tonart wird eine Überleitung benötigt; die Zwischendominante D-Dur bietet sich an, weil sie die Dominante der Zieltonart G-Dur ist.