Els Oksaar
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Els Oksaar (* 1. Oktober 1926) ist eine estnisch-schwedische Linguistin, die bis 1992 Professorin und einzige Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Hamburg war. Sie ist Mitglied der Estnischen Akademie der Wissenschaften.
Oksaars linguistische Forschung ist stark vom eigenen Lebensweg geprägt. Als Kind estnischer Eltern wuchs sie in Schweden auf, begann aber ihre wissenschaftliche Karriere in Deutschland. Somit kam sie schon früh mit vielen Sprachen und Kulturen in Kontakt. Oksaar steht in der linguistischen Tradition von Roman Jakobson.
Oksaar kennzeichnet ihre Arbeit als Pädolinguistik, die Untersuchung des Spracherwerbs bei Kindern, und zwar dort vor allem der kindlichen Mehrsprachigkeit. Ihr Hauptwerk stützt sich im wesentlichen auf die Beobachtung der Sprachentwicklung ihres eigenen Sohnes (dort kommt er als ein "Hamburger Kind im Alter von drei Jahren" vor), den sie mit gleichzeitig fünf Muttersprachen (Estnisch, Schwedisch, Deutsch, Englisch und Französisch) großzog. Ihr Sohn ist heute gut etablierter Anwalt in Hamburg.
Außerdem etablierte Oksaar die Kulturemtheorie, die besagt, dass, ähnlich wie verschiedene Sprachen den gleichen Gedanken auf verschiedene Weise ausdrücken, so auch verschiedene Kulturen gleiche Kommunikationsformen auf verschiedene Weise ausdrücken, und zwar als Kultureme.
1992 entschied der Hamburger Senat, den Lehrstuhl von Els Oksaar nach ihrer Emeritierung nicht mehr neu zu besetzen, um die Mittel der Technischen Universität Hamburg-Harburg zukommen zu lassen.
[Bearbeiten] Literatur
Els Oksaar: Zweitspracherwerb. Wege zur Mehrsprachigkeit und zur interkulturellen Verständigung. Stuttgart: Kohlhammer Verlag 2003. ISBN 3-17-013708-5.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Els Oksaar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Oksaar, Els |
KURZBESCHREIBUNG | estnisch-schwedische Linguistin |
GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1926 |
Kategorien: Frau | Schwede | Este | Linguist | Geboren 1926