Eiserner Vorhang (Theater)
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Der eiserne Vorhang (Schutzvorhang) ist eine Brandschutzeinrichtung im Theater, die die Bühne als Brandabschnitt vom Zuschauerraum in Form einer Brandwand trennt, um eine sichere Flucht der Zuschauer zu gewährleisten. (Im Gegensatz zum Schlagwort "Eiserner Vorhang" zwischen Ost und West in der Zeit des Kalten Krieges schreibt man das Adjektiv "eisern" im Zusammenhang mit dem Bühnenvorhang klein.)
[Bearbeiten] Geschichte
In Österreich ist der eiserne Vorhang seit dem Brand des Wiener Ringtheaters 1881 und der Einführung der Gasbeleuchtung ein Jahr später seit 1882 gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland ist er nach mehreren Theaterbränden seit 1889 ebenfalls Pflicht.
Die Einführung des eisernen Vorhanges im Theater markierte eine Wende im Theaterbau und veränderte maßgeblich die Anforderungen an die Theatertechnik, da eine große Wand an einem Stück oberhalb der Bühne Platz finden musste.
[Bearbeiten] Technik
Die großen Aufbauten über den Theaterdächern beherbergen den eisernen Vorhang. Der ganze Schnürboden erhielt dadurch eine neue Dimension, künstlerisch entstanden für Bühnenbildner und Autoren neue Möglichkeiten. Viele Häuser haben die Trennvorhänge von namhaften Künstlern gestalten lassen; diese Bemalung wurde oft für jede Theatersaison als Wettbewerb neu ausgeschrieben. Das Sicherheitsbedürfnis des Publikums sollte damit auch visuell befriedigt werden. Die vielen Theaterbrände in der Zeit der Gasbeleuchtung sorgten durch zahlreiche Todesopfer für Aufmerksamkeit.
Die Anforderungen finden sich im deutschen Rechtsraum in der Musterversammlungsstättenverordnung und der Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift C1.