Durchschreibepapier
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Durchschreibepapier, auch Blaupapier oder Kohlepapier genannt, wird verwendet, um von Schriftstücken wie Briefen oder Formularen gleichzeitig einen Durchschlag anzufertigen. Dazu benutzte man früher Kohlepapier, das zwischen das Original und ein weiteres (meist dünneres) Blatt (den Durchschlag) gelegt wurde. Auch mehrere Durchschläge waren möglich, wobei vor jeden weiteren Durchschlag wiederum ein Kohlepapier gelegt werden musste. Korrekturen waren sehr aufwendig, da sie auf jedem Blatt einzeln auszuführen waren. Es musste daher weit mehr auf Sorgfalt für korrektes Schreiben (meist auf der Schreibmaschine) geachtet werden.
Meist wurden schwarze Kohlepapiere für Schreibmaschinen-Durchschläge, blaue für handgeschriebene Durchschläge benutzt.
Heute sind kohlefreie Durchschreibepapiere meist an die Formulare angeheftet. Diese Papiere enthalten auf ihrer Oberfläche z. B. eine Schicht mit einer festen Säure und darüber eine zweite Schicht mit kleinen Kapseln, die in einem Bindemittel eingelagert sind. Diese Kapseln mit einem Durchmesser von 10 Mikrometern enthalten z. B. farbloses Kristallviolettlacton, das, nach dem Aufplatzen der Kapseln durch den Druck des Schreibgeräts, auf die darunter liegende Schicht fließt. Es bildet sich der blauviolette Triphenylmethanfarbstoff und somit kommt die Schrift auf das Durchschlagpapier.
Von dem englischen Ausdruck für Kohlepapier, Carbon Copy, kommt die heute auch im E-Mail-Verkehr übliche Abkürzung CC.
Wer das Kohlepapier erfunden hat ist nicht bekannt. Am 7. Oktober 1806 wurde ein Patent an den Engländer Ralph Wedgwood für einen Apparat zur Verdoppelung von Schriftstücken vergeben, mit dem das Kohlepapier gemeint war. Die Produktion begann er einige Jahre später.
[Bearbeiten] Weblinks
- Information und Kommunikation in Geschichte und Gegenwart (ein wenig Info zum Thema)
- Letzter Hersteller von Durchschreibepapier in Europa