Eissegeln
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Beim Eissegeln segelt man auf zugefrorenen Flüssen und Seen. Dafür wurden früher am Segelboot Metallschienen angebracht. Heute werden eigens dafür konstruierte Schlitten verwendet. Der bekannteste und verbreitetste Eissegel-Schlitten ist der DN Schlitten.
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[Bearbeiten] Geschichte
Eissegeln war bereits im 17. Jahrhundert in Schweden und in den Niederlanden bekannt. 1865 entstand am Hudson River der erste Eissegelclub der Welt.
Die Wettsegelbestimmungen werden von der 1953 gegründeten International DN Ice Yacht Racing Association (IDNIYRA) festgelegt.
Der DN Schlitten wurde aufgrund eines Wettbewerbes durch die Detroit News Ende der 1960er zum Standard erhoben. Durch seine einfache Sperrholz-Bauweise und durch herausragenden Segeleigenschaften setzte er sich international durch.
Die Monotyp - XV Eisyacht ist die einzige zweisitzige Eisyacht in Europa, mit der regelmäßig Europameisterschaften gesegelt werden. Es werden Geschwindigkeiten von bis zu 120-140 km/h erreicht. Erik von Holst (Estland) hat die Eisyacht 1932 konstruiert. 1937 konstruierte er die etwas kleinere 12 m² Eisyacht, welche von der EEU (Europäische Eissegel Union, die 1928 ebenfalls von Erik van Holst gegründet wurde) als "Volkseissegler" gebacht war. Die Monotyp XV Eisyachten werden heute hauptsächlich in Russland, Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Schweden, den Niederlanden, Deutschland und Polen gesegelt.
[Bearbeiten] Technik
Die Beschleunigung und Geschwindigkeit (mit dem DN ca. 150 km/h, mit modernen Eisseglern bis 200 km/h) sind in keiner anderen Windsportart (abgesehen von Speedski) am Boden erreichbar. Die Eisyacht "Debutante" von John D. Buckstaff hält seit 1938 den Speedweltrekord auf Eis mit 229 km/h. Auch die erforderlichen Manöver unterscheiden sich radikal von allem, was beim Wassersegeln gilt. So werden zum Beispiel fast nur Halsen gefahren, diese aber im Gegensatz zum Segeln mit dichtgeholtem Großbaum (Vorsegel gibt es meist keines). Das erklärt, warum sich Eissegler immer mit entsprechender Sicherheitsausrüstung vor Verletzungen schützen.
[Bearbeiten] Literatur
- Tidick, Markus Joachim: Auf rasender Kufe. Ein heiteres und ernstes Eissegelbuch. Pillkallen, Ostpreußen: Grenzlandverlag G. Boettcher, 1936
- Tidick, Markus Joachim: Schneller als der Wind. Handbuch des Eissegelns. Rennen, Training, Klassen, Wettfahrt-Bestimmungen. Bielefeld ; Klasing 1939 (1. Auflage) Berlin : Klasing 1958. - 4. Auflage 1977 (= Kleine Yacht-Bücherei Band 12)
- von Holst, Erik: Die Eisyacht. Berlin: Klasing & Co. 1925. (= Yacht-Bibliothek Band 18)
- Göpferich, Willy: Eisjacht. Leipzig: Verlag Hermann Beyer 1924. (= Wie baue ich mir selbst? Nr. 196) - Neu erschienen im Verlag Survival Press, Radolfzell, ISBN 3-937933-14-X (ISBN-13: 978-3-937933-14-6)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.idniyra.org (engl.) Seite der IDNIYRA - North Amerika
- http://www.icesailing.org/ (engl.) Seite der IDNIYRA - Europe
- The Early History of Ice Sailing (engl)
- http://www.eissegeln.at
- http://www.eissegeln.de/
- Förderverein Europäisches Eissegelmuseum e.V.
- Int. Homepage der Monotyp XV Eisyachten (engl.)