DRG Baureihe E 15
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Baureihe E 15 | |
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Nummerierung: | E 18 01/ E 15 01 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | SSW, Borsig |
Baujahr(e): | 1927 |
Ausmusterung: | 28. Februar 1961 |
Achsformel: | (1' Bo)(Bo 1') |
Dienstmasse: | 103,5 t |
Radsatzfahrmasse: | 18,8 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 110 km/h |
Stundenleistung: | 2.760 kW |
Dauerleistung: | 2.280 kW |
Anfahrzugkraft: | 205 kN |
Leistungskennziffer: | 26,7 kW/t |
Treibraddurchmesser: | 1.400 mm |
Laufraddurchmesser: | 1.000 mm |
Stromsystem: | 15 kV, 16 2/3 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Antrieb: | Tatzlagerantrieb |
Der erste Typenplan für elektrische Einheitslokomotiven der jungen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (bis 1924 Reichseisenbahnen) aus dem Jahr 1922 umfasste eher traditionelle Lokomotiven mit Stangenantrieb. Da bei anderen Bahnen aber schon gute Erfahrungen mit modernen Lokomotiven mit Einzelachsantrieb gemacht wurden, bestellte die DRG im Jahr 1925 insgesamt 5 Versuchslokomotiven für den Schnellzugdienst, mit denen der Anschluss an diese Entwicklung gehalten werden sollte. Sie wurden zwischen 1926 und 1928 als E 18 01/ E 15 01 (Achsfolge (1' Bo)(Bo 1')), E 16 101 (1' Do 1'), E 21 01, E 21 02 und E 21 51 (2' Do 1') in Dienst gestellt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] E 15
Nach der ursprünglichen Ausschreibung sollten die beiden von den Siemens-Schuckertwerken, Berlin und den Borsig Lokomotiv-Werken, Berlin-Tegel zu liefernden (1' Bo)(Bo 1') Versuchsschnellzugloks einen Antrieb mit hochliegenden Motoren und Vorgelegen erhalten, ähnlich wie er bei der E 21 51 verwirklicht wurde. Aus Gründen der Gewichtsersparnis einigte man sich aber auf einen Antrieb mit Tatzlagermotoren. Es wurde nur eine Maschine als Drehgestelllok gebaut und im November 1927 als E 18 01 in Dienst gestellt. Da die 1933 bestellte zukünftige Generation von elektrischen Schnellzugloks die Baureihenbezeichnung E 18 tragen sollte, zeichnete man die E 18 01 im Februar 1934 in E 15 01 um.
Das Fahrzeug besaß pro Drehgestell zwei festgelagerte Treibachsen, die Laufachse war als Bisselachse ausgeführt. Die Vorbauten saßen fest auf den Drehgestellen. Der Lokomotivkasten war auf einem kräftigen Brückenrahmen aufgebaut, der sich über je drei Gleitpfannen auf die Drehgestelle abstützte. Die Drehgestelle waren durch eine kräftige Mittelkupplung miteinander verbunden. Dennoch konnte die Laufruhe der Lokomotive in der Geraden nicht befriedigen. Nachteilig war auch, dass es beim Tatzlagerantrieb bisher nicht möglich war, Fahrmotoren und Achsen gegeneinander abzufedern, so dass die Motoren bei hohen Geschwindigkeiten heftigen Stößen ausgesetzt sind, und auch die Gleise entsprechend stark beansprucht werden.
Nach Abschluss des Versuchsbetriebs wurde die Maschine, von einem Aufenthalt in der RBD Breslau 1931/32 abgesehen, stets vom Leipzig oder Halle aus eingesetzt. Bei Kriegsende war sie als Schadlok abgestellt. Mit den Reparationleistungen gelangte sie 1946 in die UdSSR, kehrte 1952/53 zurück und blieb anschließend im Schadpark, bis sie am 28. Februar 1961 ausgemustert und mit Datum vom 31. Juli 1962 zerlegt wurde.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] E 16.5
Baureihe E 16.5 | |
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Nummerierung: | E 16 101 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | SSW, Borsig |
Baujahr(e): | 1928 |
Ausmusterung: | 1958 |
Achsformel: | 1'Do1' |
Länge über Puffer: | 16.960 mm |
Dienstmasse: | 106,6 t |
Radsatzfahrmasse: | 19,2 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 110 / 120 km/h |
Stundenleistung: | 2.800 kW |
Dauerleistung: | 2.300 kW |
Anfahrzugkraft: | 205 kN |
Leistungskennziffer: | 26,3 kW/t |
Treibraddurchmesser: | 1.400 mm |
Laufraddurchmesser: | 1.000 mm |
Stromsystem: | 15 kV, 16 2/3 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Antrieb: | Tatzlagerantrieb |
Die zweite Versuchslok von Borsig und SSW sollte als Einrahmenlokomotive der Achsfolge 1' Do 1' entstehen. Unterschiede im geforderten Leistungskatalog gab es nicht. Die Maschine wurde 1928 als E 16 101 in Dienst gestellt. Zur Unterscheidung von der E 16 bzw. E 16.1 verwendete man für sie die Baureihenbezeichnung E 16.5
Die vier Treibachsen waren im Hauptrahmen gelagert. Mit 6.100 mm war der feste Achsstand relativ groß. Die Laufachsen waren als Bisselachsen ausgefuhrt. Der Lokomotivkasten entsprach dem der E 15 01. Zusammen mit den fest angebauten Vorbauten ruhte er auf dem Hauptrahmen. Die Laufruhe des Fahrzeugs war in der Geraden wesentlich besser als die der Drehgestellok. Durch den großen festen Achsstand und die ungenügende Führung durch die Laufachsen lief sie aber bei schneller Fahrt im Gleisbogen unruhig. Dennoch erhöhte die Reichsbahn 1934 ihre zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h.
Eingesetzt wurde die Lokomotive im mitteldeutschen Netz. Sie gelangte 1946 mit dem Reparationsgut in die UdSSR, kehrte 1952/53 zur DR zurück und befand sich bis 1957 im Schadpark. Danach wurde sie bis 1958 hergerichtet, um ab September als Anschauungsobjekt auf dem Gelände der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden ausgestellt zu werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie auch aus dem Bestand der DR gestrichen. Im Herbst 1972 (nach anderen Quellen schon im September 1969) wurde sie jedoch an Ort und Stelle zerlegt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Baureihe E 16.5 im Einsatz auf den Schlesischen Gebirgsbahnen
- Die elektrischen Versuchslokomotiven der Deutschen Reichsbahn
- Bericht über die Betriebserfahrungen der Versuchslokomotiven E 18 01 und E 16 101
[Bearbeiten] Literatur
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1970; ISBN 3-440-03754-1
- Bäzold / Fiebig, "Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 4, Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen", Alba- Verlag, Düsseldorf/ Transpress Verlag, Berlin, 1984; ISBN 3-87-094-106-5