Drewer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Drewer ist ein Dorf in der Gemeinde Rüthen im Kreis Soest im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Drewer liegt ca. 300m über NN am Haarstrang und befindet sich nordöstlich von Belecke (Stadt Warstein) Die Gemarkung des Ortes hat eine Fläche von 7,23 km². Damit betrug die Einwohnerdichte 2006 107 Einwohner je km².
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort Drewer wurde erstmals im Jahr 926 urkundlich erwähnt. Der Name enstammt dem Begriff "trevere" was soviel wie drei Männer, bzw. 3 Höfe bedeutete. Die Ansiedlung der ersten 3 Hofstellen befand sich an einer Quelle. Dieser sog. "Born" sprudelt noch heute an der Milchstraße in der Ortsmitte. Die Geschichte der ersten Siedlung ist dort am eingefassten Wasserlauf in einer Steinskulptur dargestellt. Drewer gehörte seit 1536 zum Gogericht Rüthen im kurkölnischen Herzogtum Westfalen. In den 1590er Jahren wurde Drewer von der damaligen Hexenverfolgung heimgesucht. 1802 erfolgte die Annexion des Herzogtums Westfalens an Hessen-Darmstadt. Die Gografschaften wurden aufgelöst und 1811 entstand der Schultheißbezirk Drewer. 1815 kam Drewer an das Königreich Preußen und 1816 zum Kreis Lippstadt. 1826 entstand hieraus die Gemeinde Drewer, die der Bürgermeisterei Rüthen unterstellt wurde. 1837 löste sich die Bürgermeisterei Rüthen auf und Drewer kam in das Amt Altenrüthen. Dieses wurde 1937 in Amt Rüthen umbenannt. 1966 erhielt die Kapelle in Drewer eine neue Orgel. 1975 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Drewer in die Stadt Rüthen. Zu dieser Zeit vergrößerte sich die Ortschaft um 2 Neubaugebiete im Norden zum Haarstrang, sowie im Osten "Am Wiggestät", was sich auch im Zuwachs der Einwohnerzahl wiederspiegelt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 1861 349 Einwohner
- 1939 481 Einwohner
- 1950 586 Einwohner
- 1961 513 Einwohner
- 1970 609 Einwohner
- 1975 649 Einwohner
- 2006 770 Einwohner
[Bearbeiten] Politik
Ortsvorsteher ist Ulrich Heimann (CDU)
[Bearbeiten] Freizeit und Sport
[Bearbeiten] Vereine
- Jungkarnevalverein
- Karnevalsverein Drewer
- Katholische Landjugend
- kfd Drewer
- Landfrauenverein Drewer
- Landwirtschaftlicher Ortsverein
- Musikkapelle Drewer
- Breitensportverein
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
In einem Stollen bei Drewer - "Vollands Knapp" genannt - wurden kleinere Mengen Kohle abgebaut. Sie diente dem örtlichen Schmied als Brennstoff. Im 19.Jahrhundert wurde in 2 Steinbrüchen außerhalb des Ortes Quarzgestein für den Straßenbau abgebaut. In der Ortsmitte befand sich lange Jahre eine Molkerei, dessen Gebäude später einer Spezialschraubenfabrik diente. Im Zuge von Strukturveränderungen des ländlichen Raumes verlor der Ort Postfiliale, Geldinstitut und landwirtschaftliche Genossenschaft, die Fabrik siedelte in ein Gewerbegebiet aus, später schloß das einzig verbliebene Lebensmittelgeschäft. Aktuell ist Drewer ein von der Landwirtschaft geprägter Ort, wenngleich von einer Vielzahl (noch bis in die frühen 80er Jahre) aktiv bewirtschafteter Höfe, nur noch die größten Betriebe arbeiten. Zahlreiche Äcker am Haarstrang sind nun Standorte für Windräder zur Energiegewinnung und gehören zu NRW's größtem Windpark.
[Bearbeiten] Bildung
Drewer besaß eine Dorfschule, neben der (katholischen) St.Hubertus Kirche. Später dann eine Grundschule mit einem Einzugsbereich der umliegenden Dörfer Menzel und Altenrüthen. Die Schule wurde aufgrund stetig sinkender Schülerzahlen, bedingt durch den demographischen Wandel zum Schuljahresende 2005/2006 geschlossen.
[Bearbeiten] Literatur
Geschichte der Stadt Rüthen. Im Auftrag der Stadt Rüthen herausgegeben von Wolfgang Bockhorst und Wolfgang Maron. Paderborn 2000.
Altenrüthen | Drewer | Hemmern | Hoinkhausen | Kallenhardt | Kellinghausen | Kneblinghausen | Langenstraße-Heddinghausen | Meiste | Menzel | Nettelstädt | Oestereiden | Rüthen | Weickede | Westereiden
Koordinaten: 51° 30' N, 8° 22' O