Druckluftauto
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Ein Druckluftauto ist ein Fahrzeug, das mit Hilfe von stark komprimierter Luft und einem Gasexpansionsmotor angetrieben wird.
Ein derartiges Fahrzeug wurde vom französischen Formel 1-Motorkonstrukteur Guy Nègre entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Firma MDI (Motor Development International) aus Luxemburg begann er Anfang der 1990er Jahre einen speziellen Druckluftmotor für den Fahrzeugantrieb zu entwickeln.
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[Bearbeiten] Technik (Herstellerangaben)
Die Funktionsweise des von Nègre entwickelten Fahrzeugs CAT (Compressed Air Technology): In einer Metallkugel wird Umgebungsluft verdichtet. Sie expandiert dann unter Zugabe von Druckluft in zwei Zylindern, deren Kolben den Wagen antreiben.
Das Druckluftauto fährt nicht nur völlig emissionsfrei, sondern auch geruchlos und leise. Es zeichnet sich durch niedrige Wartungskosten und eine lange Lebensdauer aus. Als Schmierstoff wird beim von Nègre entwickelten Druckluftauto biologisch abbaubares Speiseöl verwendet.
Für eine Tankfüllung werden 90 000 Liter Luft auf über 300 bar verdichtet und in vier mit Kevlar ummantelten Druckluftflaschen mit einem Gesamtvolumen von 300 Litern gespeichert. An einer 230 Volt-Steckdose dauert ein Ladevorgang etwa vier bis sechs Stunden, an einer entsprechenden Kompressorstation zwei Minuten.
Die Motoren der 500 bis 700 kg leichten CATs haben eine Leistung von 22 kW.
[Bearbeiten] Kosten
Kosten sollen die City-CATs zwischen 12 500 und 14 500 Euro, die Kleinwagen (Mini-CATs) 9 500 Euro. Dieser Preis ist mit dem eines durchschnittlichen Benzin- oder Dieselautos vergleichbar. Durch die geringen Treibstoffkosten würde sich ein Druckluftauto in jedem Fall schnell bezahlt machen.
Es fallen laut Hersteller für den Betrieb lediglich Kosten für elektrische Energie, Verschleißteile, Schmierstoffe und Steuern an. Für die nötigen 20 kWh müssen je nach Stromtarif ca. 1,50 bis 2 Euro investiert werden. Eine Füllung reicht laut Hersteller bei einer konstanten Geschwindigkeit von 60 km/h für ungefähr 240 Kilometer, bei der Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h für 100 Kilometer. Dieser Wert ist jedoch stark umstritten, da er von einigen Fachleuten als deutlich zu optimistisch angesehen wird. Eine unabhänge Referenz für die Herstellerangaben existiert nicht.
Grundsätzlich dürfte ein Serienfahrzeug deutlich weniger Unterhaltskosten verursachen als Elektroautos, weil bei Elektroautos die Kosten für die Akkumulatoren zu berücksichtigen sind, welche nach einer bestimmten Anzahl von Ladevorgängen gewechselt werden müssen.
[Bearbeiten] Die Zukunft
Tata in Indien wurde für das von MDI produzierte Fahrzeug als Investor gefunden, um das Geschäft in Gang zu bringen. (siehe Homepage von MDI)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Alternative Antriebstechnik
- Heißluftmotor (Ericssonmotor, Stirlingmotor, Vakuummotor)
- Niedrigenergiefahrzeug
- Emissionsfreies Fahrzeug
- Themenliste Fahrzeugtechnik